Taubenried
Das Taubenried ist ein mit Verordnungen vom 13. Dezember 1939 und 16. Februar 1998 ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.288) und Landschaftsschutzgebiet (LSG-Nummer 4.37.041) im Gebiet der baden-württembergischen Gemeinde Ostrach und der Stadt Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen in Deutschland. LageDas rund 192 Hektar große Schutzgebiet Taubenried (NSG: 126,3 Hektar; LSG: 65,4 Hektar) gehört naturräumlich zu den Donau-Ablach-Platten. Es liegt 6,3 Kilometer südwestlich der Ostracher Ortsmitte, westlich des Teilortes Kalkreute, und 3,6 Kilometer nordöstlich der Pfullendorfer Stadtmitte, auf einer Höhe von 639 m ü. NN, nördlich der Bahnstrecke Altshausen–Schwackenreute. Vom Naturschutzgebiet entfallen 81,14 Prozent der Fläche (= 110,74 Hektar) auf Ostracher, 18,86 Prozent (= 25,75 Hektar) auf Pfullendorfer Gemeindegebiet. Das Schutzgebiet umfasst Teile des Harbach- und des Andelsbachtals. Wegen seines ursprünglichen floristischen Reichtums und seiner Nähe zum Pfrunger-Burgweiler Ried mit dessen typischen Hochmoorgesellschaften ist es von besonderem pflanzengeographischen und historischen Interesse. SchutzzweckWesentlicher Schutzzweck des Naturschutzgebiets ist die Erhaltung und Optimierung des vielfältigen, durch verschiedenste Vegetationstypen gekennzeichneten Riedes als Lebensraum und Rückzugsgebiet für zahlreiche Tier‑ und Pflanzenarten. Besonders schutzwürdig sind die Zwischenmoor- und Braunseggensumpfbereiche, Sukzessionswälder (stufige Waldbestände mit hohem Laubholzanteil, entstanden aus natürlicher Sukzession nach Torfabbau oder auf ehemaligen Streuwiesen), Feuchtgebüsche auf dauernassen Standorten, das Kriechweiden‑Strauchbirken‑Sukzessionsgebüsch, Seggenrieder, Röhrichtgesellschaften, Hochstaudenfluren, Kohldistelwiesen und Pfeifengraswiesen, offene Torfstiche, Wasserflächen, Gräben sowie deren Verlandungsvegetation. Zu deren Schutz gilt es weitere Aufforstungen sowie die Umwandlung von Laubholzbeständen in Nadelwald zu verhindern, einen möglichst hohen Wasserstand zu erhalten sowie einen zu großen Nährstoff- und Pestizideintrag zu verhindern. Schutzzweck des Landschaftsschutzgebietes ist die Erhaltung der mit dem Naturschutzgebiet naturräumlich und entstehungsgeschichtlich zusammenhängenden Grünlandflächen auf Moorboden als Teil des Lebensraumes von im Gesamtgebiet beheimateten Pflanzen‑ und Tierarten. Das Landschaftsschutzgebiet soll als Pufferzone dienen, um nachteilige Einflüsse auf das Naturschutzgebiet durch störende, den Naturhaushalt oder das Landschaftsbild des Moores beeinträchtigende Veränderungen zu vermeiden. Es soll außerdem zum Schutz der offenen Landschaft von besonderer Schönheit und Eigenart, zur Sicherung des Landschaftsbildes und der Erholungsfunktion dienen. PartnerschutzgebieteDas Taubenried ist Teil des FFH-Gebiets „Riede und Gewässer bei Mengen und Pfullendorf“. Flora und FaunaTrotz der menschlichen Eingriffe konnte sich im Taubenried manche botanische Rarität halten, und auch die Tierwelt weist hier noch immer ein breites Spektrum von Arten auf: 47 verschiedene Vogel-, rund 40 Tagfalter-, 18 Wildbienen-, 16 Heuschrecken- und sechs Libellenarten wurden bislang in diesem wertvollen Lebensraum nachgewiesen. FloraFolgende Pflanzenarten (Auswahl), nach Familien sortiert, sind im Taubenried erfasst:
FaunaFolgende Tierarten (Auswahl), nach Klassen, Ordnungen und Familien sortiert, sind im Taubenried erfasst:
RundwegEin etwa vier Kilometer langer Rundweg führt zu den verschiedenen Lebensräumen innerhalb des Rieds: dem Übergangsmoor, dem Fichten-Moorwald und dem Rispenseggen-Ried. Siehe auchWeblinksCommons: Naturschutzgebiet Taubenried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|