Sievershausen (Lehrte)
Sievershausen (niederdeutsch Siewershusen) ist ein Ortsteil der Stadt Lehrte in der Region Hannover, 20 km östlich der Landeshauptstadt Hannover und 10 km westlich von Peine, in Niedersachsen (Deutschland). GeografieSievershausen ist Teil der Stadt Lehrte in der Region Hannover im Bundesland Niedersachsen und hat als Nachbarorte:
Sievershausen liegt an der Autobahn A 2. GeschichteSievershausen wurde erstmals 1234 als Sifrideshusen urkundlich erwähnt. Zwischen Sievershausen und Arpke fand am 9. Juli 1553 die Schlacht bei Sievershausen statt. Die Teilschlacht im Zweiten Markgrafenkrieg mit rund 30.000 Kämpfern und etwa 4.000 Toten war (neben der Schlacht bei Lutter 1626) eine der blutigsten kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsens. 300 Jahre nach der Schlacht wurde 1853 ein Gedenkstein für Kurfürst Moritz aufgestellt. Auf den Grundmauern des ersten Kirchengebäudes, das im Jahr 990 errichtet wurde, steht heute die St.-Martins-Kirche. Ihre Orgel stammt aus der profanierten Kirche St. Bruder Konrad (Hannover). Sievershausen war bis 1965 Sitz eines eigenen evangelisch-lutherischen Kirchenkreises, der im Osten bis Meinersen und im Süden bis Stederdorf reichte. Bei dessen Auflösung wurde die Gemeinde dem Kirchenkreis Burgdorf zugeschlagen. Ab 1967 fanden in der evangelischen Kirchengemeinde von Sievershausen auf Initiative des damaligen Pastors Klaus Rauterberg Veranstaltungen der Friedensbewegung unter der Bezeichnung Anti-Kriegswerkstatt statt. Anlass, die Arbeit zu institutionalisieren, bot eine größere Gedenkveranstaltung am Erinnerungsstein für Kurfürst Moritz am 9. Juli 1978, die von zahlreichen Anwesenden aufgrund der Redebeiträge als zynisch erlebt wurde. In der Folge bildete sich im Spätherbst 1978 die Initiative, eine Dokumentationsstätte zu errichten. Am 1. September 1979 wurde der Grundstein für das heutige Gebäude gelegt, das dem Verein geschenkt worden war und das Jugendliche abbrachen und neu errichteten: Das Antikriegshaus Sievershausen wird vom Verein Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit e. V. getragen. Die Arbeit des Vereins war im Dorf teilweise umstritten.[2] Neben Ausstellungen und Veranstaltungen bietet das Haus auch einfache Übernachtungsmöglichkeiten. EingemeindungenIn den 1920er Jahren schloss sich Sievershausen aus den drei bis dahin selbstständigen Gemeinden Sievershausen (Norden), Ambostel (Südosten) und Röddenserbusch (Südwesten) zusammen. Am 1. März 1974 wurde Sievershausen in die Stadt Lehrte eingegliedert.[3] PolitikOrtsratDer Ortsrat von Sievershausen setzt sich aus vier Ratsfrauen und drei Ratsherren zusammen. Im Ortsrat befindet sich zusätzlich ein beratendes Mitglied (Die Linke).[4] (Stand: Kommunalwahl 11. September 2016) OrtsbürgermeisterDer Ortsbürgermeister von Sievershausen ist Armin Hapke (CDU). Seine Stellvertreterinnen sind Petra Drescher (SPD) und Tanja Gehrke (CDU).[4] WappenDer Entwurf des Wappens von Sievershausen stammt von Robert Haarstrich.[5] Die Genehmigung des Wappens wurde am 4. Juli 1953 durch den Niedersächsischen Minister des Innern erteilt.[6]
Kultur und SehenswürdigkeitenBauwerke
Baudenkmale→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Sievershausen VereineSievershausen verfügt über einen Sportverein (TSV 03 Sievershausen) mit verschiedenen Sportabteilungen und zwei Kulturabteilungen, der Karnevalsgesellschaft SOS (Sievershausen ohne Sorgen) und der Theatergruppe Brummerbühne. Selbst der Sportplatz des SV Adler Hämelerwald befindet sich auf dem Areal der Gemeinde Sievershausen. Fotogalerie
Wirtschaft und InfrastrukturDer Discounter Aldi-Nord ist mit einer seiner Regionalniederlassungen und einem großflächigen Zentrallager in Sievershausen ansässig. Auch die Rewe-Group betreibt mit seinen Töchterfirmen, dem Rewe-Markt und dem Discounter Penny-Markt, je ein großflächiges Zentrallager, sowie je eine Verkaufsniederlassung. Im Gewerbegebiet sind zahlreiche Handwerksbetriebe ansässig. Literatur
WeblinksCommons: Sievershausen – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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