In den 1920er und 1930er Jahren (ca. 1921 bis 1935) war er auch für die deutschen Vereinigten Werkstätten in München sowie für die Wiener Werkstätte tätig, wo er Möbel, Plakate, sowie Glas-, Keramik- und Metallobjekte entwarf.
Tommi Parzinger arbeitete damals (Zwischenkriegszeit) auch immer wieder als Keramik-Designer für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM)[4] und für die Keramik-Werkstatt der Familie Schleiß (Schleiss-Keramik) in Gmunden, wo er verschiedenste Keramikformen und auch Kachelöfen entwarf und ausführte.[5]
1932 reiste er erstmals in die Vereinigten Staaten, wo er den Ersten Preis in einem Plakat-Wettbewerb für den Norddeutschen LLoyd gewonnen hatte. 1935 wanderte er endgültig nach New York aus und wurde dort zu einem bekannten Designer von Möbeln, Metallobjekten und Textilien. Seine erste Beschäftigung in New York war in Rena Rosenthals bekanntem Einrichtungshaus in der Madison Avenue, wo er hauptsächlich Messing-, Glas- und Kristall-Gegenstände sowie Möbel im Stil des Art déco entwarf. Daneben war er auch für die Bostoner Firma Charak Modern Furniture[6] tätig.
1939 machte er sich mit einem Studio selbständig, dabei arbeitete er unter anderem für folgende Firmen: John Salterini Furniture (Schmiedeeisen-Möbel), Theodore Hofstatter Interior Design (Möbel & Design), Dorlyn Silversmiths (Silber- und Messingobjekte), und Willow & Reed Furnitures (Rattan-Möbel).
In seiner Glanzzeit, den 50er und 60er Jahren, wurde sein eigenes Geschäft „Parzinger Originals“ in der Madison Avenue zum Treffpunkt der Society, mit Privatkunden wie den Familien Rockefeller, Ford, Dupont, Mellon, oder auch Marilyn Monroe. 1957 schrieb die New York Times: „Ein einziges Parzinger Stück kann einen Raum verwandeln, wie ein Diamantohrring das kleine Schwarze!“
Diese Firma Parzinger Originals wurde nach seinem Tod (1981) dann 1986 in die Firma Parzinger Design (Inhaber der langjährige Geschäftspartner Donald Cameron) umgewandelt, die seither die Rechte an Design-Objekten Tommi Parzingers innehat.
1956–1980: Tommi Parzinger entwarf jährlich eine neue Kollektion von Möbeln und Designobjekten und stellte diese ab 1956 in einem eigenen Showroom in der Madison Avenue, später in der 57th East Street New York City aus (Einzelausstellungen);
1967: International Home Furnishings Market, Chicago (Teilnahme);
ab 1996 gab es am weltweiten Kunstmarkt eine Renaissance des Designers Tommi Parzinger, mit einigen posthumen Einzel- und Gruppenausstellungen:
1996–1998: Palumbo Gallery of Decorative Arts: Tommi Parzinger, Lexington Avenue, New York City (Einzelausstellung, posthum);
Tommi Parzinger: Kinder am Nachmittag, München 1921: Goltzverlag (Graphische Capriccios Nr. III);
Walter F. Schubert (Hg.): Die deutsche Werbegraphik, Berlin 1927: Francke & Lang, S. 31–37 (Zur Arbeit von Die Sechs inkl. Tommi Parzinger);
Max Glass: Die Sechs in Wort und Bild, in: Gebrauchsgraphik (International Advertising Art), Berlin 1925: Phönix Illustrationsdruck und Verlag GmbH, Jahrg. 2 (1925), Band 4, S. 49–68 (zur Arbeit von Die Sechs inkl. Tommi Parzinger);
(s. a. = sine autore): Neue Porzellane von Tommi Parzinger, in: Deutsche Kunst und Dekoration, illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten, 65. Jg. 1929/30, S. 76–79;[12]
Traugott Schalcher: Gespräch mit Tommi Parzinger, in: Gebrauchsgraphik (International Advertising Art), Berlin 1930: Phönix Illustrationsdruck und Verlag GmbH, Jahrg. 7 (1930), Mai 1930, S. 2–9;
Werner Suhr: Es ist an der Zeit ..., in: Gebrauchsgraphik (International Advertising Art), Berlin 1931: Phönix Illustrationsdruck und Verlag GmbH, Jahrg. 8 (1931), Aug. 1931, S. 10–25 (zu Die Sechs und Tommi Parzinger);
Eberhard Hölscher: Tommi Parzinger, in: Gebrauchsgraphik (International Advertising Art), Berlin 1959: Phönix Illustrationsdruck und Verlag GmbH, Jahrg. 36 (1959), Jan. 1959, S. 14–21 (zu Tommi Parzinger in den USA);
Olaf Matthes, Carsten Prange (Hg.): Hamburg und die HAPAG-Seefahrt im Plakat. Eine Ausstellung der Hapag-Lloyd-AG und des Museums für Hamburgische Geschichte, Hamburg 2000: Museum für Hamburgische Geschichte (inkl. Parzinger-Plakat von 1932);
(s. a. = sine autore): Tommi Parzinger artist file, Ingalls Library, Cleveland Museum of Art, Cleveland, Ohio (2012)[14];
Cristy Nguyen Humer: A Singular Vision: Tommi Parzinger's Contribution to American Twentieth-Century Decorative Arts, Master Thesis, Sotheby’s Institute of Art 2013: New York;