Die Schlacht bei Näfels am 1. Oktober1799[3] war die blutigste Schlacht des Zweiten Koalitionskriegs.[4] Mit dieser Niederlage endete die austro-russische Invasion der Helvetischen Republik, der letzte Feldzug, an dem der «unbesiegte Feldherr»[5]Suworow beteiligt war. Zwar wehrte seine Nachhut unter Rosenberg in der Schlacht im Muotatal einen Angriff der Franzosen Massena und Mortier ab, doch unterlag seine Vorhut unter Bagration am selben Tag bei Näfels deren Landsleuten Molitor und Gazan. In der Folge trat Suworow den verlustreichen Rückzug über den Panixerpass an. In seinem Bericht an KaiserPaul I.[6] erwähnte er die Niederlage mit keinem Wort. Stattdessen stellte er seinen Alpenzug als Serie glänzender Siege dar, obwohl er sogar einen Rückzug nach Italien erwogen hatte, was ein Eingeständnis völligen Scheiterns gewesen wäre.[7]
Die Helvetische Revolution von 1798[8] führte zu einer radikalen Änderung der schweizerischen Verfassung und zur militärischen Besetzung des Landes durch Frankreich. Dies gemäss dem Glarner Pfarrer Markus Freuler, weil die alte Verfassung «einem grossen Theil der Schweiz nicht mehr beliebig, und dem Geist des Volks nicht mehr angemessen war», und weil nur eine äussere Macht im Stande war, «dieses wichtige Werk auszuführen».[9] Damals verzichtete das Land Glarus, wo noch 1782 mit Anna Göldi eine Frau als Hexe hingerichtet worden war, auf seine Herrschaftsrechte in zahlreichen Vogteien,[10] hielt aber an seiner alten Verfassung fest. Als seine Miliztruppen bei Wollerau besiegt wurden, entging es nur durch Annahme der neuen Verfassung einer militärischen Besetzung. Der FleckenGlarus wurde Hauptort des Grosskantons Linth,[11] laut Freuler unter der «klugen Direktion» von Regierungsstatthalter Joachim Heer.[12] Doch trotz den gemachten Versprechungen kam es nach dem Vorstoss der Österreicher nach Graubünden zur Einquartierung französischer Truppen. Im April 1799 führte die Beschlagnahmung der Glarner Artillerie zu einem Aufstand. Als im Mai die Österreicher die Franzosen als Besatzungsmacht ablösten, kehrte das Land Glarus für kurze Zeit zum Ancien Régime zurück, wobei es sogar der Anstifter des Justizmords an Anna Göldi zu Regierungsehren brachte.[13] Im August marschierten dann erneut die Franzosen ein.[14]
Anders als eine verbreitete These besagt,[17] hatten die Österreicher keinen Einfluss darauf, dass Suworow zur Überquerung der Alpen die am Urnersee blockierbare Route über den Gotthard wählte.[18] Dadurch befand er sich, nachdem ihm die Franzosen auf dem Pass starken, in der Schöllenen aber – entgegen der Legende – nur schwachen Widerstand geleistet hatten,[19] in Altdorf[20] in einer Sackgasse. Über den Chinzig Chulm versuchte er Schwyz zu erreichen, erfuhr jedoch im Muotatal von den Niederlagen Korsakows gegen Massena in der Zweiten Schlacht bei Zürich und Hotzes gegen DivisionsgeneralJean-de-Dieu Soult bei Schänis am 25./26. September. Den Weitermarsch nach Norden verwehrten ihm die Truppen Massenas, den Rückzug nach Süden jene von Divisionsgeneral Claude-Jacques Lecourbe. Einen Ausweg bot die Route über den Pragelpass und das Klöntal ins Linthtal. Aus Letzterem hatte der kurz zuvor zum Brigadegeneral ernannte 29-jährige Gabriel Molitor seit dem 25. September gleich zwei österreichische Heerführer vertrieben: GeneralmajorFranz Jelačić Richtung Sargans und Feldmarschallleutnant Friedrich Linken Richtung Surselva. Bei der Abwehr Jelačićs war Molitor von der 2. helvetischen Halbbrigade unterstützt worden.[21] Nachdem er Massena und Soult um Verstärkung ersucht hatte,[22] hielt Molitor am 30. September die österreichische Brigade von Generalmajor Franz Auffenberg und Suworows Vorhut unter dem georgischenFürsten Generalmajor Pjotr Bagration im Klöntal auf.
