Bei den Tausendblattgewächsen handelt es sich um ausdauernde, selten auch einjährige, krautige Pflanzen, es gibt aber auch verholzende Arten. Sie wachsen entweder an Land oder es sind Wasser- (Tauch-) oder Sumpfpflanzen. Die wechselständig, gegenständig oder quirlständig angeordneten Laubblätter sind gestielt bis ungestielt. Die Blattspreite ist einfach oder geteilt. Der Blattrand ist oft gezähnt. Nebenblätter gibt es nicht.
Generative Merkmale
Die Arten sind meistens einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blüten stehen manchmal einzeln, oder meist in ährigen, selten in schirmtraubigen oder traubigenBlütenständen. Die meist radiärsymmetrischenBlüten sind fast immer klein und eingeschlechtig, aber auch zwittrigen Blüten kommen vor. Es ist ein doppeltes Perianth vorhanden oder es erfolgt ein schrittweiser Übergang von Kelch- zu Kronblättern, wobei je zwei oder vier freie Kelch- und Kronblätter vorhanden sind. Es sind selten drei, meist vier oder acht fertile Staubblätter vorhanden. Selten zwei, meist drei bis vier Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Pro Fruchtblatt gibt es nur eine Samenanlage. Der synkarpe Fruchtknoten ist unterständig. Die Bestäubung erfolgt meist durch Wind (Anemophilie).
Der Familienname Haloragaceae wurde 1814 von Robert Brown in A Voyage to Terra Australis, 2, S. 549 aufgestellt. Typusgattung ist HaloragisJ.R.Forst. & G.Forst.Synonyme für Haloragaceae R.Br. sind: Cercodiaceae Juss. und Myriophyllaceae Schultz Sch.
Die Verbreitung ist fast weltweit – der Schwerpunkt der Artenvielfalt liegt auf der Südhalbkugel, u. a. in Australien.
Zur Familie der Haloragaceae gehören etwa acht Gattungen[1] mit 145 Arten:
GlischrocaryonEndl.: Mit etwa fünf nur in Australien vorkommenden Arten.
GonocarpusThunb.: Mit etwa 35 Arten im südwestlichen Asien und hauptsächlich in Australien und Neuseeland.
HaloragisJ.R.Forst. & G.Forst.: Die etwa 27 Arten kommen in Australien (22 Arten) und im südlichen Pazifik vor.
HaloragodendronOrchard (Syn.: CercodiaBanks ex Murray, MeionectesR.Br.): Mit etwa fünf in Australien heimischen Arten. Es sind Sträucher (-dendron für Baum).[2][3]
Tausendblatt (MyriophyllumL., Syn.: EnydriaVell., VinkiaMeijden): Mit etwa 60 Wasserpflanzen-Arten.[4] Einige Myriophyllum-Arten werden als Zierpflanzen in Aquarien und Gartenteichen verwendet. In manchen Gebieten werden die Pflanzen aus den Gewässern geholt und als Dünger oder Futter verwendet. Medizinische Wirkungen wurden untersucht.[5]
ProserpinacaL.: Von den mehreren Arten, die in Nordamerika beheimatet sind, wird Proserpinaca palustrisL. (Syn.: Proserpinaca pectinata; Trivialname: Sumpfkammblatt)[6] als Aquarienpflanze verwendet.
Die Taxa der früheren Familien Cercodiaceae und Myriophyllaceae werden in APG IV in die Haloragaceae eingeordnet. Früher gehörte auch die Gattung Gunnera in diese Familie.
Jiarui Chen, Michele Funston: Haloragaceae in der Flora of China. Volume 13, S. 428. textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
David John Mabberley: The Plant Book. A portable dictionary of the higher plants. Cambridge University Press, 1987, ISBN 0-521-34060-8.
Einzelnachweise
↑Haloragaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.