Der Typ Warnow CS 1400 war eine verlängerte Variante des Typs Warnow CS 1200, dessen Schiffsentwurf noch vom VEB Warnowwerft entwickelt und vorgestellt wurde. Nach der Umfirmierung der Werft im Jahr 1990 zählte der CS 1400 zum Baukatalog der Warnowwerft Warnemünde GmbH und nach dem Verkauf der Nachfolgegesellschaft an den norwegischen Kvaerner-Konzern blieb der Typ bis 1995 im Programm der Kvaerner Warnow Werft. Die Baureihe CS 1400 wurde in den Jahren 1991 bis 1995 für verschiedene deutsche und ausländische Reedereien gebaut. In den Jahren der Produktion wurde der Typ weiterentwickelt und in Details modernisiert, wobei insbesondere die Erhöhung der Containerkapazität durch eine höhere Decksbeladung anzumerken ist. Das letztgebaute Schiff des Typs, die Baunummer 435 mit dem Namen Astoria, lief gleichzeitig als letztes Schiff der Werft auf herkömmliche Weise vom Stapel.
Die Schiffe waren als Mehrzweck-Trockenfrachtschiffe mit achtern angeordnetem Deckshaus ausgelegt. In der Hauptsache wurden sie im Containertransport eingesetzt. Die Containerkapazität betrug bei den ersten Schiffen 1338 TEU, später 1388 TEU und bei den Schiffen der letzten Serie 1.452 TEU, von denen 534 TEU unter Deck und 918 TEU an Deck Platz geladen werden konnten. Auch bei homogen beladenen 14-Tonnen-Containern konnte der allergrößte Teil der vorhandenen Stellplätze genutzt werden. Es waren Anschlüsse für insgesamt 150 Kühlcontainer vorhanden. Die Schiffe besaßen vier mit Pontonlukendeckeln verschlossenen Laderäume. Die Schiffe verfügten über drei mittschiffs angeordnete Schiffskräne mit jeweils 45 Tonnen Tragkraft. Eingesetzt wurden die Schiffe daher häufig auf Liniendiensten in Regionen mit schlecht ausgebauter Hafeninfrastruktur, so fanden sich beispielsweise verhältnismäßig viele der Schiffe auf Südamerikadiensten.
Der Antrieb der Schiffe bestand aus einem in Sulzer-Lizenz gebauten Siebenzylinder-Zweitakt-Dieselmotor des Dieselmotorenwerk Rostock (DMR) mit Leistungen von gut 11.000 kW. Der Motor wirkte direkt auf einen Festpropeller und ermöglichte eine Geschwindigkeit von gut 19 Knoten. Weiterhin standen drei Hilfsdiesel und ein Notdiesel-Generator zur Verfügung. Die An- und Ablegemanöver wurden durch ein Bugstrahlruder unterstützt.
Kiellegung als Auriga, 1992 Brasil Express, 1994 Augusta, 1997 CSAV Rupanco, 1998 Annabella D., 1998 Cielo di Colombia, 1999 Independent Action, 2007 Anna E., 2009 Theraps, ab 3. Mai 2012 bei Arya Corporation in Mumbai verschrottet.
Charlotte Schulte
406
9031466
6. November 1992
Bernhard Schulte, Hamburg
2012 Abbruch in Chittagong
Nordwelle
421
9004243
1992
Reederei 'Nord', Limassol
1993 Khaleej Bay, 1995 Nordwelle, 2000 CSAV Charleston, 2001 City of Stuttgart, 2001 Nordwelle, 2002 P&O Nedllyd Borges, 2003 Nordwelle, 2004 Rinkenis, 2007 Deyman Seychelles, 2008 MSC Ecuator, 2010 MSC Equator, 2015 Andaman Star, 2019 in Chittagong verschrottet
Nordwoge
422
9004255
8. Juni 1993
Reederei 'Nord', Limassol
1993 Contship Le Havre, 1995 Nordwoge, 1996 CCNI Antofagasta, 1997 Nordwoge, 1998 SCL Africa, 2000 Cala Palamos, 2000 Nordwoge, 2001 Armada Sprinter, 2003 Ankara, 2004 Ulsnis, 2004 MSC Cameroon, 2005 Cala Pantanal, 2009 Ulsnis, 2015 Malacca Star, 2018 Mala, ab 8. November 2018 in Chattogram verschrottet
Westermühlen
423
9064190
1993
Gebr. Peterson, Rendsburg
2013 Abbruch in Aliaga
Nautique
424
9064762
Oktober 1993
Interorient Navigation, Limassol
2016 Pathein Star, 2018 verschrottet
Wieland
425
9064774
10. Dezember 1993
Diedrich Tamke, Hamburg
2000 Seaboard Toronto, 2001 Kent Courier, 2001 City of Oxford, 2003 Estetrader, 2007 CMA CGM Venezuela, 2008 Estetrader, 2008 CMA CGM Tunis, 2009 Lady Elisabeth, 2013 verschrottet
Marwan
426
9070008
1993
SCCC, Limassol
2004 Cala Palenque, 2009 Marwan, 2012 Abbruch in Alang
Teval
427
9081734
1993
SCCC, Limassol
2002 P&O Nedlloyd Camoes, 2003 Teval, 2003 Armada Holland, 2004 Cala Porlamar, 2006 Teval, 2013 Abbruch in Alang
2000 Independent Endeavor, 2008 YM Osaka, 2009 Wilhelm E, 2014 Thanlwin Star, 2019 verschrottet
Literatur
Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
Gert Uwe Detlefsen: Schiffahrt im Bild : Containerschiffe (I). Verlag H. M. Hauschildt, Bremen 2000, ISBN 3-89757-057-2.