Verlauf
Die existierenden Berichte schildern die Schlacht bei Näfels aus unterschiedlichen Perspektiven. Russische Quellenheroisieren die Niederlage Suworows und lasten sie den Österreichern an. In der Schweiz betrachteten Anhänger des Ancien Régime den Feldmarschall als Befreier, Anhänger der Helvetischen Republik hingegen als «Attila unsers Jahrhunderts», wie ihn Heinrich Zschokke nannte.[23] Letzteres wohl vor allem wegen Suworows Massakern an Gefangenen und Zivilpersonen bei der Eroberung der Ukraine (Otschakiw 1788, Ismajil 1790) und Polens (Praga 1794).[24]
Nach Einheimischen
Unter den wachsamen Augen der Austro-Russen schrieb die Glarner-Zeitung am 3. Oktober:[25] «Der 1te Weinmonat war ein fürchterlicher Tag, die Kaiserlichen [Österreicher] bekamen Hülfe rußischer Völker, unter dem Kommando des berühmten Helden Suwarow, aus Italien über den Gotthard, vereiniget greifften sie die Franken bei Anfang des [Klöntaler-]Sees an, und schlugen sie nicht nur da, sondern auch an allen Orten, hinter und bey Riederen, Durschen,[26]Nettstall ec. ec. Den ganzen Tag von Morgen bis Abend hörte man nichts anders als Canoniren und Schießen, die Franken retirirten bis Näfels und Mollis, wie auch über den Ennetberg und Frohnalp des hohen Gebirgs Schilt.» Den Feldmarschall beschrieb die Zeitung so: «Suwarow, ein rußischer Obergeneral, klein von Postur, alt, von Eisgrauen Haaren, gemein [gewöhnlich] in der Unterhaltung und Kleidung wie ein Soldat, aber groß am Geist, gros an Heldenthaten, in diesem Jahre zeigt er die Größe seines militairischen Geistes in Italien, und in der Schweiz wird es sich bald entwicklen [!]. Die K. K. und rußischen Truppen haben ihre Stellungen bey Riederen, Nettstall und Glarus; die Franken hingegen bey Näfels und Mollis.»[27]
Das von Johann Konrad Escher und Paul Usteri herausgegebene Neue helvetische Tagblatt[28] fasste diese Meldung zusammen und fügte bei: «Heut früh [1. Oktober] mußten endlich die Franken weichen, die Russen und Kaiserlichen rükten um 9 Uhr Vormittags hier [in Glarus] ein; die Franken machten ihnen aber jeden Fußbreit streitig, und da die Russen keine Munition mehr hatten, sondern blos mit dem Bajonett agiren mußten, dabei auch keine Kanonen mit sich führten, die Franken aber 8, so verloren sie sehr viel Leute.»[29]
Nach wiederhergestellter Pressefreiheit publizierte der zitierte Freuler eine Chronik des Kleinkriegs, den altgesinnte Einheimische den Franzosen geliefert hatten. Dabei waren 90 namentlich genannte Glarner getötet und 56 verwundet worden, die meisten davon 1798 bei Wollerau. Daneben erwähnte der Pfarrer einen einzigen Zwischenfall mit Frauen und Kindern, bei dem eine verirrte Kanonenkugel in Ennetbühls je zwei Personen getötet bzw. verwundet hatte. Über die ungleich wichtigere Schlacht bei Näfels berichtete Freuler nur kurz, wobei er erst noch die Besiegten zu Siegern machte: «Die Rußen, mit 1800. Mann kaiserl. Truppen, greiften die am See gelegnen Franken an, jagten sie bis auf Riederen, allwo sich die Franken wiedersetzten, und dem weiter Vorrucken des Feindes Einhalt thun wollten, allein die Rußen fielen einmal über das andere mit gefalltem Bajonet auf sie los, mußten