Simon FrugSimon Frug[2] (geboren am 15. November 1859 in Bobrowy Kut, Gouvernement Cherson; gestorben am 22. September 1916 in St. Petersburg oder Odessa) war ein russischer jüdischer Volksdichter. Leben und WerkSimon Frug wuchs in der Ackerbaukolonie Bobrowy Kut im Gouvernement Cherson unter jüdischen Bauersleuten auf. Die Musterkolonie war vom Zaren Nikolaus I. für ausgezeichnete jüdische Soldaten gegründet worden. Simon Frug schrieb Balladen, Legenden, biblische Gedichte, Elegien, Satiren, Ghetto- und Zionslieder – meist auf höchstem Niveau (nur in seinen Satiren sank er teilweise auf das Niveau der Badchanim herab) – in russischer, jiddischer (seit 1885) und hebräischer Sprache und war eine Zeit lang das Idol der jüdischen Jugend. Manche seiner Lieder wurden zum Volkslied (zum Beispiel sein Lied der Arbeit). Er widmete sich zuerst der Lyrik in russischer Sprache und schrieb für die angesehensten Petersburger Zeitungen, wurde dann aber durch die blutigen Ereignisse Anfang der 1880er Jahre wie viele Juden Russlands in schmerzhafter Weise auf sein Judentum zurückgeworfen, so dass aus einem die Gleichberechtigung und Assimilation anstrebenden russischen Lyriker ein jüdisch-zionistischer Nationaldichter wurde. Er veröffentlichte fortan eine große Anzahl von Liedern, Feuilletons und anderen Beiträgen in jiddischen Blättern und orientierte sich erneut – von der Haskala unberührt – an der Welt des Stetls, das er aber nicht selbstgenügsam verklärte, sondern gerade das Miserable und Elende in ihm, das Heruntergekommen-Armselige, Hektisch-Ungesunde seiner Bewohner, hervorhob, beklagte und poetisch nachzeichnete. So wurde er einer der Mitbegründer der jiddischen Lyrik bzw. brachte diese als Erster zur Reife. Einen tiefen, bitteren Eindruck auf Simon Frug, der auch in seiner Dichtung Ausdruck fand, löste 1903 das Pogrom von Kischinjow aus.[3] Bekannte Gedichte, Lieder und LegendenZu seinen bekanntesten Werken gehören:
Ausgaben
Quellen/Literatur
WeblinksCommons: Simon Frug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Fußnoten
|