In einer Traditionsnotiz des Stifts St. Peter in Salzburg von ca. 1143–1147 wird Waidring als Waitheringin (‚Siedlung des Waitheri‘) erstmals urkundlich erwähnt.[1] Um das Jahr 1266/67 kauften die Brüder des Salzburger Erzbischofs Friedrich von Walchen Güter in Waidring. Die barocke Pfarrkirche, die vermutlich zwei Vorgängerbauten hatte, wurde 1764 geweiht. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 lagen die Grundherrschaft bei den Walchen aus dem Pinzgau. Landesherrschaftlich gehört Waidring seit 1504 zu Tirol.
Während des fünften Koalitionskriegs wurde Waidring, nach der Niederlage der Tiroler am Pass Strub, am 11. und 12. Mai 1809 von bayerischen Truppen geplündert. Kirchlich gehörte Waidring zum Bistum Chiemsee, bis es 1817 zur Erzdiözese Salzburg kam. Im Jahre 1821 gab es im Gemeindegebiet 108 Häuser, und für 1834 sind 762 Einwohner belegt.
Im Mai 1945 wurde der nationalsozialistische Publizist Julius Streicher nach einer Anzeige aus der Bevölkerung durch Soldaten der US Army in Waidring festgenommen.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Waidring hat in den letzten Jahrzehnten ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum, was sowohl auf eine positive Geburtenbilanz als auch auf eine positive Wanderungsbilanz zurückzuführen ist.[3]
Im Ort gibt es eine neu errichtete Volksschule sowie einen Kindergarten.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderat besteht aus 13 Mitgliedern.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring – Bürgermeisterliste – ÖVP, 3 Waidring Aktiv – Liste Barbara Millinger – AAB, 2 Junge Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring, 2 Waidringerliste – SPÖ und 1 Die Freiheitlichen für Waidring – FPÖ.[5]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 4 Wir für Waidring – Bürgermeisterliste – ÖVP, 4 Waidring Aktiv – Liste Georg Hochfilzer – AAB, 3 Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring und 2 Waidringerliste – Benedikt Foidl – SPÖ.[6]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Wir für Waidring – Liste Georg Hochfilzer, 4 Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring, 1 Die Freiheitlichen für Waidring – FPÖ, 1 Waidringerliste – Benedikt Foidl – SPÖ und 1 „fair und unabhängig“.[7]
Mit der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring - Liste Georg Hochfilzer (WIR), 3 Unser Waidring (FÜR ENK), 2 Mia Woadringer - Team Mario Foidl (DAHOAM), 1 Parteifrei für Waidring (SEIBL), 1 Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) und 1 Die Freiheitlichen für Waidring (FPÖ)[9]
1989–2010 Heinrich Kienpointner (Wir für Waidring)
seit 2010 Georg Hochfilzer (Wir für Waidring)
Wappen
In schwarz drei abgeledigte, sich nach unten verjüngende rote Stufen.
Das Wappen ist abgeleitet vom Siegel des Edlen Otto von Walchen, dem das Dorf Waidring und die niedere Gerichtsbarkeit über das ganze Dorf gehörte. 1297 kaufte Konrad, Erzbischof von Salzburg, von der Tochter Ottos von Walchen und deren Gemahl von Freundsberg u. a. das Urbar zu Waithering. Die zur Vorlage verwendeten Siegel Ottos von Walchen hängen an zwei Urkunden vom 12. Juli 1272 und 29. Sept. 1273, welche im Österreichischen Staatsarchiv verwahrt sind.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Johann Jakob Stainer (1755–1826), Landsturmmajor und Distriktskommandant, k.k. Postmeister, Gastwirt
Alois Winkler (1838–1925), Priester, Domherr, Landeshauptmann von Salzburg
Johann Obermoser (1894–1981), Politiker (ÖVP), Bürgermeister von 1945 bis 1950
↑Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S.28, Nr. 405.