auch von da weichen, treibten sie im Sturmmarsch über die Durschen nach Nettstall, über die untere Bruck, welche die Franken zur Deckung ihrer Retirade in Brand stekten; dem aber ohngeachtet setzten die Rußen durch den Linthfluß und verfolgten den Feind den ganzen Tag hindurch auf beyden Seiten des Flußes bis Näfels und Mollis unter abwechselndem Glück. Viermal mußten sie durch den heftigen Widerstand der Franken bis gegen Nettstall weichen, aber allemal liefen sie mit Sturm auf dieselben los, nöthigten sie zum Rückzug bis Näfels, Oberurnen und Mollis, so daß die Rußen das Schlachtfeld behaupteten.» Ihr Vordringen habe auch ungefähr tausend Franzosen im Sernftal und oberen Linthtal abzuschneiden gedroht, die darauf über Glarus, die Ennetbühlser Brücke und die Ennetberge geflüchtet seien, wobei sie ihre Munitionswagen ins Wasser geworfen hätten.[30]
Ein Unbekannter schrieb seinem Neffen im Jura:[31] «Am 30. September erfuhren wir, dass Suworow mit einer starken Kolonne der russischen Italienarmee durch die Bergschlucht Klöntal kam […] Wir glaubten, die Franzosen würden diese engen und beinahe unbegehbaren Schluchten gut verteidigen, aber wir täuschten uns. Am Morgen des 1. Oktobers hörten wir schiessen, und bald sahen wir sie hinter Riedern gegen Netstal zurückweichen. Die Franzosen brannten die Brücke von Riedern nieder, was die Stadt [Glarus] ein wenig schützte. Der Kampf fand auf der andern Seite des Löntsch statt. Ich ging mit meinem Bruder auf den Galgenbühl [Sonnenhügel]. Alle andern Kämpfe waren nur Kinderspiele im Vergleich zu diesem hier. Die Russen liefen ins Feuer, ohne die Gefahr zu kennen. Die Franzosen hatten diesmal Geschütz, und die Russen hatten fast gar keines. Sie verfolgten die Franzosen bis unterhalb von Näfels. Dieses Dorf wurde zweimal erobert und zurückerobert. Um ihren Rückzug zu decken, brannten die Franzosen auch die schöne gedeckte Brücke von Netstal nieder, sie konnten sich jedoch in Näfels halten. Die Russen aber hatten über 2500 Verwundete.»[32]
Das helvetische Direktorium wurde über die Schlacht bei Näfels aus dem benachbarten Distriktshauptort Schänis informiert. Der Zürcher Johannes Theiler, Regierungskommissär des Kantons Linth,[33] berichtete am 2. Oktober, dass die Franzosen am Vortag «nach einem hartnäckigen Treffen bei dem Klönthaler See, wobei die Feinde bei 2000 Mann verloren, dennoch bis auf Ober-Urnen zurückgeschlagen wurden, mit Verlurst von c. 800 Mann Blessirten und Todten». Am Abend spät aber, nachdem die Franzosen eine Halbbrigade Verstärkung erhalten hätten, sei der Feind wieder «bis über Netstall hinaus» zurückgeschlagen worden. Die Franzosen seien «nicht nur im Besitz des Kerenzerbergs bis Walenstadt», sondern hätten auch «durch das ganze Sarganserland hinauf diesseits des Rheins festen Fuß gefasst». Jetzt seien die Truppen «wegen der schlechten Witterung in Unthätigkeit». Ebenfalls aus Schänis berichtete Kantonsrichter Xaver Gmür am 4. Oktober dem Rapperswiler Christoph Fuchs, der zuvor amtierender Regierungsstatthalter des Kantons Linth gewesen war,[34] ohne die tapfere Haltung der 2. helvetischen Halbbrigade hätten die Franzosen sich zurückziehen müssen und wohl auch Weesen verloren.[35] Das Verhältnis der russischen Verluste zu den französischen betrug laut Gmür acht zu eins.[36]
