Tite (Fußballtrainer)

Tite
Tite (2018)
Personalia
Voller Name Adenor Leonardo Bacchi
Geburtstag 25. Mai 1961
Geburtsort Caxias do SulBrasilien
Größe 184 cm
Position Mittelfeldspieler
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1978–1984 SER Caxias do Sul
1984–1985 CE Bento Gonçalves
1985–1986 Portuguesa
1986–1989 Guarani FC
Stationen als Trainer
Jahre Station
1990–1991 Grêmio Atlético Guarany
1991–1992 SER Caxias do Sul
1992–1995 Veranópolis ECRC
1996–1997 Ypiranga FC
1997–1998 EC Juventude
1999–2000 SER Caxias do Sul
2001–2003 Grêmio Porto Alegre
2003–2004 AD São Caetano
2004–2005 Corinthians São Paulo
2005 Atlético Mineiro
2006 Palmeiras São Paulo
2007 al Ain Club
2008–2009 Internacional Porto Alegre
2010 al Wahda
2010–2013 Corinthians
2015–2016 Corinthians
2016–2023 Brasilien
2023–2024 Flamengo Rio de Janeiro
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Tite [ˈtʃitʃi], bürgerlich Adenor Leonardo Bacchi (* 25. Mai 1961 in Caxias do Sul), ist ein brasilianischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler.[1] Von 2016 bis 2023 fungierte er als Cheftrainer der brasilianischen Nationalmannschaft.

Karriere

Nachdem Tite, dessen Familie aus der italienischen Stadt Mantua stammt,[2] aufgrund einer Knieverletzung seine professionelle Fußballlaufbahn beendet hatte, arbeitete er ab 1990 als Trainer verschiedener Vereine in der brasilianischen Liga. Seinen ersten großen Titel gewann er mit Internacional Porto Alegre, den er 2008 und 2009 betreute, mit der Copa Sudamericana 2008.

Im August 2010 unterschrieb Tite einem Vertrag bei al-Wahda in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dieser Vertrag wurde nach fünf Spielen auf Wunsch von Tite aufgelöst, da er ein Angebot von Corinthians aus São Paulo annahm. Es war sein zweites Engagement bei diesem Verein; er hatte bereits 2004 und 2005 die erste Mannschaft trainiert. Unter seiner Verantwortung gewann Corinthians die brasilianische Meisterschaft 2011, wurde ein Jahr später Südamerika-Meister[3] und Klub-Weltmeister.[4] Im Dezember 2013 legte er eine Pause ein,[5] bildete sich beruflich weiter und beobachtete Spiele bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Er besuchte Klubs wie den FC Arsenal und Real Madrid,[6] um die Trainingsarbeit von Trainern wie Carlo Ancelotti zu studieren. Im Jahre 2015 kehrte er als Trainer zu Corinthians zurück und führte die Mannschaft zur brasilianischen Meisterschaft 2015.[7]

Im Juni 2016 wurde Tite neuer Trainer der brasilianischen Nationalelf als Nachfolger des entlassenen Carlos Dunga.[8] Unter seiner Leitung qualifizierte sich die Nationalmannschaft als Tabellenerster zu der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Im Viertelfinale unterlag die Seleção der Mannschaft aus Belgien. Trotz der Niederlage erhielt Tite ein Angebot der CBF, die Auswahl weitere vier Jahre zu betreuen.[9] Ende Juli 2018 wurde seine Vertragslaufzeit um vier Jahre bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 verlängert.[10]

Im Jahr 2019 führte Tite die Mannschaft zum Gewinn der Copa América 2019. Im Februar 2022 kündigte er an, die Leitung der Nationalmannschaft nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 am Ende des Jahres niederzulegen.[11] Die Qualifikation zur WM erreichte er mit Brasilien ungeschlagen als Tabellenerster (14 Siege, 3 Unentschieden). Bei der Weltmeisterschaft kam er mit der Mannschaft erneut bis ins Viertelfinale. In diesem unterlag die Mannschaft dem Team aus Kroatien im Elfmeterschießen (1:1 n. V. (0:0, 0:0) 4:2 i. E.). Am 17. Januar 2023 endete offiziell seine Amtszeit.[12]

Anfang Oktober 2023 wurde bekannt, dass Tite Cheftrainer bei Flamengo Rio de Janeiro wird.[13] Der Kontrakt erhielt eine Laufzeit bis Dezember 2024. Ende September 2024 wurde er nach dem 28. Spieltag, auf Platz vier liegend und zwei Tage vor dem Halbfinalhinspiel im Copa do Brasil 2024 gegen Corinthians São Paulo, vorzeitig entlassen und durch Filipe Luís ersetzt.[14][15]

Privates

Als Jugendlicher nahm Tite Sportunterricht bei Luiz Felipe Scolari, der zunächst sein Mentor und später sein Rivale als Trainer wurde. Später studierte er Leibeserziehungen und graduierte an der Katholischen Universität von Campinas.

Erfolge

Veranópolis

Caxias

  • Campeonato Gaúcho: 2000

Grêmio

Internacional

Corinthians

Nationalmannschaft

Auszeichnungen

Commons: Tite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Perfil Tite corinthians.com, abgerufen am 28. März 2018 (pt)
  2. Alla scoperta di Tite: l'allenatore accostato all'Inter, Mediaset, 17. April 2013, abgerufen am 4. Mai 2018 (italienisch)
  3. Copa Libertadores » Siegerliste weltfussball.de, abgerufen am 27. März 2018
  4. Club-WM: Guerrero schießt Corinthians zum Titel. In: Spiegel Online. 16. Dezember 2012, abgerufen am 11. Juli 2014.
  5. Bericht zum Sabbatjahr auf esporte.uol.com.br, abgerufen am 16. Juni 2016
  6. Tite bei Real Madrid auf globoesporte.globo.com, abgerufen am 16. Juni 2016
  7. International: Corinthians zum fünften Mal Meister. In: Focus Online. 4. Dezember 2011, abgerufen am 11. Juli 2014.
  8. Berufung als Nationaltrainer auf oglobo.globo.com, abgerufen am 16. Juni 2016 (portugiesisch)
  9. CBF Vertragsangebot bis 2022, Bericht auf transfermarkt.de vom 8. Juli 2018, abgerufen am 9. Juli 2018
  10. CBF verlängert Vertrag bis 2022, Bericht auf cbf.com.br vom 25. Juli 2018, Seite auf portug., abgerufen am 26. Juli 2018
  11. Bekanntgabe Rückzug Nationaltrainer, Bericht auf globo.com vom 25. Februar 2022, Seite auf portu., abgerufen am 30. November 2022
  12. Ende Nationaltrainer, Mitteilung des CBF auf cbf.com.br vom 17. Januar 2023, Seite auf portug., abgerufen am 19. Januar 2023
  13. Trainer Flamengo, Bericht auf globo.com vom 9. Oktober 2023, Seite auf portug., abgerufen am 13. Oktober 2023
  14. Kündigung Flamengo, Bericht auf globo.com vom 30. September 2024, Seite auf Portugiesisch, abgerufen am 2. Oktober 2024
  15. Filipe Luís, Bericht auf uol.com.br vom 1. Oktober 2024, Seite auf Portugiesisch, abgerufen am 2. Oktober 2024
  16. Person des Jahres 2017, Bericht auf oglobo.globo.com vom 23. Januar 2016, Seite auf portug., abgerufen am 9. Juli 2018
  17. Südamerikanischer Trainer des Jahres 2017, Zusammenfassung auf rsssf.org, abgerufen am 9. Juli 2018