Blasonierung: In Gold (gelb) auf schwarzem Pferd der Heilige Martin, den roten Mantel mit dem Bettler teilend
Der Heilige Martin ist Patron der Pfarrkirche San Martino und war auch schon im Gemeindesiegel abgebildet.
Geographie
Das Haufendorf Soazza liegt auf den Überresten eines durch die Moesa zerstörten Gletscherriegels an der Grenze zwischen dem oberen und unteren Misox. Die Westgrenze bildet eine Gebirgskette, die das Misox vom Calancatal trennt. Im Osten reicht die weitflächige Gemeinde bis zur Grenze zu Italien. Dieser östliche Gemeindeteil ist mit Ausnahme des Weilers Druna auf der linken Talgrundseite der Moesa kaum besiedelt. Vom gesamten Gemeindegebiet von über 46 km² sind beinahe 25 km² – genau 2490 ha – von Wald und Gehölz bedeckt. Weitere 1746 ha sind unproduktive Fläche (meist Gebirge). Zwar gibt es 333 ha landwirtschaftlich nutzbaren Boden, doch sind darunter 286 ha Alpwirtschaften. Die restlichen 68 ha sind Siedlungsfläche. 2 Kilometer südlich des Ortes liegt der Wasserfall Cascata di Buffalora.
Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1203 unter dem damaligen Namen Soaza[5]. Die Gemeinde war schon 1359 selbständig, stand aber kirchlich lange unter der Collegiata von San Vittore GR; noch 1626 musste es an diese den Zehnten entrichten. 1710 kaufte Soazza die Alp Ingamba auf Gebiet der Gemeinde Lostallo, für 1000 Thaler. Von Soazza aus führt ein Weg über die Forcola[6] nach Chiavenna, der früher viel begangen war und Verkehr brachte.
Michael Alder, Peter F. Althaus (Hrsg.), Soazza : Ortsbild, Bauten, Typologie. Ingenieurschule Beider, Basel 1988.
Michael Alder [Hrsg.], Palazzine in, a Soazza: die Typologie des Korridorhauses. Ingenieurschule Beider, Basel 1995.
Paolo Mantovani: I toponimi del comune di Soazza. Con 80 fotografie e 2 carte del territorio.Testimonianze di cultura locale, Biblioteca comunale, Soazza 2011.
Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 497–499.
Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band VI: Die italienischbündnerischen Talschaften Puschlav, Misox und Calanca. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 17). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1945, ISBN 978-3-906131-55-9.