Susa (Piemont)
Susa (französisch Suse; lateinisch Segusio[2]) ist eine italienische Gemeinde (comune) am Fuße des Mont-Cenis-Passes in der Region Piemont. Sie gehört zum Gebiet der italienischen Metropolitanstadt Turin. Lage und EinwohnerDer Ort liegt im gleichnamigen Tal (Val di Susa) an der Dora Riparia (einem Zufluss des Po), das die Grenze zwischen Cottischen Alpen im Süden und Grajischen Alpen im Norden bildet. Susa wird vom Bergmassiv der Rocciamelone (3538 m s.l.m.) überragt. Im Norden des Gemeindegebiets verläuft die Autostrada A32 (Autostrada del Frejus), die von Turin zur italienisch-französischen Grenze im Fréjus-Straßentunnel führt. Susa hat 5940 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022) und liegt etwa 55 km westlich von Turin. Die Nachbargemeinden sind Bussoleno, Giaglione, Gravere, Mattie, Meana di Susa, Mompantero und Venaus. BevölkerungsentwicklungGeschichteIn keltischer Zeit in strategisch günstiger Lage am Knotenpunkt der Routen über die Pässe Montgenèvre und Mont Cenis im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet, war Susa die Hauptsiedlung des Stammes, dessen Herrscher Donnus den Römern vertragliche Rechte zugestand, die die Romanisierung dieses Teils der Gallia Cisalpina begünstigte. Sein Sohn Cottius wurde erster Präfekt von Segusio und ließ zu Ehren von Kaiser Augustus im Jahr 9/8 v. Chr. den Augustusbogen errichten. Seine Nachfolger bauten den Ort weiter aus und errichteten im 3. Jahrhundert Amphitheater, Aquädukt und die Stadtbefestigung. Wegen Parteinahme für Maxentius wurde Susa von dessen Konkurrenten Konstantin im Jahre 312 zerstört. Susa blieb ein wichtiger Ort an den transalpinen Routen, gewann aber erst wieder mit Adelheid von Susa an Bedeutung. Die Tochter des Markgrafen von Turin heiratete im Jahr 1035 in dritter Ehe Odone, Conte di Savoia, Sohn von Umberto von Savoyen, und begründete damit das Haus Savoyen, das noch heute besteht und bis 1946 die italienischen Könige stellte. Adelheid von Susa veranlasste auch die Gründung der Kirche San Giusto 1027 (Erhebung zur Kathedrale 1772). Als im Jahr 1349 die Dauphiné, zu der in dieser Zeit auch das obere Susatal gehörte, an Frankreich überging, verlief die Grenze nur wenige Kilometer westlich von Susa mitten durch das Tal. Mit dem Frieden von Utrecht 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekrieges, als Frankreich alle Besitzungen jenseits der Alpen verlor, wurden die Täler, in denen ein Angriff der Franzosen zu erwarten war, mit gewaltigen Festungsanlagen gesichert. Das besonders gefährdete Susatal erhielt zwei Festungen: Exilles wurde ausgebaut, und auf einem Felsen in Susa wurde von Ignazio Bertola die Festung Brunetta errichtet. 1796 wurde sie von napoleonischen Truppen eingenommen und vollständig zerstört. Das im Jahr 1772 gegründete römisch-katholische Bistum Susa hat seinen Sitz in der Stadt. Sehenswürdigkeiten
PolitikBürgermeister ist Sandro Plano (Mitglied der Margherita), der 1999 gewählt und 2004 im Amt bestätigt wurde. Im Gemeinderat stellt sein Mitte-links-Wählerbündnis mit 9 von 13 Mitgliedern die Mehrheit. Bei der Kommunalwahl 2014 konnte die Liste mit nur acht Stimmen Vorsprung (1906:1898) die Mehrheit sehr knapp behalten.[3] Susa gehört zusammen mit 22 weiteren Gemeinden des unteren Susatals zur Gebietskörperschaft Comunità Montana Bassa Valle di Susa e Val Cenischia. Kultur und FesteAn Maria Schnee, dem 5. August jeden Jahres, wird der Namenstag der Madonna del Rocciamelone mit einem Dorffest gefeiert. StädtepartnerschaftenDie Stadt Susa unterhält Partnerschaften mit Briançon in Frankreich, mit Paola in Kalabrien, Italien und mit Barnstaple in der Grafschaft Devon in England.[4] Söhne und Töchter der Stadt
WeblinksCommons: Susa (Piemont) – Sammlung von Bildern
Wikisource: Topographia Palatinatus Rheni: Suze – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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