Ein Biskayatief entsteht, wenn die Westwinddrift bei schwachem Azorenhoch und ausgeprägter Nordatlantischer Oszillation oder nordatlantischen Hochs die ankommenden Tiefs ausnehmend weit südlich auf Europa lenkt,[2] oder es sich etwa als Schleppwirbel eines mächtigen Nordsee- oder Skandinavienhochs im Biskayaraum selbst bildet. Sie sind insgesamt im Winterhalbjahr typisch, wo die Westwindzone sich südwärts gegen die Subtropen hin verlagert.
Ein Tief über der Biskaya sorgt für eine südwestliche Höhenströmung über die Pyrenäen und damit zu einem Föhn, oder eine südöstliche warme Strömung vom Mittelmeer in das Languedoc und die Roussillon, Winde, die man Autan nennt. In Folge verlagert sich der Effekt über die Alpen und sorgt dort für föhnige oder Föhnlagen.[3][4] In Extremfällen kann es durch Südströmungen zu Saharastaub-Phänomenen kommen.[5]
Sturmtiefs, die über die Biskaya ziehen, können ausnehmend heftig werden, so etwa Orkan Lothar Dezember 1999 (Mitteleuropa-Typ) oder Orkan Klaus Januar 2009 (Mittelmeer-Typ, Va).
Einzelnachweise
↑der Mitteleuropa-Typ scheint in der Graphik nicht explizit auf, er verläuft etwas südlich des IVb-Typs (Jütland-Typ)
↑Beispiel: Tief Günter Oktober 2003: ein mächtiges Tief über dem Zentralatlantik 17./18., in Folge 19./20. (Memento des Originals vom 1. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.met.fu-berlin.de über der Biskaya, zerfällt 21. über den nördlichen Alpen (Günter I, II), letzteres zieht 22. (Memento des Originals vom 1. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.met.fu-berlin.de nach Osteuropa ab (alle Links Analysekarten, met.fu-berlin.de)
↑vergl. Hans Häckel: Meteorologie Band 1338 von Uni-Taschenbücher M, UTB-Verlag, 2012, ISBN 978-3-8252-3700-4, Beispiel 6.3.5. Die Föhnlage vom April 1983, S. 312 f (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Angela Schuh: Biowetter: wie das Wetter unsere Gesundheit beeinflusst. Band 2416 von Beck'sche Reihe –C. H. Beck Wissen, Verlag C.H.Beck, 2007, ISBN 978-3-406-53616-8, Typische Wetterlagen, S. 34 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Vergleiche Österreichische Gesellschaft für Meteorologie: Wetter und Leben, Band 22, S. 167 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Den Sonderfall von Südost einströmender Kaltluft beschreibt etwa Heinrich Faust: Der Aufbau der Erdatmosphäre: eine Zusammenfassende Darstellung unter Einbeziehung der neuen Raketen- und Satellitenmessergebnisse. Band 127 von Die Wissenschaft, F. Vieweg, Braunschweig 1968, S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Vergl. auch Datei:Cyclone Rebekka Nov 6 2000.jpg, ein Englandtief mit diesem Effekt