Schustermeister Levi Feldtmann aus Schwanden schrieb ein Gedicht in Knittelversen mit dem Titel Der Einzug der russischen Armee in unser Land.[37] Der nach Zürich geflohene Fabrikant Johann Heinrich Blumer besass in Glarus das Haus in der Wiese (Wiesli 5), wo Suworow die letzte Nacht vor seinem Rückzug verbrachte und auch Molitor mehrmals Quartier nahm. Von seinem Verwalter Paulus Wichser erfuhr Blumer, beim Angriff der Russen sei es «wegen großem Hunger» um Siegen oder Sterben gegangen, doch hätten die Franzosen vorteilhafte Stellungen gehabt.[38] Laut der Familienchronik von Schreinermeister Balthasar Joseph Tschudi aus Ennenda, der das Russenlager in Netstal besichtigte, lagen dort «fast in allen Kellern und Schöpfen» Verwundete.[39]
Insgesamt erwecken die Berichte den Eindruck, die im Tal verbliebenen Einheimischen hätten die Schlacht als ohnmächtige Zuschauer verfolgt. Das Wetter war offensichtlich so nass, dass nicht viele Häuser abbrannten, nicht aber nass genug, um die Franzosen am Schiessen zu hindern.
Nach Erzherzog Karl
Erzherzog Karl schrieb in seiner Geschichte des Feldzuges von 1799 in Deutschland und in der Schweiz: «Seitenkolonnen erstiegen bei der Nacht das Gebirge, und zeigten sich den 1. October im Rücken der Franzosen. Molitor musste weichen: aber von Österreichern und Russen mit Unordnung angefallen, verlor er die Fassung nicht; stellte sich noch einmal, und wies die Kühnsten unter den Nachsetzenden ab. Dann ging er bei Nets-Thal über die Linth;[40] steckte die Brücke in Brand; vertheidigte sie bis zu ihrem Einsturz, und fasste endlich Posten bei Näffels und Mollis. Die Verbündeten wollten sich des letztern Orts, und mit ihm der Strasse nach Wesen bemächtigen. Mühsam erbauten sie einen Steg über die Linth; setzten 1 Bataillon darüber, und verjagten die Franzosen aus Mollis: konnten sich aber dort nicht halten, da Divisionsgeneral Honoré Gazan den Rest seiner Truppen von der untern Linth zu Molitors Unterstützung herbeiführte.»[41]
Nach Jomini
Unter dem Titel «Schöne Verteidigung Molitors im Klöntal und in Näfels» liest man beim Waadtländer Militärtheoretiker Antoine-Henri Jomini, welcher der Helvetischen Republik, Frankreich und zuletzt als Obergeneral Russland diente: «Die erste Division [Suworows], die sich der Brigade Auffenberg angeschlossen hatte, beendete die Säuberung des Klöntals und warf die Franzosen auf die Linth zurück. Ruhig inmitten der Gefahr, die ihn bedrängte, und im Bewusstsein der Wichtigkeit wie der Gefährlichkeit seiner Stellung, leistete Molitor den geschicktesten Widerstand, gab nur Fuss um Fuss Boden preis, brannte die Brücke von Netstal nieder und zog sich hinter jene von Näfels zurück.» Jomini fuhr fort: «Die Vorhut [Suworows] folgte den Franzosen nach Näfels, wo Fürst Bagration diese am 1. Oktober angriff. Vielleicht nie zuvor hatten sie mehr Standhaftigkeit und Tapferkeit an den Tag gelegt: Der Unterstützung durch Gazan sicher, vergass Molitor zehn Tage voller Müdigkeit, Entbehrungen und verbissener Kämpfe […] Die Stellung wurde erobert und zurückerobert. Die zahlenmäßig unterlegenen Republikaner kämpften erbittert, um der Division Gazan Zeit zu verschaffen, aus Schänis einzutreffen; in diesem Kampf bedeckte sich die 2. helvetische Halbbrigade, elektrisiert durch die Erinnerungen, die der Name Näfels in ihr weckte, an der Seite der Franzosen mit Ruhm.[42] Nachdem Gazan endlich aus Weesen aufgebrochen war, zwang er die Russen, sich nach Glarus zurückzuziehen.»[43]
