Schnell war der jüngste Sohn des Bildhauers Theodor Schnell d. Ä. und empfing erste Anregungen in der väterlichen Werkstatt. Zur Vervollständigung seiner Studien ging er nach Stuttgart. 1891 trat Theodor Schnell in das Familienunternehmen ein und übernahm sogleich die künstlerische Federführung, 1901 übernahm er den Betrieb auch offiziell. Bald weitete sich der Wirkungskreis der Werkstatt bis in die Zentralschweiz, nach Graubünden, Vorarlberg und in das nördliche Württemberg aus. 1918 verlieh ihm der württembergische König Wilhelm II. den Titel „Professor“. Von 1922 bis 1938 vertrat er das Land Württemberg im Vorstand des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung.[1]
Schnell besaß eine große, qualitätvolle Sammlung sakraler Skulpturen vom Mittelalter bis zum Rokoko. Nach seinem Tod wurde die Sammlung 1939 bei Lempertz in Köln versteigert und so zerstreut.
↑Harald Derschka: Der Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. Ein Rückblick auf einhundertfünfzig Jahre Vereinsgeschichte 1868–2018. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 136, 2018, S. 1–303, hier: S. 221.
↑hauptsächlich nach Ralf Reiter: Vom Historismus zur Moderne. Die sakrale Kunst der Ravensburger Werkstätte Theodor Schnell. 1864 bis 1938. In: Im Oberland, Heft 1/2011, S. 21–29.
↑Tobias Hafner: Zwei neue Schmuckstücke der Liebfrauenkirche zu Ravensburg. 1. Die neue Weihnachtskrippe. 2. Der Kronleuchter. In: Archiv für christliche Kunst, 34. Jg. 1916, S. 50–53 (Digitalisat)
↑Wolfgang Vater: Professor Hans von Kolb in Heilig Kreuz von 1912 bis 1914: in Rottweiler Heimatblätter Nr. 6 / 2021.
Literatur
Hermann Eggart: Nachruf auf Theodor Schnell. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 64. Jg. 1937 S. 27–29 (Digitalisat).
Ralf Reiter: Vom Historismus zur Moderne. Die sakrale Kunst der Ravensburger Werkstätte Theodor Schnell. 1864 bis 1938. In: Im Oberland, Heft 1/2011, S. 21–29.
Ralf Reiter: Ravensburg als ein Zentrum kirchlicher Kunstproduktion in Historismus, Jugendstil und beginnender Moderne. Die Bildhauer Theodor Schnell d. Ä., Theodor Schnell d. J. und Moriz Schlachter. In: Ulm und Oberschwaben. Zeitschrift für Geschichte, Kunst und Kultur. Bd. 58 (2013), ISBN 978-3-7995-8048-9, S. 387–437 (mit Werkverzeichnis).
Sammlung Professor Theodor Schnell, Ravensburg. Mit 42 Bildtafeln. Katalog zur Auktion am 21. und 22. April 1939. Vorwort von Adolf Feulner (= Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung; 400). Kunsthaus Lempertz, Köln 1939 (Digitalisat).