5. Mai/29. Juni – 27. Juli: In Stockholm finden die V. Olympischen Spiele statt. Nach zum Teil chaotischen Verhältnissen während der Olympischen Spiele von 1900, 1904 und 1908 setzt Stockholm den Maßstab für die zukünftigen Austragungen. Erstmals kommen elektronische Zeitmessung und Zielphotographie zum Einsatz.
4. Juli: Im Finale des olympischen Fußballturniers gewinnt Großbritannien gegen Dänemark mit 4:2 und wird damit wie schon 1908 Olympiasieger. Die Niederlande gewinnen mit einem 9:0-Sieg über Finnland die Bronzemedaille.
5. Juli: Ungarn gewinnt das Finale der Trostrunde im Fußballturnier gegen Österreich mit 3:0.
13. Juli: Letztmals bei den Olympischen Spielen wird der Standhochsprung abgehalten. Der US-Amerikaner Platt Adams wird mit 1,63 m Olympiasieger.
Der portugiesische Marathonläufer Francisco Lázaro ist das erste Todesopfer bei Olympischen Spielen. Beim Marathonlauf am 14. Juli kollabiert er und verstirbt am nächsten Tag im Krankenhaus. Fünf Tage nach seinem Tod findet ihm zu Ehren im Olympiastadion Stockholm ein Sportfest statt. Eine Sammlung unter den 23.000 Zuschauern erzielt einen Betrag von 14.000 Kronen, der Lázaros Familie übergeben wird.
15. Juli: Als letzte Leichtathletikveranstaltung wird der Zehnkampf abgeschlossen. Der US-Amerikaner Jim Thorpe gewinnt mit dem Weltrekord von 8412,955 Punkten. Im folgenden Jahr werden ihm seine Medaillen wegen Verletzung des Amateurstatus aberkannt.
27. Juli: Mit der Schlussfeier enden die Olympischen Spiele. Erfolgreichster Athlet ist der finnische Läufer Hannes Kolehmainen mit drei Gold- und einer Silbermedaille. Erfolgreichste Nation sind die Vereinigten Staaten mit insgesamt 63 Medaillen.
10. November: Das Deutsche Sportabzeichen wird von der Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für Olympische Spiele unter dem Namen Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen geschaffen. Vorbild ist das Schwedische Sportabzeichen (Idrottsmärke), das der Begründer des Sportabzeichens, Carl Diem, während der Spiele in Stockholm kennengelernt hat.
Die deutsche Mannschaft stellt im Halbfinale der Olympischen Spiele in Stockholm mit 42,3 s den ersten offiziellen Weltrekord im 4-mal-100-Meter-Lauf auf.
8. Juni: Marc Wright, USA, springt im Stabhochsprung der Männer 4,02 m. Er ist damit nicht nur der erste Mensch, der die vier Meter bewältigt hat, sondern auch der erste offizielle Weltrekordinhaber.
3. April: Otto Fahr, Deutsches Reich, schwimmt die 200 Meter Rücken in 2:48,4 min, ein Rekord, der bis ins Jahr 1926 Bestand hat.
6. April: Oskar Schiele, Deutsches Reich, schwimmt die 100 Meter Rücken in 1:18,4 min.
29. April: Otto Fahr, Deutsches Reich, schwimmt die 100 Meter Rücken in 1:15,6 min.
Tennis
11. bis 13. Juli: Großbritannien qualifiziert sich gegen Frankreich und die USA für das Finale der International Lawn Tennis Challenge gegen Australasien.
20. bis 24. März: In Brüssel findet die erste LIHG-Meisterschaft statt, an der der Berliner Schlittschuhclub, der Brussels Royal IHSC und der Club des Patineurs de Paris teilnehmen. Nur die Schweiz tritt mit einer Nationalauswahl an. Die Oxford Canadians, eine Mannschaft kanadischer Studenten an der englischen Universität Oxford werden als Vertretung Kanadas bezeichnet. Der Berliner Schlittschuhclub gewinnt das Turnier mit einer Bilanz von 4 Siegen aus ebenso vielen Spielen. Parallel zum Turnier findet der jährliche Kongress der LIHG statt. Auf diesem wird die Annullierung der Austragung der Europameisterschaft 1912 (s. o.) beschlossen.
27. Februar: In Manchester findet die Paarkonkurrenz der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft statt. Der Titel geht zum zweiten Mal nach 1909 an das britische Ehepaar Phyllis und James H. Johnson.
17. Juli: Die International Amateur Athletics Federation (heute: World Athletics) wird in Stockholm als Dachverband der nationalen Leichtathletik-Verbände gegründet.
15. April: John B. Thayer, US-amerikanischer First-Class Cricketspieler und Vizepräsident der Pennsylvania Railroad, Opfer der Titanic-Katastrophe (* 1862)