Nach Molitor
Den ausführlichsten Bericht über die Schlacht verfasste unmittelbar danach Molitor, der als Sieger nicht viel schönzufärben brauchte. Nach seinen Angaben beherrschte er am Morgen des 1. Oktobers noch das östliche Ende des Klöntalersees. Zwar hatte er den grössten Teil der Truppen zurückgerufen, die Jelačić und Linken folgen sollten, doch verfügte er erst über drei Bataillone und sechs Kompanien.[44] Weil er bemerkte, «dass die Russen eine starke Kolonne über die Berge schickten, um meine rechte Flanke zu umfassen und uns den Rückzug ins Tal von Glarus abzuschneiden», sei er gezwungen gewesen, sich an die Linth zurückzuziehen, «um den Durchgang von Näfels zu decken und dadurch die Vereinigung von Suworow mit Jelačić, über die Ufer des Walensees, oder mit Korsakow zu verhindern, der sich noch an der Thur befinden musste».
Bei der Brücke von Näfels hatte Molitor ein Reservebataillon belassen und in Engi und Kerenzen je ein halbes Bataillon zur Beobachtung des Rückzugs von Linken und Jelačić. Seine übrigen Einheiten verwendete er wie folgt: «[…] auf der gedeckten Brücke von Netstal,[45] die zur augenblicklichen Sprengung vorbereitet worden war, setzten anderthalb Bataillone mit vier Geschützen ans rechte Ufer über […] Zweieinhalb andere Bataillone mit drei Geschützen stellten sich in gestaffelter Ordnung am linken Ufer hinter Netstal auf.»
Weiter schrieb Molitor: «An der Linth angelangt, bot sich dem Feind die Brücke von Netstal als Köder dar; er stürzte in Masse dorthin, und sogleich explodierte die Brücke mit allem, was sie überqueren wollte:[46] Diese rechtzeitig ausgeführte Anordnung stürzte die Russen in grosse Unordnung, die bald noch durch das Feuer der anderthalb Bataillone und der Artillerie erhöht wurde, die […] vom rechten Ufer aus die Flanke des Feindes bestrichen und seine Aufstellung verzögerten. Schliesslich aber formierten sich seine Massen und stürzten sich voller Wut auf unsere Truppen am linken Ufer: Doch diese […] hielten mit furchtloser Kaltblütigkeit stand. Die Angriffe des Feindes vervielfachten sich; auf eine über den Haufen geworfene seiner Kolonnen folgten mehrere andere, die sich, durch die Anwesenheit ihres Generals Suworow erregt, mit blinder Kühnheit in unsere Bajonette stürzten.»
Sechsmal sei es den Russen gelungen, die Franzosen nach Näfels zurückzuwerfen, und sechsmal hätten diese sie mit dem Bajonett wieder nach Netstal getrieben, «immer unterstützt von unserem wohlgenährten Feuer vom rechten Ufer, das der Feind nur schwer zu erwidern vermochte». Diese Zusammenarbeit der Einheiten auf beiden Seiten der Linth habe es ihm ermöglicht, sich in dem engen Tal zu behaupten, wo der Feind nicht alle seine Kräfte gleichzeitig habe einsetzen können.
