Stuttgarter Hofbräu
Die Stuttgarter Hofbräu ist eine Brauerei in Stuttgart, die seit 2004 zur Radeberger Gruppe gehört. Geschichte1591 wurde im Testament des Grafen Eitel Friedrich von Hohenzollern-Hechingen erwähnt, dass die Mönche des Klosters St. Luzen bei Hechingen aufgrund ihrer Arbeit Bier haben konnten.[1] 1608 lieferten diese Mönche erstmals Bier an den fürstlichen Hof. Im Norden Stuttgarts gründete der Wirt Georg Munz 1866 die Brauerei Englischer Garten. Sie war zu diesem Zeitpunkt die größte Brauerei der Stadt und befand sich nahe der heutigen Stadtbahnstation Milchhof.[2] 1872 wurden die Bierbrauereien St. Luzen und Englischer Garten unter dem Namen Württembergisch-Hohenzollersche Brauereigesellschaft vereinigt.[3][4] Diese war ab 10. September 1883 offizieller Lieferant des württembergischen Königshofs, König Karl von Württemberg verlieh ihr den Titel „Hoflieferant“. Das Firmenzeichen zeigt deshalb das Wappen Württembergs, und noch heute leitet sich aus dieser fürstlichen Verbindung die Berechtigung für die weitere Nutzung des Präfix Hof im Firmennamen ab. 1935 erfolgte die Umbenennung in Stuttgarter Hofbräu.[5] Die heutige Braustätte in der Böblinger Straße 132 hat ihre Ursprünge in der Brauerei zur Traube in Heslach, die seit etwa 1866 bestand.[6] Sie befand sich zuletzt im Besitz von Bernhard Rettenmeyer[7] und wurde mit der Tivoli Brauerei AG in der Breitscheidstraße zur Brauereigesellschaft Rettenmeyer-Tivoli AG zusammengeschlossen. Ende der 1920er Jahre ging das Unternehmen in den Besitz der Württembergisch-Hohenzollerschen Brauereigesellschaft über.[8] 1981 lag der Bierausstoß erstmals bei über einer Million Hektoliter. Zum 1. Januar 2004 übernahm die Radeberger-Gruppe, ein Geschäftsbereich der Oetker-Gruppe, 49 Prozent der Geschäftsanteile. Seit dem 1. Januar 2010 gehört Stuttgarter Hofbräu vollständig zur Radeberger Gruppe KG. Von 2002 bis 2020 braute Stuttgarter Hofbräu vier Weizenbiersorten unter der Bezeichnung Malteser Weissbier, nach dem Rezept der 1993 geschlossenen Malteserbrauerei aus Amberg. Lizenzrezept und Markenrechte lagen bei der Regensburger Brauerei Bischofshof. Seit 2021 vertreibt Stuttgarter Hofbräu Weizenbiere wieder unter eigenem Markennamen.[9] ÜbernahmenÜbernahmen durch die Württembergisch-Hohenzollersche Brauereigesellschaft (1872–1935):[10]
Übernahmen durch die Stuttgarter Hofbräu AG:
Von etwa 1993 bis 2018 war Stuttgarter Hofbräu Hauptaktionär der Brauerei Moninger AG, ab 2010 Besitzer von Hatz-Moninger Brauhaus.[23][10][24]
BiersortenStuttgarter Hofbräu braut und füllt Pilsner, Export, Weißbier, Radler und alkoholfreies Bier ab. Saisonal werden Biere auch als Frühlingsfest-Bier, Volksfest-Bier und Weihnachts-Bier vermarktet. WasenzeltStuttgarter Hofbräu stellt jährlich eines der vier großen Brauereizelte auf dem Cannstatter Wasen, dem zweitgrößten Volksfest in Deutschland. 1999–2024 war dies das Festzelt von Hans-Peter Grandl, ab 2025 übernahm der Festwirt Marcel Benz.[25] Auch im gegenüberliegenden Festzelt Wasenwirt wird Stuttgarter Hofbräu ausgeschenkt und seit 2017 ebenfalls im Festzelt der Wasenwirtin Sonja Merz. Seit 2002 veranstaltet Stuttgarter Hofbräu die Wahl der württembergischen Bierkönigin und ihrer beiden Prinzessinnen. Die Entscheidung fällt jedes zweite Jahr Anfang Oktober im Hofbräu-Festzelt. WeblinksCommons: Stuttgarter Hofbräu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 45′ 43,3″ N, 9° 9′ 24,1″ O |