Er wurde als der Sohn des Zinngiessers Johann Jakob Grynaeus (1697–1753)[2] und dessen Ehefrau Maria Magdalena (geb. Gernler) (1699–1742) geboren.
Zeit seines Lebens blieb er Junggeselle und starb als letzter des Geschlechts.[3][4]
Werdegang
1738 begann Simon Grynaeus an der Universität Basel mit einem Studium der Philosophie, das er am 9. Juni 1740 mit dem Baccalaureus und am 5. Juni 1742 mit dem Magister abschloss.[5] Am 4. November 1741 begann er bei den Hochschullehrerern Johann Ludwig Frey und Johannes Grynaeus, mit dem er auch verwandt war, mit einem Theologiestudium und schloss dieses am 5. Juni 1742 mit dem Magister ab, worauf sich ein mehrjähriges Stipendium anschloss, das er im Dezember 1747 als sacri ministerii candidatus (SMC) beendete.
1763 erfolgte seine Wahl zum Diakon der Peterskirche in Basel. Er blieb bis zu seiner Erblindung 1797 in diesem Amt und trat dann zurück.
Tätigkeit als Übersetzer
Simon Grynaeus veröffentlichte 1753 anonym eine Sammlung von Übersetzungen, Neue Probstücke der englischen Schaubühne,[7] aus dem Englischen, in der auch die erste deutsche Fassung von William ShakespearesRomeo und Julia enthalten war, das er offensichtlich während seines Londoner Aufenthaltes in einer Fassung von David Garrick gesehen hatte.[8]
Weitere Übersetzungen aus der religiösen Literatur folgten aus dem Englischen und Französischen sowie das Neue Testament in fünf Bänden in einer den Vorstellungen der Aufklärung entgegenkommenden freien Form.
Schriften (Auswahl)
Tagebuch einer Reise von Basel nach Frankreich 1749. Basel 1749.
Benjamin Bourn; Simon Grynaeus: Ein sicherer Weegweiser zur Hölle: in sieben Abschnitten. Basel: Joh. Rudolff Im-Hof, 1750.
Johann Evans, der heiligen Schrift Doctors und Prediger in London, Practische Reden über die christliche Sittenlehre, oder acht und dreyßig Reden, über die vornehmsten Stücke der practischen Religion, so, wie sie durchs Christenthum anbefohlen und eingeschärft werden.
Joseph Trapp; Simon Grynaeus: Allzu gerecht seyn ist thöricht, sündlich und gefährlich. Aus dem Englischen des Dr. J. Trapp. Basel, 1769.
Philip Doddrigde; Simon Grynaeus: Die Grundsätze der christlichen Religion: zum Gebrauche junger Leute in kurzen Lectionen vorgetragen. Basel : Joh. Schweighauser, 1769.
Janus Cornarius; Johann Friedrich Fischer; Simon Grynaeus; Marcus Hopper[9]; Aldus Manutius: Iani Cornarii Eclogae in Dialogos Platonis omnes nunc primum separatim editae, cura Joh. Frider. Fischeri. Accesserunt praefationes Aldi Manutii, Simonis Grynaei, Marcique Hopperi, editioni Dialogorum Platonis Venetae et Basileensi utrique praemissae. Leipzig, 1771.
Richard Steele; Simon Grynaeus: Der christliche Held. Berlin; Leipzig, 1781.
Clemens, Papa I.; Vital Mösl; Simon Grynaeus: Briefe an die Corinther. Augsburg 1774.
Simon Grynaeus; Johann Rudolf Im Hof; Jacob Christoph Im Hof: Das Neue Testament in einer erklärenden Uebersetzung nach Anweisung Bewährter Ausleger lehrbegierigen Christen. Basel Bey Johann Rudolf Im-Hof und Sohn 1775.
Die Heilige Schrift übersetzt von Simon Grynäus. Basel 1776.
Hans Küry: Simon Grynaeus: von Basel, 1725–1799, der erste deutsche Uebersetzer von Shakespeares Romeo und Julia. Zürich und Leipzig: M. Niehans Verlag, 1935.
↑Real-Enzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche: 5. Band: Geist bis Herder. BoD – Books on Demand, 2017, ISBN 978-9925-05394-0 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2022]).
↑ohne Autor: Real-Enzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche: 5. Band: Geist bis Herder. BoD – Books on Demand, 2017, ISBN 978-9925-05394-0 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2022]).