Am 30. Juni 1685 wurde das Dorf Wawrochen[3] gegründet.[4] Allerdings kam das Siedlungswerk nicht gut voran, und einige Bauern verließen das Dorf. Am 26. Mai 1696 wurde ein neuer Versuch gestartet, um Ansiedler anzuwerben.[4] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die wirtschaftlichen Verhältnisse des Dorfs als „prekär“ beschrieben. Erst in den 1920er Jahren setzte eine bemerkenswerte Aufwärtsentwicklung ein.[4]
Im Jahre 1910 waren in Wawrochen 433 Einwohner registriert,[6] im Jahre 1933 waren es noch 371.[7]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Wawrochen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Wawrochen stimmten 284 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen 4 Stimmen.[8]
Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 wurde Wawrochen aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch scheinender Ortsnamen in „Deutschheide“ umbenannt.[5] Die Einwohnerzahl belief sich 1939 auf noch 337.[7]
Die Dorfschule in Wawrochen erhielt im Jahre 1920 einen modernen Neubau.[4]
Verkehr
Wawrochy liegt südlich der polnischen Landesstraße 53 (einstige deutsche Reichsstraße 134) und ist vom Abzweig Młyńsko auf einer Nebenstraße über Płozy(Plohsen) zu erreichen. Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.
↑ abMichael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Ortelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 8. Mai 2023.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 99
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 496