Über die Lebensstationen von Cranz ist äußerst wenig bekannt. Im Jahr 1825 entstanden seine Stadtansichten von Aachen. In Zusammenarbeit mit Adolph Wegelin, der die Cranz-Zeichnungen aquarellierte, schuf er 1840 Zeichnungen von Köln, Stadtansichten und einzelne Sehenswürdigkeiten. Nach seinen Zeichnungen erstellten unter anderem Anton Wünsch, G. Böhm, Ph. Koppel ihre Lithografien.
Aachener Stadtansichten
Die 19 Zeichnungen von Cranz mit Stadtansichten von Aachen und Burtscheid wurden in einem Buch, das die InitialenL.R. trägt, aufbewahrt. Cranz hat diese Blätter um 1825 angefertigt. Er war zu jener Zeit in Aachen und zog mit Papier und Bleistift bestückt von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Peter Ludwig Kühnen berichtete, dass einige Blätter bei Alois Senefelder, dem Erfinder der Lithografie in Paris lithografiert wurden. Von J. Fey erfährt man 1897, dass eine Veröffentlichung im La Ruelle Verlag für 1825 geplant war.
Die Blätter von Cranz waren 1982 eine Bereicherung der Aquensiensammlung in dem Museum Burg Frankenberg. Sie dokumentierten die Zeichenkunst der Romantik zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Es handelte sich um eine Stiftung von Johanna Reuters aus Köln, die 1981 erworben wurde.
Stil
Cranz erfasste das Charakteristische der Architektur. Seine Kunst der Lavierung setzte gezielte Akzente. Die anfangs aktiven Repoussoirfiguren nehmen bei seinen späteren Werken die Stelle des Betrachters ein.
Rezeption
Im Jahr 1830 malte Jacob Gaiser die Ansicht der Stadt Coeln nach Thomas Cranz. Das Bild aus Color Aquatint hat das Format 36 × 58 cm.[1]
Werke (Auswahl)
1825 Stadtansichten Aachen, 19 Bilder auf Papier mit Feder, Tusche, teils mit Bleistift, laviert
Inneres der Annoniterkirche, Zeichnung: Thomas Cranz, aquarelliert von Adolf Wegelin, 29,1 × 20,9 cm, Stadtmuseum Köln, Graphische Sammlung HM 1905/43 – XVII,3.
1840 Stadtansicht von Köln mit St. Aposteln und der Aachener Straße im Hintergrund. Lithographie nach einer Zeichnung von Johann Peter Weyer und Thomas Cranz, Stadtmuseum Köln, KSM AI 2/203.
1840 Kölner Dom Zeichnung: Thomas Cranz, aquarelliert v. Adolf Wegelin, Stadtmuseum in Köln
Johann Jakob Merlo: Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 9). Schwann, Düsseldorf 1895
Hugo Rahtgens, Johannes Krudewig u. a.: Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln. Hrsg.: Paul Clemen (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band7, I Abt.). Band II, I. Abt.: Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Köln. St. Gereon, St. Johann Baptist, Die Marienkirchen, Gross St. Martin. Schwann, Düsseldorf 1911, S.104, 129, 278, 288 und 316 (Textarchiv – Internet Archive).
Mario Kramp (Hrsg.): Der kolossale Geselle : Ansichten des Kölner Doms von 1842 aus dem Bestand des Kölnischen Stadtmuseums. Greven Verlag, 2011, ISBN 978-3-7743-0475-8 (Katalognummern 79; 146, 1–20).
↑Burg Schimper (Moresnet), s. a. Joseph Carl Cogel; auch Carl Rhoen fertigte vier von Schimper an. Dieter Detiège, Helmut Doerenkamp: Carl Rhoen Zum 100. Todestag 1822–1899. Begleitbuch zu einer Ausstellung. Eigenverlag Gesellschaft Burtscheid, Aachen-Burtscheid 1999, (Carl Rhoen 1822–1899) S. 68.