Sekiya ToshikoSekiya Toshiko (japanisch 関屋 敏子, Kyūjitai: 關屋 敏子; geboren 12. März 1904 in Koishikawa (heute: Stadtbezirk Bunkyō, Präfektur Tokio); gestorben 23. November 1941[1]) war eine japanische Komponistin und Opernsängerin in der Stimmlage Sopran. Leben und WirkenToshiko wurde 1904 als Tochter des Geschäftsmannes Yūnosuke, der aus einer Familie von Leibärzten des Feudalherrn im Nihonmatsu-han stammte, und von Aiko Sekiya, der Tochter von Ichimura Uzaemon XV. (1874–1945), einem Kabuki-Schauspieler, und der Geisha und Tänzerin Masaya Fujima (1879–1957),[2] geboren.[Anm. 1] Das Elternhaus von Toshiko, das ihr Großvater Le Gendre gekauft hatte, besaß mit 2000 m² eine ungewöhnliche, fast schon palastartige Größe. Toshiko wurde von ihrem 4. Lebensjahr an im Koto-Spiel und Gesang unterrichtet und besuchte die Grundschule, die zur Ocha no mizu-Frauenuniversität (お茶の水女子大学附属小学校) gehörte. Während ihres 3. Grundschuljahres trat sie in der Schule mit den beiden Liedern Haru ga kita (春が来た, etwa: Der Frühling kommt) und Fuji no yama (富士の山) als Solo-Sängerin vor Kaiserin Shōken auf. In der Folge wurde sie von der Sopranistin und Opernsängerin Tamaki Miura ausgebildet. Ihren ersten Auftritt hatte Toshiko 1914 im Alter von 10 Jahren mit dem Werk „Pur dicesti, o bocca bella“ (美しい唇よ、せめてもう一度, Utsukushii kuchibiru yo, semete mō ichido) des italienischen Komponisten Antonio Lotti. Am Tag darauf berichtete sie Miyako Shimbun von der Aufführung und dem musikalischen Wunderkind Toshiko. Auf Empfehlung ihrer Lehrerin Miura setzte sie ihre Gesangsausbildung bei dem italienischen Tenor Adolfo Sarcoli fort.[1] Mit 17 Jahren begann sie die Musikhochschule Tokio (heute die Universität der Künste Tokio) zu besuchen, verließ die Schule jedoch nach kurzer Zeit wieder und setzte ihren Unterricht bei Sarcoli fort. Toshiko studierte Komposition bei Komatsu Kōsuke[1] und trat 1927 mit ihrem ersten Recital in Marunouchi als Komponistin in Erscheinung. 1927 ging sie als Auslandsstudentin nach Italien und war die erste Japanerin, die ein Jahr später an der Universität Bologna einen Abschluss erhielt. Toshiko nahm Unterricht bei der Sopranistin Sopran Rosina Storchio, Mailänder Scala, nahm an einem Auswahlverfahren teil und sang daraufhin im Chor der Scala mit.[1] Als die Koloratursopranistin der Scala Toti dal Monte durch eine Erkältung ausfiel, sang Toshiko im Gran Teatre del Liceu in Barcelona an ihrer statt, wodurch ihr Name in Europa schlagartig bekannt wurde. Es folgten Engagements als Primadonna in Deutschland und Amerika. 1929 kehrte sie nach Japan zurück. 1930 sang sie gemeinsam mit dem Tenor Yoshie Fujiwara in einer Aufführung von La traviata (椿姫, Tsubaki-hime) und wurde für den Schwarzweiß-Film Komoriuta der Filmgesellschaft Teikoku Kinema Engei engagiert, einen der ersten Tonfilme. Sie reiste noch zweimal zu Auftritten ins Ausland. 1931 nach Bologna zu einem Auftritt in Bellinis La sonnambula. 1933 veröffentlichte sie ihre eigene Oper O-natsu seijūrō in Paris. Dann reiste sie zu Engagements in New York, London und Berlin. In Berlin trat sie in dem Kurzfilm Kagami mit der Musik von Kōichi Kishi auf. 1934 kehrte sie zur Uraufführung von O-natsu seijūrō im Kabukiza nach Japan zurück. 1935 wurde ihre zweite Oper Futari Kuzuba im Gunjinkaikan (軍人会館, heute: das Kudankaikan in Chiyoda) uraufgeführt. 1937 heiratete sie Gorō Yagyū,[Anm. 2] ließ sich jedoch nach weniger als vier Jahren Ehe wieder scheiden.[1] Toshiko starb 1941 im Alter von 37 Jahren zuhause durch Suizid.[1] Ihr Grab befindet sich auf dem Gelände des Sōji-ji im Stadtbezirk Tsurumi in Yokohama. Kompositionen
Diskographie
1987 hat Victor Entertainment die Aufnahmen von Toshiko Sekiya digitalisiert und neu aufgelegt. Toshiko wirkte zudem in dem Schwarzweiß-Film Komoriuta (子守歌) von 1930 unter der Regie von Shigeyoshi Suzuki mit. Anmerkungen
Einzelnachweise
Weblinks
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