Die Nyssa-Arten sind immergrüne oder laubabwerfende Bäume, Nyssa aquatica, Nyssa sylvatica, Nyssa ogeche und Nyssa javanica sind laubabwerfend. Die wechselständigen, meist am Ende der Zweige konzentrierten Laubblätter sind gestielt. Nebenblätter fehlen.[1]
Die Nyssa-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) oder teils polygam-diözisch mit einigen zwittrigen Blüten. Die eingeschlechtigen Blüten stehen in kopfigen, doldigen oder kurzen traubigenBlütenständen zusammen in den Achseln eines Tragblattes mit zwei Deckblättern.
Die Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Der Kelch (ist nur klein am Blütenbecher) oder verwachsen mit kleinen bis minimalen Zähnchen. Die Kronblätter fallen meist früh ab. Die männlichen Blüten sind fünfzählig, ein Pistillode kann vorkommen. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Der dicke Diskus ist konvex.
Die weiblichen Blüten sind vier- oder fünfzählig. Meist sind Staminodien vorhanden. Der meist unterständige Fruchtknoten besitzt meist eine, selten zwei Kammern, mit je einer Samenanlage. Der Griffel ist meist ganz oder seltener zweiteilig. Die Narbe ist länglich. Meist ist ein dünner Diskus vorhanden.
Es werden ellipsoide Steinfrüchte gebildet, an denen noch Kelch- und Diskusreste vorhanden sind. Die Steinkerne sind fast glatt bis rippig oder geflügelt.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Nyssa wurde 1753 durch Jan Frederik Gronovius in Carl von Linné: Species Plantarum, 2, S. 1058 aufgestellt. Der botanische Gattungsname Nyssa ist der Name einer Wassernymphe, Nyssa, und bezieht sich auf die Wasserbedürftigkeit. Synonyme für NyssaGronov. ex L. sind: AgathisanthesBlume und CeratostachysBlume. Die Gattung Nyssa ist je nach Autor in die Familie der Cornaceae[2] oder Nyssaceae[3] eingeordnet.
Nyssa javanica(Blume) Wangerin (Syn.: Nyssa arborea(Blume) Koord., Nyssa bifidaCraib, Nyssa leptophyllaW.P.Fang & T.P.Chen, Nyssa sessilifloraHook. f. & Thomson, Nyssa wenshanensis var. longipedunculataW.P.Fang & Soong): Sie ist von Indien, Bhutan, Laos, Myanmar, Vietnam über Malaysia bis Indonesien verbreitet und in den chinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi, Hainan, Hunan sowie Yunnan weitverbreitet.[1][3][4]
Chinesischer Tupelobaum (Nyssa sinensisOliver, Syn.: Nyssa megacarpaR.Parker, Nyssa shangszeensisW.P.Fang & Soong, Nyssa shweliensis(W.W.Sm.) Airy Shaw, Nyssa sinensis var. oblongifoliaW.P.Fang & Soong, Nyssa wenshanensisW.P.Fang & Soong): Er ist in Myanmar, Vietnam und China verbreitet. Er gedeiht in China in immergrünen Wäldern in Höhenlagen von 300 bis 2700 Metern.[1][3][4]
Nyssa yunnanensisW.Q.Yin ex H.N.Qin & Phengklai: Es ist ein Endemit im südlichen Yunnan in Höhenlagen zwischen 500 und 1100 Metern.[1]
Schwarzer Tupelobaum (Nyssa sylvaticaMarshall, Syn.: Nyssa multiflora var. sylvatica (Marshall) S.Watson nom. superfl., Nyssa sylvatica var. typicaFernald nom. inval.): Es gibt drei Varietäten von den USA bis Mexiko:[4]
Nyssa sylvatica var. biflora(Walter) Sarg. (Syn.: Nyssa bifloraWalter, Nyssa sylvatica subsp. biflora(Walter) A.E.Murray, Nyssa servatilisE.H.L.Krause): Sie kommt von New Jersey bis zum östlichen Texas vor.[4]
Nyssa sylvaticaMarshall var. sylvatica (Syn.: Nyssa canadensisPoir., Nyssa carolinianaPoir., Nyssa ciliataRaf., Nyssa integrifoliaAiton,Nyssa multifloraElliott, Nyssa multifloraWangenh., Nyssa villosaMichx., Nyssa sylvatica var. aquaticaSarg., Nyssa sylvatica var. caroliniana(Poir.) Fernald, Nyssa sylvatica var. dilatataFernald): Sie kommt vom südlichen Ontario über die zentralen bis östlichen USA bis Mexiko vor.[4]
Nyssa sylvatica var. ursina(Small) J.Wen & Stuessy (Syn.: Nyssa ursinaSmall, Nyssa biflora var. ursina(Small) D.B.Ward): Sie kommt nur im nordwestlichen Florida vor.[4]
In Zentralamerika
Nyssa talamancanaHammel & Zamora: Sie ist von Costa Rica bis Panama verbreitet. Sie wurde 1990 erstbeschrieben und besitzt die größten Früchte aller rezenten und ausgestorbenen Arten.[5]
Nutzung
Von einigen Arten werden die Früchte gegessen oder verarbeitet. Das Holz wird genutzt. Aus der Borke wird ein Farbstoff hergestellt.[6]
Quellen
Charles Sprague Sargent: The Silva of North America. Volume V, Houghton, Mifflin, 1893, S. 73 f, online auf biodiversitylibrary.org.
Haining Qin, Chamlong Phengklai: Nyssaceae.: Nyssa, S. 301 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 13: Clusiaceae through Araliaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007. ISBN 978-1-930723-59-7 (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
Nian Wang, Richard I. Milne, Frédéric M. B. Jacques, Bao-Ling Sun, Chang-Qin Zhang, Jun-Bo Yang: Phylogeny and a revised classification of the Chinese species of Nyssa (Nyssaceae) based on morphological and molecular data. In: Taxon. Volume 61, Issue 2, 2012, S. 344–354, doi:10.1002/tax.612006, online auf researchgate.net.
Einzelnachweise
↑ abcdef
Haining Qin, Chamlong Phengklai: Nyssaceae.: Nyssa, S. 301 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 13: Clusiaceae through Araliaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007. ISBN 978-1-930723-59-7.
↑ abNyssa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Februar 2015.
↑ abcd
Nian Wang, Richard I. Milne, Frédéric M. B. Jacques, Bao-Ling Sun, Chang-Qin Zhang, Jun-Bo Yang: Phylogeny and a revised classification of the Chinese species of Nyssa (Nyssaceae) based on morphological and molecular data.
↑ abcdefghiNyssa. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. Februar 2015.
↑
Barry E. Hammel, Nelson A. Zamora: Nyssa talamancana (Cornaceae), an addition to the remnant Laurasian Tertiary flora of southern Central America. In: Brittonia. Volume 42, Issue 3, 1990, Springer, New York.