Mit der Modellreihe Triumph Sprint brachte der britische Hersteller Triumph 1993 sein erstes Motorrad im Segment der Sporttourer auf den Markt. Von Beginn an stand der Dreizylinderreihenmotor (Triple) im Mittelpunkt der Entwicklung und wurde bis heute stetig weiterentwickelt.
Die in diesem Artikel erwähnten Baujahre beziehen sich auf die von Triumph genannten Modellbaujahre. Es ist durchaus üblich, dass auf den im Herbst eines jeden Jahres stattfindenden Motorradmessen bereits die Modelle des Folgejahres vorgestellt und anschließend bei den Händlern präsentiert werden.
Die Triumph Trident 900 Sprint wurde 1992 auf dem deutschen Markt vorgestellt und war das erste Triumph-Motorrad mit der Bezeichnung „Sprint“. Sie wurde aus dem bereits seit 1991 gebauten Naked Bike Triumph Trident 900 abgeleitet und unterschied sich im Wesentlichen durch die Halbschalenverkleidung und die charakteristisch runden Doppelscheinwerfer. Als Baujahr wurde offiziell das Jahr 1993 angegeben.
Baujahr 1993
Die Triumph Trident Sprint 900 wurde mit dieser Bezeichnung nur im Baujahr 1993 angeboten. Sie war noch am Vorderrad mit zwei 296-mm-Scheibenbremsen mit zwei Kolben ausgestattet.
Baujahr 1994
Ab dem Baujahr 1994 wurde die Bezeichnung in Sprint 900 verkürzt und das Motorrad überarbeitet:
Das Logo der 900 Trident entfiel, stattdessen stand „900 S“ auf der Seitenverkleidung
Es wurden schwimmend gelagerte Bremsscheiben mit 310 mm Durchmesser und Vierkolben-Bremssättel wie bei der 900 Daytona eingebaut
Die Sprint erhielt eine Uhr am Kombiinstrument und die obere Gabelbrücke wurde mit einem „Triumph“-Zeichen aus schwarzem Email versehen
Baujahr 1995
Die Sprint 900 erfährt größere Veränderungen, unter anderem ein völlig neu gezeichnetes Heckteil
Neu gezeichnetes Heckteil
3-Speichen Räder der Daytona und Trophy (170/60ZR17 am Hinterrad)
Neuer Schalldämpfer und auf den vorderen Bremssätteln sind „Triumph“-Schriftzüge
Baujahr 1996
Gasdruckstoßdämpfer hinten mit mehr Einstellmöglichkeiten
Leichtere Auspuffe mit widerstandsfähigeren Schalldämpfern
Die vollständig neu entwickelte Triumph Sprint ST 955i (ST für Sporttourer[4]) wurde Ende 1998 vorgestellt und mit Baujahr 1999 auf den Markt gebracht. Sie hatte einen Doppel-Aluminiumprofilrahmen. Der 955er Motor hatte sein Debüt bereits 1997 in der Daytona T595 und wurde nun in einer den Tourerbedürfnissen angepassten Konfiguration in der Sprint verwendet. In Deutschland werden ST und ein Jahr später die RS in der Regel in der 98-PS-Version ausgeliefert und nur auf Wunsch in der offenen internationalen Version. Die Leistungsdaten in Deutschland steigern sich von 1999 bis 2001 von 77 kW (105 PS) (Sprint ST) bzw. 79 kW (107 PS) (Sprint RS Modell) bis 81 kW (110 PS) bedingt durch den in Deutschland obligatorischen geregelten Katalysator.
Baujahr 1999
Gegenüber dem Vorgängermodell Sprint Executive erhält die Sprint ST 955i eine Vollverkleidung. Die Führung des Hinterrads übernimmt eine Aluminiumeinarmschwinge mit Zentralfederbein.
Baujahr 2000
Der Sprint ST 955i wird die Sprint RS 955i (RS für Roadster[4]) zur Seite gestellt. Die RS wird von Triumph als Sportmotorrad beworben allgemein aber dem Segment der Sporttourer zugerechnet und weist gegenüber der Sprint ST folgende Unterschiede auf:
Anstelle der Vollverkleidung erhält die Sprint RS eine Halbschalenverkleidung
Dem Anspruch an ein Sportmotorrad entsprechend werden die Griffe tiefer platziert
Das Hinterrad wird in einer Zweiarmschwinge aus Aluminium geführt
Der Brückenrahmen aus Aluminium ist schwarz lackiert
Der Motor ist graphit-/silberfarben
Die Felgen sind gegenüber der Sprint ST in silber gehalten
Baujahr 2001
Der Motor der Sprint RS weist eine geringfügig höhere Leistung von 79 kW (107 PS) auf.
Der Motor, aus der Daytona entliehen, wurde komplett überarbeitet und bei zwei Kilogramm weniger Gewicht die Leistung auf 88 kW (120 PS) erhöht. Die Verdichtung wird von 11,2:1 auf 12,0:1 angehoben. Er wird nun in die Modelle Triumph Speed Triple, Sprint ST und Sprint RS eingebaut.
Der Rahmen der Sprint RS ist jetzt wie bei der Sprint ST aluminiumfarben und der Motor in schwarz gehalten.
