Volkersdorf (Wachenroth)

Volkersdorf
Koordinaten: 49° 46′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 49° 46′ 8″ N, 10° 43′ 19″ O
Höhe: 288 m ü. NHN
Einwohner: 28 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 96193
Vorwahl: 09548

Volkersdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Wachenroth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Volkersdorf liegt in der Gemarkung Wachenroth.[3]

Geografie

Der Weiler liegt an der Reichen Ebrach etwas westlich von Wachenroth und ist von Acker- und Grünland umgeben. Die Staatsstraße 2260 verläuft an Güntersdorf vorbei nach Elsendorf (2,7 km westlich) bzw. nach Wachenroth (0,8 km östlich).[4]

Geschichte

Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Volkacdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Die beiden Höfe waren als Lehen an Heinrich von Rore und Heinrich von Limbach vergeben. Neben Würzburg waren auch das Hochstift Bamberg und die Herren von Hohenlohe Lehnsherren. Im Bamberger Urbar von 1348 sind fünf Lehensträger verzeichnet: Heinrich Purchreutter, Heinrich Teuber, Konrad Tauber nebst einem Schmied und einem Müller. Im hohenlohischen Lehenbuch von 1372 wurde ein Gut in „Volkerstorf“ aufgeführt, das einem „Newpawer“ verliehen war. Ursprünglich war das Kloster Kitzingen im Ort mit zwei zehntfreien Lehen begütert. 1444 kaufte diese der Dorf- und Gotteshausmeister zu Wachenroth für die dortige Frühmesse.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Volkersdorf 8 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Wachenroth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Wachenroth. Grundherren waren das Kastenamt Wachenroth (2 Höfe, 1 Mühle, 2 Häuser) und die Pfarrei Wachenroth (2 Sölde).[6] 1802 gab es im Ort weiterhin 8 Anwesen.[7]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Volkersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Wachenroth und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Wachenroth zugewiesen.[8]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1: Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 3: Wohnstallhaus
  • Bildstock

Einwohnerentwicklung

Jahr 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002020
Einwohner 60 66 72 58 56 48 57 39 44 39 26
Häuser[9] 9 10 8 8 8 8
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Gertrud (Wachenroth) gepfarrt.[6] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Schlosskirche (Weingartsgreuth) gepfarrt.[17]

Literatur

Fußnoten

  1. a b Daten und Fakten > Entwicklung der Einwohnerzahlen. In: wachenroth.de. Abgerufen am 8. August 2023.
  2. Gemeinde Wachenroth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. August 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 179 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 134.
  6. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 87.
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 39.
  8. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 137.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  10. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 131 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1048, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1042 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1075 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).