Western Cape Water Supply SystemDas Western Cape Water Supply System, abgekürzt WCWSS (deutsch etwa: „Wasserversorgungssystem der Provinz Western Cape“) ist eine Infrastruktur der öffentlichen Daseinsvorsorge Südafrikas in der Provinz Western Cape zur Versorgung von Städten und kleineren Gemeinden mit Trinkwasser und landwirtschaftlichen Bewässerungssystemen. Das WCWSS ist ein Komplex aus Staudämmen, Pipelines, Tunneln, Wasseraufbereitungsanlagen und Pumpspeichersystemen. ÜberblickDer geographische Versorgungsbereich des WCWSS erstreckt sich auf folgende Regionen:
GeschichteDie Region des heutigen Kapstadts mit ihren Tälern im sich anschließenden, landesinneren Bergland bildet die Keimzelle der Bewässerungswirtschaft für das heutige Südafrika, da sich hier zugleich der historische Ausgangspunkt der europäischen agrar- und siedlungsgeografischen Aktivitäten befindet.[1] Seit der ersten europäischen Besiedlung ist die Austrocknung des Kaplandes und gesamt Südafrika in der Literatur beklagt und diskutiert worden. In älteren Reiseberichten, wie die von Campbell (1822[2]), Moffat (1842[3]), Anderson (1856[4]) oder Livingstone (1857[5]) wurde über diesbezügliche Beobachtungen berichtet. In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gab es in der Kapregion erhebliche Dürrejahre, die vereinzelt durch kurze Niederschlagsperioden mit verheerenden Niederschlägen unterbrochen wurden. Es folgten darauf Jahre mit hohen jährlichen Niederschlagsraten. Diese Ereigniskette bewirkte einen starken Anstieg des Bewässerungsfeldbaus, besonders in den besiedelten Gebieten der Kleinen Karoo. Diese Entwicklung erzeugte auch einen Umdenken unter den Farmern, woraus sich eine Veränderung der Wassernutzungspraxis hin zu einer Kanal- und Furchenbewässerung mit dem Bau großer Staudämme ergab. Das angestrebte Ziel war dabei die Sicherung einer ganz- oder mehrjährigen Wasserversorgungsbasis für die Farmgebiete.[6] Die Drought Investigation Commission (1922–23[7]) und weitere Arbeiten von T. E. W. Schumann mit W. R. Thomson (1934) sowie von B. de Loor (1948) haben sich eingehend mit den Niederschlagsverhältnissen und ihren Auswirkungen befasst, ohne diese mit Klimaveränderungen in einen Zusammenhang zu setzen. Verbreitete Aufmerksamkeit in der Forschung erhielten dagegen anthropogene Einflüsse auf die verminderte Niederschlagswirksamkeit bis in das 20. Jahrhundert hinein. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich zunehmend ein öffentliches Bewusstsein dafür, dass störende Einflüsse, wie beispielsweise schädliche Ackerbaumethoden und häufige, verheerend auftretende Dürreperioden die agrarwirtschaftlichen Verhältnisse stärker als bisher angenommen beeinflusst hatten. Interessanterweise konstatierten C. E. Tidmarsh (1948) und Kurt Kayser (1957[8]), dass den von den Menschen ausgelösten „Klimaverschlechterungen“ eine makroklimatische Wirkung zukommt.[9] Um 1946 war die Wasserversorgung des Kaplandes von kleinteiligen Anlagen bestimmt, deren Schwerpunkt bei einer Vielzahl von Bohrungen (1946: 10.350; 1962: ca. 12.000) lag, davon waren 4775 mit Windrädern zwecks Förderung ausgestattet. Ferner bestanden etwa 19.000 kleinere oberirdische Wasserreservoires in natürlichen Geländevertiefungen. Dort stauten die Nutzer das durch Quellen und Niederschläge aufkommende Wasser mittels Erddämmen an. Den Aufwendungen zum Bau größerer Staudämme standen in vielen Gegenden die hohe Verdunstungsrate sowie die erhebliche Geröllführung und Schwebstofffracht der Wasserläufe im Wege. Dagegen boten die Brunnenbohrungen durch eine überwiegend stabile Wasserversorgung in hoher Qualität eine vorteilhafte Alternative.[10] Mit steigendem Wasserbedarf durch die wirtschaftliche und demografische Entwicklung kam es 1956 zur Anpassung des bislang geltenden Wasserrechts. In deren Folge wurde es leichter, großräumliche Planungen für den Bedarf wasserwirtschaftlicher Anlagen zu betreiben. Daraus entstanden beispielsweise das Great Berg River and Saldanha Bay Water Supply Scheme unter Einbeziehung des Wemmershoek Dam und das Vogelvlei Water Conservation Scheme (heute Berg Water Management Area), zwei Wassergewinnungs- und schutzsysteme von grundlegender Zukunftswirkung für die Westkapregion.[11][12] Bis 1897 bestand die Wasserversorgung Kapstadts nur aus Entnahmestellen an natürliche Quellen, deren Nachteil es war, dass die Quellschüttung jahreszeitlichen Schwankungen unterlag. Die erste für Kapstadt errichtete Trinkwassertalsperre war der Woodhead Dam auf dem Tafelberg, dessen Inbetriebnahme im Jahre 1897 erfolgte.[13] KomponentenDie Hauptwasserspeicher sind 6 Staudämme:[14][15]
Weitere, kleinere Wasserreservoires sind:
Bei Simon’s Town liegend:
Beide Stauseen dienten ursprünglich nur der Versorgung von Simon’s Town, wurden jedoch 1997 im Zuge einer regionalen Verwaltungsreform an das Wasserversorgungssystem von Kapstadt angeschlossen.[13] Galerie
Weblinks
Einzelnachweise
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