Schlierbach (Kocher, Hüttlingen)
Der Schlierbach ist ein fast 8 km langer Bach im Ostalbkreis im nordöstlichen Baden-Württemberg, der beim Hüttlinger Weiler Niederalfingen nach südsüdöstlichem Lauf von rechts dem oberen Kocher zufließt. Etwa zwölf Kilometer flussabwärts gibt es einen weiteren, weniger bedeutenden rechten Kocherzufluss Schlierbach gleich nach dem Weiler Wöllstein der Gemeinde Abtsgmünd. GeographieVerlaufDer Schlierbach entsteht auf der ausgedehnten Schwarzjura-Hochfläche um Neuler, die er mit seinem rasch sich eintiefenden südsüdöstlichen Lauf in zwei Flügel gliedert. Seine Quelle liegt etwa 900 Meter südsüdöstlich des Neuler Weilers Leinenfirst, etwa 50 Meter von der Südseite eines Kreisstraßendreiecks entfernt, im dort einsetzenden Wald der Zehntklinge. Schon auf dem ersten Talkilometer (in Luftlinie gemessen) schneidet er sich etwa 50 m ins Gelände ein und läuft danach meist zwischen bewaldeten, steilen Hängen in einer schmalen Wiesenau. Vor allem von links laufen dem Tal einige steile Seitenklingen zu mit Nebenbächen, von denen keiner zwei Kilometer Länge erreicht. Nach knapp der Hälfte des Laufs steigt die L 1075 an der Flanke einer solchen linken Seitenklinge, über der das Dorf Neuler auf den Hangschultern sitzt, ins Tal ab, quert den Bach und steigt dann wieder nach dem Weiler Bronnen zur rechten Hochfläche auf; es ist die einzige öffentliche Straße im meist recht engen Tal. Nach einem folgenden Talabschnitt, in dem der Wald sogar den Talgrund bedeckt und die Bachmäander zwischen den Hangfüßen pendeln, öffnet sich wieder eine Aue; ab hier, inzwischen über 80 Meter unter den Seitenhöhen fließend, läuft der Schlierbach über die nächsten zwei Kilometer bis zum Niederalfinger Bad immer südöstlicher. Dort kehrt er sich an einem letzten Zufluss nach Süden, durchläuft den Weiler Niederalfingen, über dem auf dem abwärtigen Talsporn die Burg Niederalfingen steht, unterquert die Bundesstraße 19 am südlichen Ortsrand zur Kocheraue, in der der Schlierbach dann von rechts in den dort westwärts laufenden oberen Kocher mündet. EinzugsgebietDer Schlierbach entwässert 13,3 km² im Unterraum Platte von Neuler des Naturraums Vorland der östlichen Schwäbischen Alb.[2] Sein Einzugsgebiet hat ungefähr die Gestalt einer Spindel, die von ihrer Spitze im Nordnordwest am Rande von Leinenfirst bis zur Mündung im Südsüdosten etwa 6,9 km lang und an der dicksten Stelle etwa 3,1 km breit ist. Höchster und niedrigster Punkt liegen an den Spindelspitzen, bei Leinenfirst auf etwa 541 m ü. NN und an der Mündung auf 391,5 m ü. NN. Die Grenze zu den angrenzenden Einzugsgebieten verläuft weit überwiegend auf den fast überall sehr flachen, leicht in Laufrichtung des Baches abfallenden Schwarzjurahochebenen rechts und links über dem tief eingekerbten Tal. Im Nordosten konkurriert jenseits der Wasserscheide der Sizenbach zur oberen Jagst, im Osten, über seine beiden Oberläufe Strütbach und Längenbach, der diesen Fluss im Stausee Rainau-Buch erreichende Ahlbach. Auf dem Reststück bis zur Mündung verläuft die Scheide gegen den sehr kleinen Hüttlinger Dorfbach jenseits der kurzen südöstlichen Grenze, der erstmals den oberen Kocher erreicht. Die Konkurrenten im Südwesten sind die wieder etwas längeren südwärtigen Kocherzuflüsse Ziegenbach und Krummbach. Im restlichen Westen schließlich läuft die Blinde Rot ebenfalls nach Süden zum Kocher, sie ist der bei weitem längste der Nachbarflüsse. Etwa ein Drittel der entwässerten Fläche gehört zur Gemeinde Hüttlingen, dieser Teil liegt im Südosten; der Rest zur Gemeinde Neuler. Einzige Siedlung am Lauf ist Niederalfingen am Eintritt in die Kochertalaue; einst stand in der Nähe der heutigen Neuler Kläranlage die inzwischen abgegangene Schleifmühle. Weitere Orte im Entwässerungsgebiet sind das Dorf Neuler selbst dicht über einer kurzen linken Seitenklinge des mittleren Tals, der bei weitem bevölkerungsreichste Ort, und der Neuler Halmeshof an der abwärtigen linken Wasserscheide sowie der Hüttlinger Weiler Sulzdorf am oberen Fülgenbach vor dessen Klingeneintritt. Auf der rechten Randhöhe liegt heute nur der Neuler Weiler Ramsenstrut ungefähr westlich von Neuler. Ein auf dieser Seite weiter talabwärts dicht über der oberen Hangschulter gelegener Schleifhof ist ebenfalls abgegangen. Der Wald nimmt ein Viertel des Einzugsgebietes ein, er steht auf einem Großteil der Talhänge des Baches; im Oberlauf lässt er hierbei Flurlücken, im Mittellauf ist er geschlossen und bedeckt selbst die Talaue, im Unterlauf lässt er diese wieder frei und endet erst nahe der Ortsgrenze von Niederalfingen. Auch die größeren Seitenklingen sind bewaldet. Die Hochflächen beidseits des Steileinschnitts liegen ganz in freier Flur und werden überwiegend ackerbaulich genutzt. Zuflüsse und SeenHierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Quelle des Schlierbachs auf etwa 525 m ü. NN etwa 900 m südsüdöstlich der Ortsmitte des Neuler Weilers Leinenfirst neben der Südseite des dortigen Kreisstraßendreiecks. Der Bach fließt sogleich in der sich schnell eintiefenden, bewaldeten Zehntklinge südsüdöstlich.
Mündung des Schlierbachs auf 391,5 m ü. NN[LUBW 2] von rechts und zuletzt Norden nach Durchqueren des Hüttlinger Weilers Niederalfingen am jenseitigen Auenrand in den hier westlich fließenden oberen Kocher. Der Bach ist 7,6 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 13,1 km².[LUBW 4] GeologieDer Schlierbach entspringt nahe der Grenze zwischen Schwarzjura, der die begleitenden Hochebenen deckt, und darunter liegendem Oberkeuper. Stufenbildend ist eine erosionsresistente Sandsteinschicht im Schwarzjura. Beim Übertritt des Schlierbachs in die Kochertalaue liegt dann am unteren Hang Stubensandstein (Löwenstein-Formation), seine eigene untere Aue wie die des Kochers sind von Schwemmsediment erfüllt. Bäume auf den freien Schlierbachtal-Hängen zeigen zuweilen Säbelwuchs, was auf Rutschungen und die Präsenz von Knollenmergel (Trossingen-Formation) im Untergrund hindeutet.[3] Siehe auchEinzelnachweiseLUBWAmtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Schlierbachs
Andere Belege
Literatur
Weblinks
|