Der General hob fünf Episoden der Schlacht hervor:
Leutnant Bélier von Molitors 84. Halbbrigade tötete beim dritten Vorstoss der Russen den Anführer der angreifenden Kolonne auf der geländerlosen Näfelser Brücke mit dem Degen.
Während keine der von Grossbritannien besoldeten Einheiten aus dem Kanton Linth[49] an der Schlacht teilnahm, zeichneten sich wie zuletzt im Gefecht bei Döttingen[50] und in der Zweiten Schlacht bei Zürich[51] Schweizer an der Seite der Franzosen aus: Als die Brücke von Näfels bereits verloren war, trafen aus Weesen 300 Mann der 2. helvetischen Halbbrigade unter Adjudant-major Karl Zingg[52] aus Aarburg ein. Von Molitor an den Sieg erinnert, den ihre Vorväter bei Näfels errungen hatten, eroberten sie die Brücke zurück. In der Folge wurde gemäss Molitor auch ein russisches Bataillon zurückgeworfen, das die Linth auf einem Bocksteg überquert und Mollis besetzt hatte.[53]
Ein Grenadierbataillon,[54] an dessen Spitze Gazan persönlich eintraf, wurde von Molitor als Reserve bei einem letzten Angriff eingesetzt, den drei Kolonnen mit dem Bajonett vortrugen und zwei Vierpfünder mit Kartätschenfeuer unterstützten.
Den letzten Gegenangriff der Russen bei Netstal wehrte OberstPierre-Charles Lochet ab, der um neun Uhr abends mit 400 Mann seiner 94. Halbbrigade auf dem Schlachtfeld erschien.
Während die Kämpfe am 2. und 3. Oktober ruhten, erhielt Molitor Informationen aus dem vom Feind besetzten Glarus, wozu er bemerkte: «Die Einwohner blieben uns treu, und wir ernteten die Früchte der guten Disziplin unserer Truppen.»[55] Für diese gute Disziplin war Molitor der Dank des helvetischen Direktoriums zuteilgeworden.[56] Laut dem Moniteur waren die Einheimischen diesmal ruhig geblieben, man habe keinen von ihnen unter den Waffen gesehen, mehrere hätten sogar den Franzosen als Führer in den Bergen gedient. Netstal habe für seine helvetische Gesinnung gebüsst, indem es von den Russen völlig ausgeplündert worden sei.[57]
Nach Clausewitz
Die Berichte des Erzherzogs, Jominis und Molitors wurden vom Militärwissenschaftler Generalmajor Carl von Clausewitz, der ausser seiner Heimat Preussen auch Russland gedient hatte, wie folgt zusammengefasst: «Den 1. Oktober griffen die Verbündeten den General Molitor von Neuem an und nöthigten ihn sich zuerst hinter die Brücke von Netsthal zurückzuziehen und dann auf beiden Seiten der Linth nach Näfels und Mollis. Dieser Rückzug geschah aber unter dem hartnäckigsten Widerstande, und obgleich die Russen unaufhörlich mit dem Bajonet auf die Franzosen eindrangen und sich, wie Molitor in seinem Bericht selbst sagt, häufig zwischen seinen Leuten befanden, so verlor er doch keines seiner Geschütze und wußte sich bis gegen Abend bei Näfels und Mollis gegen den ihm folgenden Bagration zu behaupten, worauf Gazan mit einem Paar Bataillonen zur Unterstützung herbeieilte und Bagration nöthigte die schon eroberten Dörfer Näfels und Mollis wieder aufzugeben.»[58]
Nach Suworow
