Im Jahre 1918 wurde die Weserwerft unter dem Namen „Schiff- und Maschinenbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Minden i.W.“ am sogenannten Alten Weserhafen gegründet. Hauptgesellschafter waren die Bremer und die Mindener Schleppschifffahrtsgesellschaft sowie die Stadt Minden. Die Weserwerft hielt ein Patent auf das „Universal-Schilling-Ruder“, eine einfache und robuste Konstruktion mit guten Steuereigenschaften.
Zuletzt wurde der Standort als Reparatur- und Umbauwerft zur Fertigung von Ruderanlagen und Düsen sowie als Lieferant von Sektionen und Rümpfen genutzt. Am 29. Februar 2004 wurde die Weserwerft auf Grund der schlechten Auftragslage geschlossen, ein Insolvenzverfahren wurde eröffnet.[1]
Das verlassene Gelände mit den großen Hallen wurde zunächst von jungen Leuten als Abenteuerspielort, von Fotografen als reizvolle Location und zu künstlerischen Zwecken genutzt. Nach Entsorgungsarbeiten an den Gebäuden stehen inzwischen zwei davon zum Abriss an. In der Mindener Stadtverwaltung gibt es Planungsüberlegungen für eine großräumige Neugestaltung des Gebietes der alten Weserwerft bis an die Bahnhofsgegend heran. Zu diesem Zweck wurde bereits im Sommer 2007 die Aufnahme in das Förderprogramm Stadtumbau West beantragt. Das Werftgelände wird außerdem in die Gesamtüberlegungen zur Landesgartenschau 2017 einbezogen.
Inzwischen finden in der Werft wieder Umbauten statt, die Mindener Werft Rosemeier mit Sitz an der Karlstraße nutzt die Werft, wenn ihre Hauptwerftanlage im Industriehafen besetzt ist.
Jan Kruse: Frachtschifffahrt und Schiffbau im Weserbergland: Vom Beginn der Dampfschifffahrt bis in die Gegenwart, Niemeyer, Hameln 2009, ISBN 3-8271-9093-2.
Datei "Werften an der Weser.xls" mit einem Register der Neu und Umbauten auf den Werften an der Weser zum herunterladen im Beitrag "Werften an der Weser" bei binnenschifferforum.de
Einzelnachweise
↑ Preußenmuseum Minden: "Dokumentarische Arbeit von Jörg Boström zu den "Kunsträumen 2008"-Weserwerft-Minden", Begleittext.