St. Joseph (Solingen)
St. Joseph ist eine denkmalgeschützte römisch-katholische Pfarrkirche im Stadtteil Ohligs der nordrhein-westfälischen Großstadt Solingen. Sie gehört zur katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian im Erzbistum Köln. Geschichte und AusstattungDie Anfänge der Solinger Gemeinde St. Joseph reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die Katholiken im Gebiet der sog. Scharrenbergerheide, einem Wohnplatz der Bürgermeisterei Merscheid im Solinger Stadtteil Ohligs, gehörten damals zur Pfarrgemeinde St. Katharina in Wald. Der Grundstein für die katholische Kirche zu Scharrenbergerheide wurde am 27. Juni 1858 gelegt. Geweiht wurde sie am 25. November 1862. Kirchenpatron wurde der Heilige Joseph. Zum Zeitpunkt der Einsegnung zählte die Gemeinde nur 750 Gläubige. Kirchenrechtlich war St. Joseph noch keine selbständige Pfarrei, sondern unterstand zunächst der Kirchengemeinde und dem Kirchenvorstand von St. Katharina. Dennoch durften 1864 die Gläubigen in St. Joseph die Gottesdienste am Karfreitag und Karsamstag feiern und die Osterkommunion empfangen. Inzwischen wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder schnell an, von 1293 im Jahr 1871 auf 2263 im Jahr 1883. Deshalb beantragte 1885 die Kapellengemeinde Scharrenbergerheide die Erhebung zur offiziellen selbständigen Pfarrei im Sinne des Kirchenrechts, was am 27. Oktober 1887 durch den damaligen Kölner Erzbischof Philipp Krementz urkundlich bestätigt wurde. Am 21. April 1891 fand die Grundsteinlegung für eine neue Kirche statt, da der bisherige Bau für die weiter angewachsene Gemeinde zu klein geworden war. Die Baupläne stammten von den Kölner Architekten Ross und Knauth. Mit der Bauleitung wurde Heinrich Wüller aus Ohligs beauftragt. Architektur und Ausstattung der neuen Kirche sind neugotisch. Die fünf Portale sind mit Werksteinen verziert. Jeweils aus einem einzigen Stück sind die drei Meter hohen Säulen gefertigt, deren Kapitelle mit floralen Motiven verziert sind. Der neue Altar wurde von dem deutschen Bildhauer Henryk Dywan gestaltet. Die Einsegnung der Kirche fand am 19. März 1893, dem Fest des Pfarr- und Kirchenpatrons, statt. Der etwa 27 Meter hohe Kirchturm wurde 1894 fertig gestellt. 1938 wurde der Chorraum nach Plänen des Architekten Bernhard Rotterdam umgestaltet und 1940 mit Mosaikbildern des Düsseldorfer Künstlers Albert Diemke versehen. In den Jahren 1955 und 1956 wurde der Innenraum erneuert und die Sakristei neu ausgestattet. Außerdem wurde 1956 und 1957 ein Taufraum mit einem Taufstein ausgestaltet. Eine weitere Innenerneuerung fand 1962 statt. Bei umfangreichen Renovierungsmaßnahmen im Jahre 1987 wurden im neugotischen Kreuzrippengewölbe Deckenverzierungen entdeckt, die zwischenzeitlich durch eine weiße Farbschicht übertüncht worden waren.[1][2][3]
Kirchenfenster
Orgeln
GlockenIm Kirchturm hängt ein vierstimmiges Glockengeläut aus Eisenguss, das 1923 von der Gießerei Ulrich & Weule hergestellt wurde.[6]
DenkmalschutzDie Pfarrkirche St. Joseph wurde am 8. Dezember 1986 unter der Nummer 687 in die Liste der Baudenkmäler in Solingen-Ohligs eingetragen. Literatur
WeblinksCommons: St. Joseph (Solingen-Ohligs) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 9′ 27,9″ N, 7° 0′ 10,7″ O |