Mohnike wuchs in Magdeburg auf und legte dort das Abitur ab. Ab 1993 studierte er in Charleston (South Carolina), Kiel, Uppsala und Berlin u. a. die Fächer Kunstgeschichte, Germanistik, Skandinavistik und Kulturwissenschaft. 2001 schloss er sein Magisterstudium am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin ab. Thema seiner Magisterarbeit waren „Leerstellen barocker Repräsentation. Der Paratext in den Ausgaben von Georg Stiernhielms Hercules und sein Einfluss auf die Interpretation“. 2006 wurde Mohnike an der Universität Freiburg promoviert. Seine Dissertation behandelt „Imaginierte Geographien. Der schwedische Reisebericht der 1980er und 1990er Jahre und das Ende des kalten Krieges.“ 2015 habilitierte er sich mit einer Schrift (auf Französisch) über „Identités narratives & géographies d’appartenance. Eléments pour une théorie des formes narratives de savoir social en circulation culturelle“ (unveröffentlicht).
Bereits 2008 übernahm Mohnike die Leitung der Abteilung für Skandinavistik an der Universität Straßburg, 2017 wurde er dort als Professor berufen.[1] Seine Hauptarbeitsgebiete innerhalb der skandinavistischen Literatur- und Kulturwissenschaft sind die Forschungsgeschichte des eigenen Faches, skandinavische Identitätsgeschichte und imaginierte Geographien. Er hat auch zur schwedischen Gegenwartsliteratur und zur Barockliteratur geforscht.
Er ist Mitherausgeber (zusammen mit Thomas Beaufils) der Zeitschrift Deshima : Revue d’histoire globale des Pays du Nord (seit 2009)[2], der SchriftenreiheGlobalizing Fiction (zusammen mit Charlotte Krauss und Urs Urban) beim Lit Verlag (seit 2012)[3] sowie (zusammen mit Michael Rießler und Joshua Wilbur) der Schriftenreihe Samica an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (seit 2014).[4] Seit 2013 ist Mohnike Gründungspräsident der Association pour les études nordiques, des französischen Fachverbandes für Nordeuropa-Studien.[5]
Neben seiner Lehre und theoretischen Forschung ist Mohnike als Übersetzer aus dem Schwedischen tätig und schreibt populärwissenschaftliche Beiträge für Blogs und Zeitschriften.[6] Zusammen mit Heide Henschel hat er 2004 ein Kinderbuch bei Kookbooks veröffentlicht. Und er ist Autor einer Patientenbroschüre für das Ullrich-Turner-Syndrom.[7]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Wissenschaft
Monographien
2007 Imaginierte Geographien. Der schwedischsprachige Reisebericht der 1980er und 1990er Jahre und das Ende des Kalten Krieges. Würzburg: Ergon-Verlag (Dissertation)
Herausgaben
2007 Faszination des Illegitimen : Alterität in Konstruktionen von Genealogie, Herkunft und Ursprünglichkeit in den skandinavischen Literaturen seit 1800. Würzburg: Ergon-Verlag (mit Constanze Gestrich)
2011 Auf der Suche nach dem verlorenen Epos : Ein populäres Genre der europäischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Münster: Lit Verlag (mit Charlotte Krauss)
2017 Geographies of Knowledge and Imagination in 19th Century Philological Research on Northern Europe. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing (mit Joachim Grage)
Artikel
2006 Doppelte Fremdheit : Zur Verschränkung und Konstitution von poetischer und kultureller Alterität in Alejandro Leiva Wengers „Till vår ära“ und seiner Rezeption, in: Sven Hakon Rossel (Hg.): Der Norden im Ausland – Das Ausland im Norden : Formung und Transformation von Konzepten und Bildern des Anderen vom Mittelalter bis heute. Wien: Praesens Verlag, S. 150–158
2006 „Bildung und Alteritätskonstitution in der jüngsten schwedischen Migrantenliteratur“, in: Behschnitt, Wolfgang; Barz, Christiane (Hg.) Bildung und Anderes : Alterität in Bildungsdikursen in den skandinavischen Literaturen. Würzburg: Ergon-Verlag, S. 201–229 (mit Wolfgang Behschnitt)
2010 Grands courants, grands hommes, grands récits : Structures de la géographie des nations dans l'œuvre de Georg Brandes, in: Annie Bourguignon, Konrad Harrer, Jørgen Stender Claussen (Hg.) Grands courants d'échanges intellectuels : Georg Brandes et la France, l'Allemagne et l'Angleterre. Bern: Peter Lang, 2010, S. 37–50
2012 Géographies du savoir historique : Paul-Henri Mallet entre rêves gothiques, germaniques et celtiques, in: Eric Schnakenbourg (Hg.) Figures du Nord : Scandinavie, Groenland et Sibérie : Perceptions et représentations des espaces septentrionaux du Moyen Âge au XVIIIe siècle. Rennes: Presses universitaires de Rennes, S. 215–226
2013 Frédéric-Guillaume/Friedrich-Wilhelm Bergmann und die Geburt der Skandinavistik in Frankreich aus dem Geiste der vergleichenden Philologie, in: Karin Hoff, Udo Schönling, Per Øhrgaard (Hg.) Kulturelle Dreiecksbeziehungen : Aspekte der Kulturvermittlung zwischen Frankreich, Deutschland und Dänemark in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 277–297