Baujahr 2003
Die Sprint RS 955i erhält in diesem Baujahr ebenfalls die bereits in der Sprint ST verbaute Einarmschwinge
Das „RS“-Logo an den Seitenverkleidungen entfällt
Baujahr 2004
Die Sprint RS wird als Last Edition Sondermodell aufgelegt.
Farben
Farbtabelle
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Jet Black IVC: L2344 / STANDOX: PG / TRIUMPH: T3120300-PG
Im Jahr 2005 wurden die Triumph Sprint ST 955i und Sprint RS 955i durch das Nachfolgemodell Sprint ST 1050 ersetzt. Die Sprint ST 1050 war das erste Motorrad der Marke Triumph, das auf Wunsch mit Antiblockiersystem ausgeliefert wurde. Beim Design wurde „Triple“ zum Leitmotiv und durch die Scheinwerfereinheit mit drei Projektionslinsen bis zur Underseat-Auspuffanlage mit ihren drei Endrohren zur Geltung gebracht. Die Wärmeabfuhröffnungen in der Vollverkleidung wurden als Dreiecke ausgebildet. Neben dem Motor wurde auch der Alubrückenrahmen neu entwickelt.
Die Sprint ST 1050 erreichte 2008[6] und 2009[7] jeweils Platz 1 bei der Wahl zum Motorrad des Jahres der Zeitschrift „Motorrad“ in der Kategorie „Tourer“.
Baujahr 2005
Ab Februar 2005 gab es die Sprint in den Farben Caspian Blue und Aluminium Silver. Erst ab Mai konnte sie auch wahlweise mit ABS und in Sunset Red gekauft werden (die Farbe Sunset Red gab es zunächst nur mit Antiblockiersystem).
Baujahr 2006
Mit Baujahr 2006 sind alle drei Farben wahlweise mit/ohne Antiblockiersystem erhältlich
Zusätzliche Dämmmatten in der Seitenverkleidung, um Motorwärme vom Fahrer fernzuhalten
Durchmesser der Bremspumpe von 14 mm auf 16 mm erhöht
Baujahr 2007
Die Farben Phantom Black und Tornado Red lösen Aluminium Silver und Sunset Red ab
neue ECU für schnelleres Anspringen und Umsetzung der Euro-3-Norm
Die Scheinwerfer erhalten neue Projektionslinsen für eine bessere Lichtausbeute
Die Fußrasten werden mit robusteren Gummis ausgestattet
Die Seitenverkleidungen erhalten größere Öffnungen
Der Katalysator wandert zur Reduzierung der Wärmeentwicklung unter der Sitzbank vom Endtopf vor das Steigrohr.
Koffer sind serienmäßig angebracht
Es wird eine erhöhte Windschutzscheibe verbaut
Die Lenkerhälften werden 2 cm höher gelegt
Die Sitzbank erhält eine schmalere Kontur, um einen besseren Halt im Stand zu gewährleisten
Baujahr 2008
Der Tank wird in Stahl statt Kunststoff ausgeführt
Die Farben Graphite und Pacific Blue lösen Caspian Blue und Phantom Black ab
Baujahr 2009
Die Farbe Phantom Black wird wieder angeboten. Dafür entfällt Tornado Red.
Baujahr 2010
Phantom Black und Tornado Red sind die Farben des letzten in Deutschland angebotenen Baujahres.
Viertaktmotor, flüssigkeitsgekühlter 3-Zylinder-Reihenmotor, DOHC, 4 Ventile pro Zylinder, Sequenzielle elektronische Multipoint-Kraftstoffeinspritzung mit SAI
Nach 47.500 verkauften Motorrädern unter dem Namen Sprint[8] wurde im Mai 2010 mit der Sprint GT 1050 (GT für Grand Tourer[9]) das Konzept der Sprint-Baureihe von der sportlichen mehr zur touristischen Auslegung hin verlagert. Der durch Verlängerung der Einarmschwinge gewachsene Radstand, die verbesserte Sitzposition für den Sozius und die Vollausstattung mit Koffern zeigen dies äußerlich. Zudem wurde der Motor überarbeitet und die Spitzenleistung auf 96 kW (131 PS) sowie das Drehmoment auf 108 Nm bei 6.300 min−1 angehoben. Neue Reflexionsscheinwerfer sorgen für eine verbesserte Fahrbahnausleuchtung. Die 3-in-1-Auspuffanlage liegt nun wieder unterhalb der Koffer.
Baujahr 2010–2013
Das bisher bei der Sprint ST 1050 optionale ABS ist bei der Sprint GT serienmäßig verbaut
Per Handrad voll einstellbares Federbein
Letztmals wurde die Sprint GT im Jahr 2013 in Deutschland offiziell beworben. Sie wird zurzeit weiterhin gebaut und z. B. in Großbritannien als Special Edition (SE) verkauft. Als Serienausstattung wurde ein Topcase hinzugefügt und als Farben werden Caspian Blue und Cranberry Red angeboten.
Die Angaben zur Höchstgeschwindigkeit in den Fahrzeugpapieren differieren zwischen 230 km/h (elektronisch gedrosselt aufgrund der serienmäßigen Koffer[10]) und 259 km/h.