Erstaunlicherweise wissen wir nicht, welche Rolle Suworow persönlich in der Schlacht bei Näfels spielte. Dass er sie unter einem Kastanienbaum bei Riedern verfolgt habe, dürfte Gachots Fantasie entsprungen sein.[59] Gut möglich, dass der exzentrische Feldherr auch diesen schwärzesten Tag seiner Karriere verschlief.[60]
Wohl am 2. Oktober[61] verfasste er ein pessimistisches Bild seiner Lage, worin es heisst, auf die Österreicher sei nicht mehr zu rechnen: «Wir haben jetzt nur die Pflicht, uns mit Korssakoff zu vereinigen, und ihn wo möglich zu retten. Dieser steht […] in Schaffhausen und ist vielleicht noch weiter zurückgegangen. Seine Ausrüstungsgegenstände und Munition sind zu Verlust gegangen. Unser Vorrath an Patronen ist zu Ende – Artillerie haben wir so viel wie gar keine. Wir besitzen weder Lebensmittel noch Fuhrwerke. Der Widerstand oder vielmehr die Verfolgung des Feindes dauert fort.» Entsprechend ist in dem Papier sogar die Rede davon, von Chur aus oder sofort nach Italien zurückzukehren.[62]
Am 7. Oktober berichtete Suworow Erzherzog Karl aus Panix, er habe im Muotatal von Korsakows Niederlage erfahren. Molitor habe die Engnisse am Klöntalersee besetzt: «[…] wir vertrieben jedoch den Feind aus gedachten Defileen und drängten ihn bis Mollis und Näffels, wo wir am 1 Oktbr. einrückten.» Unterdessen habe General der Infanterie Andrei Rosenberg[63] die Franzosen aus dem Muotatal gedrängt. «In diesen hartnäckigen Gefechten haben wir jedoch alle unsere Munition verbraucht und wurden dadurch gezwungen, neue Gefechte zu vermeiden. Dies veranlaßte mich sogar die Vereinigung mit dem General Jellachich über Mollis und Wallenstadt aufzugeben, da dieselbe nur mittelst neuer Gefechte durchzuführen möglich war […]» Richtung Zürichsee vorzustossen, hatte Suworow offenbar, anders als Brigadegeneral François Louis Dedon glaubte,[64] gar nicht mehr erwogen.
In gleichlautenden Briefen meldete Suworow am 9. Oktober den Königen von Neapel und Sardinien,[65] die Franzosen hätten Rosenberg zur selben Zeit angegriffen, «als derselbe [gemeint: Suworow selber] unter General Derfelden’s[66] Kommando den General Molitor in der Nähe von Glaris schlug. […] Auf diese Weise öffnete ich mir den direkten Weg nach Zürich, wo ich Korsakoff’s Korps vermuthete; da ich aber erfuhr, daß dasselbe durch überlegene feindliche Kräfte gezwungen worden war, seine Stellung zu verändern, dirigirte ich mich auf Graubündten […].» Das Schreiben schliesst mit den Worten: «Hierdurch habe ich mich nun meinem Haupt-Ziele schon sehr genähert, und die Möglichkeit gewonnen: mit vereinigten Kräften gegen den Feind zu operiren, so daß ich hoffe in kurzer Zeit Ew. Majestät von der völligen Ausführung des mir vorgeschriebenen Planes benachrichtigen zu können.»[67]
Die Briefe zeigen, wie Suworow es mit der Wahrheit hielt. Dem Erzherzog gegenüber bezeichnete er die Niederlage Korsakows als blossen Stellungswechsel. Im Schreiben an die Könige verschob er das Datum, an dem die Nachricht von der Schlacht bei Zürich eintraf, um drei Tage nach hinten. Vor allem aber machte er den gescheiterten Vorstoss nach Näfels und die kampflose Besetzung von Glarus[68] zu Siegen, worin ihm spätere Autoren folgten.
