Very Light Jet
Ein Very Light Jet (VLJ, englisch für sehr leichtes Strahlflugzeug; Minijet) ist eine seit Beginn des 21. Jahrhunderts verwendete Bezeichnung für kleine Strahlflugzeuge für bis zu acht Personen inklusive Besatzung, die nur einen Piloten benötigen. Mit einem Höchstabfluggewicht von unter 4535,9 kg (10.000 lb) sind sie in der Regel deutlich leichter als die traditionell als Geschäftsreiseflugzeuge bezeichneten Flugzeugtypen. Der Begriff „Very Light Jet“ wurde vor allem vom Hersteller Eclipse Aviation geprägt, welcher bei seinem Markteintritt im Jahr 1998 als Zielvorgabe ausgab, einen kleinen, leichten, und wirtschaftlichen Jet für weniger als eine Million US-Dollar Kaufpreis auf den Markt bringen zu wollen. Diese Zielvorgabe wurde jedoch nie erreicht, da notwendige Designänderungen in der Entwicklungsphase die Kosten stark ansteigen ließen. Kurz, nach dem die Eclipse 500 in den USA die behördliche Zulassung erhielt, und zum Preis von knapp 3 Mio. US-Dollar angeboten wurde, ging der Hersteller im Jahr 2008 aufsehenerregend Pleite. Andere Hersteller vermeiden dagegen die Bezeichnung „VLJ“, oder verwenden sie ausdrücklich nicht mehr (Embraer) für die eigenen Produkte. Dies ist wohl vor allem auf die wenig ruhmreiche Geschichte der Eclipse Aviation zurückzuführen. AllgemeinMehrere Modelle von VLJs werden zurzeit bei verschiedenen Herstellern entwickelt oder stehen kurz vor der Serienproduktion. Sie alle werden moderne Avionik und ein Glas-Cockpit haben. Very Light Jets sind so konzipiert, dass sie niedrigere Betriebskosten als herkömmliche Düsenflugzeuge aufweisen und kurze Start- und Landebahnen (als Richtwert gelten bis zu 900 Meter) nutzen können. Die NASA und die US-amerikanische Bundesluftfahrtverwaltung (FAA) unterstützten die Entwicklung dieser leichten Jets und rechneten damit, dass sie in Zukunft in großem Stil als Lufttaxis für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen eingesetzt würden. Das Programm Small Aircraft Transportation System (SATS)[1][2] – ein von 2001 bis 2006 durchgeführtes, gemeinsames Forschungsprojekt von NASA, FAA, kleinen Flugplätzen und lokalen Luftfahrtbehörden – würde Flugverbindungen in Regionen ermöglichen, die bislang nicht von den Fluglinien bedient werden. oraussetzung für derartige Flugdienstleistungen auf Abruf wären niedrige Kosten und eine hohe Nachfrage. Der Versuch der US-Firma DayJet (die 1400 Eclipse 500 bestellt hatte), ihre tatsächliche Durchführbarkeit zu beweisen, ist jedoch mit ihrer Insolvenz im September 2008 gescheitert. Auf dem Höhepunkt der Euphorie im Jahr 2008 waren insgesamt über 4.800 VLJs bei verschiedenen Herstellern bestellt. Alleine für den europäischen Markt waren davon ca. 800 in den Auftragsbüchern der VLJ-Hersteller zu finden. Einer der ersten Air-Taxi-Services in Europa auf Basis von VLJs wurde dann doch unter anderem von GlobeAir aus Österreich im Jahr 2008 realisiert und bis heute 21 Flugzeuge in einer homogenen Citation Mustang Flotte als größter VLJ-Betreiber operiert. FlugzeugtypenDie Zahlen unter „verkauft“ entsprechen dem Stand von 2008, dem Höhepunkt der VLJ-Euphorie.
VLJ Air Taxi OperatorsDie Zahlen unter „Flottengröße“ entsprechen dem Stand von 2008, dem Höhepunkt der VLJ-Euphorie.
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