Weckers HeideteichWeckers Heideteich ist ein Naturdenkmal auf dem Gebiet des Paderborner Stadtteils Sande. Es hat eine Größe von etwa 0,5 Hektar. Lage und BeschreibungWeckers Heideteich liegt inmitten des Sander Bruchs, etwa 300 m nordwestlich des Hofes Wüseke. Während das Naturdenkmal im Norden durch die Sander Bruch-Straße begrenzt wird, markiert die ehemalige Trasse der Bahnlinie Sennelager-Ostenland die Südgrenze des Gebietes. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich jedoch nicht um ein künstlich angelegtes Gewässer, sondern um einen wohl durch Windausblasung entstandenen Heideweiher. Er enthielt einstmals oligotrophes Wasser und trocknet nahezu jeden Sommer vollständig aus. Flora und VegetationNoch in den 1960er Jahren wies das Gelände Schwimmblattgesellschaften, Feuchtheiden und Hochmoorbultgesellschaften auf. Mit der Rosmarinheide (Andromeda polifolia) und dem Scheidigen Wollgras (Eriophorum vaginatum) kamen damals sogar zwei typische Hochmoorarten vor, die die einstige Nährstoffarmut des Gebietes belegen. Im Laufe der Zeit wuchs der Weiher immer mehr mit Weidengebüschen zu. Von den angrenzenden Ackerflächen kam es zu einer allmählichen Eutrophierung des Gebietes, die schließlich zu einer weitgehenden Verdrängung der typischen Heide- und Moorvegetation führte. Heute dominieren Pflanzenarten, die eher an einen mittleren Nährstoffgehalt gebunden sind. 1989/90 wurden im Gebiet umfangreiche Pflegemaßnahmen durchgeführt und ein Großteil der Weidengebüsche entfernt. Zudem wurde der Oberboden teilweise abgeschoben und der Weiher vertieft. Dadurch konnten sich etliche seltenere Arten wie die Glockenheide (Erica tetralix) und der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) wieder ausbreiten, bzw. neu ansiedeln. Zu den zahlreichen floristischen Besonderheiten des Gebietes gehören, bzw. gehörten: Braune Segge (Carex nigra) Fieberklee (Menyanthes trifoliata), noch 1991, danach erloschen Grau-Segge (Carex canescens), nach Ottenströer noch 2007 Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia), noch 2007 Rosmarinheide (Andromeda polifolia)[1], seit langem erloschen Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum)[2], erloschen Schnabel-Segge (Carex rostrata), noch 2007 Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata) Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris), 2007 Weiße Seerose (Nymphaea alba), erloschen FaunaIm Gebiet wurden zahlreiche Libellenarten festgestellt, darunter (nach Ottenströer 2009) die folgenden Rote-Liste-Arten: Gebänderte Prachtlibelle, Braune Mosaikjungfer, Glänzende Binsenjungfer und Kleine Binsenjungfer. Früher gehörten Wasserralle, Teichralle, Stockente und Rohrammer zu den Brutvögeln.[3] Literatur
WeblinksCommons: Weckers Heideteich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise und Anmerkungen
Koordinaten: 51° 46′ 27,4″ N, 8° 40′ 48″ O |