St. Maria Immaculata (Rhedebrügge)

Ansicht der Kirche
Gefallenendenkmal
Kirchfriedhof

St. Maria Immaculata ist eine als Votivkirche erbaute Pfarr- und heutige Filialkirche von St. Martin in Raesfeld und steht in der zu Borken, Nordrhein-Westfalen, gehörenden Bauerschaft Rhedebrügge.

Geschichte

Erbaut wurde St. Maria Immaculata in den Jahren 1886 bis 1889 von Wilhelm Rincklake[1] für die Besitzerfamilie des neben der Kirche gelegenen Gutshofes nach einer gut überstandenen längeren Seereise eines Familienmitgliedes. Die Kirche ist um 1900 nochmals erweitert worden.

Architektur und Ausstattung

Es handelt sich dabei um einen neugotischen roten Backsteinbau mit einer Doppelturmfassade und kurzem Querhaus. An die Doppelturmfassade schließt sich ein zweijochiger Saal an, an diesen schließt sich eine zweijochige, dreischiffige Halle mit schmaleren Seitenschiffen an, die von außen als Querhaus erscheint. Den Abschluss bildet der einjochige Chor mit 5/8-Schluss. Südlich des Chores eine Art Patronatsloge zu ebener Erde, nördlich befindet sich die Sakristei. Das Dach über dem Querhaus ist abgewalmt. Die Fenster haben ein sandsteinernes Maßwerk.

Die Ausstattung ist grob orientierend zwei Abschnitten zuzuordnen. Die Kirchenbänke sind neugotisch, ebenfalls der Orgelprospekt samt -bühne. Der Kreuzweg ist modern, ebenso das Chorgestühl im Querhaus und der Zelebrationsaltar. Auch der Hochaltar, offensichtlich noch kurz vor dem Konzil errichtet und selten genug, dass ein solches eher schlichtes Werk noch steht, ist ein „typisches 1950er-Jahre-Werk“ mit einem niedrigen Tabernakel aus Silber(-farbenem Material?). Der Hochaltar ist ein nach unten zu beiden Seiten abgeschrägter, frei stehender Block auf schmalerem Sockel. Dahinter an der Wand als Altarbild befindet sich ein Ölgemälde (St. Joseph?) in allerdings relativ kleinem Ausmaß. Beide Altäre sind aus grünlichem Stein. Statt Seitenaltären befinden sich an der Nahtstelle Langhaus/Querhaus zwei moderne Mosaike, links ein Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe, rechts ein männlicher Heiliger. Das Gewölbe ist mit Rankenmalerei verziert.

Kreuzigungsgruppe über dem Eingangsportal

Im Chorraum befindet sich ein Triumphkreuz, welches vom Bildhauer August Schmiemann (Münster) im Jahre 1910 geschaffen wurde.[2]

Die Orgel wurde 1978 von dem Orgelbauer Walcker mit elf Registern auf zwei Manualen und Pedal in einem vorhandenen Orgelgehäuse des Orgelbauers Breil aus dem Jahre 1896 erbaut. Die Disposition wurde später erweitert. Das Schleifladen-Instrument hat heute 17 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[3]

I Hauptwerk C–g3
1. Hohlflöte 08′
2. Prinzipal 04′
3. Flauto dolce 04′
4. Nasat 00 0223
5. Schwiegel 02′
6. Mixur IV
7. Kropftrompete 08′
Tremulant
II Nebenwerk C–g3
8. Bordun 08′
9. Viola 08′
10. Flauto 04′
11. Oktave 02′
12. Quinte 0113
13. Cornettino IV
Tremulant
Pedal C–f1
14. Subbass 16′
15. Praestant 08′
17. Kropftrompete 08′
17. Fagott 16′

Friedhof und Denkmal

In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich ein Friedhof sowie ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege.

Fronleichnamsprozession

Bei der am Sonntag nach Fronleichnam stattfindenden Prozession zu vier Außenaltären wird während der gesamten Prozession zum nächsten Segensaltar geläutet. An den Außenaltären wird bei Ankunft und zum sakramentalen Segen geböllert. Die Kreisstraße 39 ist auf dem gesamten für die Prozession genutzten Abschnitt beidseitig mit Fähnchen bestückt. Die Gesänge auf dem Prozessionsweg werden von einer Musikkapelle begleitet.

Literatur

  • Herbert Sowade: Pfarrchronik St. Maria Immaculata Rhedebrügge. Pfarrverwaltung, Borken, 1983

Einzelnachweise

  1. Website der Kirchengemeinde, abgerufen am 26. Juli 2014
  2. Schreiben des Bildhauers August Schmiemann vom 28. September 1910 an den Pfarrer Heinrichs.
  3. Informationen zur Orgel
Commons: St. Maria Immaculata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 48′ 27″ N, 6° 45′ 20″ O