Wat mutt, dat muttWat mutt, dat mutt (niederdeutsche Redensart, die einen Sachzwang aufzeigt.[1] ) ist eineHerkunft und VerbreitungDie Redensart „Wat mutt, dat mutt“ stammt aus dem Plattdeutschen. Die Übersetzung ins Hochdeutsche lautet „Was sein muss, muss sein“. Das Deutsche Sprichwörter-Lexikon von 1876 führt diese Variante mit Bezug zur Erstdokumentation im Niederländischen über den Eintrag im Spreekwoordenboek der Nederlandsche taal (deutsch: „Sprichwortwörterbuch der niederländischen Sprache“; Erschienen 1858–1862) des Linguisten Pieter Jacob Harrebomée (1809–1880) auf:[2]
– Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4 „Sattel“ bis „Wei“, Seite 522, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 1876. Im Niederländischen der Gegenwart gibt es die darauf basierende, verkürzte Wendung „Wat moet, dat moet“ ( ), die anders geschrieben und ausgesprochen wird, aber dasselbe wie im Deutschen bedeutet.Außer in Norddeutschland ist die Redewendung auch in anderen Regionen und Sprachen bekannt.[3] Der oben zitierte Band des Deutschen Sprichwörter-Lexikons belegt auf derselben Seite das Vorhandensein der Redewendung durch einen Verweis auf den deutsch-britischen Verleger und Buchhändler Henry George Bohn (1796–1884) auch im Dänischen mit der Wendung Det kommer vel der skel skal. (Bohn I, 362.) sowie im Französischen mit der Wendung Il faut ce qu'il faut. (Cahier, 664.). Diese Quellenangabe bezieht sich auf Seite 36, Eintrag Nummer 664, der sprachwissenschaftlichen Publikation Quelque six mille proverbes et aphorismes usuels empruntés à notre âge et aux siècles derniers (deutsch: „Etwa sechstausend Sprichwörter und übliche Aphorismen, die in unserer Zeit und in den letzten Jahrhunderten entlehnt wurden“) von 1856 des Jesuitenpaters Charles Cahier SJ (1807–1882).[4] SchriftspracheIn der Schriftsprache findet sich die Redensart meist in Überschriften oder Wiedergaben bzw. Zitaten.[5] Beispielsweise betitelte die Zeitschrift Der Spiegel einen Artikel zur Forderung des Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins Daniel Günther zum pragmatischen Handeln mit dieser Wendung;[6] auch sein Amtsvorgänger Björn Engholm bediente sich der Redewendung, als er sich bereit erklärte, SPD-Parteivorsitzender zu werden.[7] Als Überschrift wird sie manchmal direkt mit der niederdeutschen Sprache in Verbindung gesetzt.[8] Die Verwendung der Redensart „Wat mutt, dat mutt“ in der hochdeutschen Fassung kann zudem für Veröffentlichungen in der DDR nachgewiesen werden.[9] Trivia
Literatur
Einzelnachweise
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