In der Schilderung des 1. Oktobers, die ein am 14. entstandener Bericht Suworows an Paul I. enthält, fehlen die entscheidenden Stunden. Es heisst darin nur: «[…] des Morgens früh schon wurde der Feind durch Gewehr-Feuer von den vorgeschickten Patrouillen beunruhigt, und erwiederte dasselbe auf der Stelle durch eine kräftige Gewehr-Salve. Hierauf rückte die Avant-Garde, nachdem sie sich mit der ersten Abtheilung der Truppen des Generals Schweikowsky vereinigt hatte, zum Gefecht wieder vor. Der Feind wurde trotz seines Widerstandes und obgleich er das impraktikabele Terrain und die ihm dadurch erwachsende Verstärkung gut benutzte, doch zurückgedrängt […] Das Gefecht dauerte bis Abends 10 Uhr, wo der General-Major Fürst Bagration mit Einbruch der Nacht, Vorposten aussetzte und das Lager aufschlug.»[69] Dass Suworow nur den Anfang und das Ende des Tages beschrieb, spricht für die Vermutung, er habe diesen im Bett verbracht. Die Gefährlichkeit des Feindes scheint er indessen erkannt zu haben.
Der Tag der Schlacht fiel ausgerechnet mit dem 45. Geburtstag Pauls I. zusammen. In einer anderen Version des Berichts schrieb Suworow, dass am «feierlichen Tag der allererfreulichsten Geburt Ew. kaiserl. Majestät […] Massena geschlagen wurde, und auf der andern Seite der Feind beim See Seruta [Seerüti] eine beinahe 24 Stunden durch dauernde Niederlage [!] erlitt», beweise aufs neue die Ergebenheit und Treue der Untertanen gegen ihren allergnädigsten Monarchen.[70]
Nach Miliutin
Die beste russische Darstellung der Schlacht findet sich in einem Werk, das Dmitri Miliutin 1852 in kaiserlichem Auftrag verfasste und Hartmann später kritisch kommentierte.[71] Über weite Strecken handelt es sich bei Miliutins Bericht um eine Bearbeitung desjenigen von Molitor, garniert mit (angeblichen) Heldentaten des Chefs eines Musketierregiments, Generalmajor Nikolai Kamenski.[72]
Die Kämpfe am Klöntalersee beschreibt der spätere russische Kriegsminister Miliutin viel dramatischer als der französische General: «In der Hitze des Kampfes glitten viele auf den Felsen aus und stürzten rücklings in die Tiefe. Die enge Straße zwischen dem Fuße der Höhen und dem Ufer des See’s war mit russischen und französischen Leichen bedeckt.»[73] Das 2013 veröffentlichte Tagebuch des Grenadierhauptmanns Nikolaj Grjazew hingegen, dessen Entstehungsgeschichte «bis heute unklar» ist, erwähnt einzig Haufen toter Russen. Umgekehrt ist nur dort von einem Bajonettangriff auf eine abziehende Kolonne die Rede, bei dem sich das «nichtswürdige Blut der Franzosen» in Bächen über das Tal ergossen habe.[74]
Mit dem zitierten Bericht eines Schweizer Augenzeugen deckt sich folgende von Miliutin geschilderte Episode: «Zwischen Glarus und Schwanden hatte eine kleine französische Abtheilung Stellung genommen, um die österreichische Kolonne Lincken’s zu beobachten. Um den Rückzug dieser Abtheilung zu sichern, brannte Molitor die Brücke bei Riedern nieder und nahm rückwärts des Dorfes Netstall Stellung. Hier hielt sich derselbe mit der größten Hartnäckigkeit so lange, bis sich die Truppen aus Glarus mit ihm vereinigt hatten.» Die Brücke von Netstal liess Miliutin wie Molitor in die Luft fliegen. Die Franzosen hätten dann südlich von Näfels eine vorteilhafte Stellung bezogen, «mit der rechten Flanke an’s Gebirge, mit der linken sich an die Linth anlehnend». Eine dichte Tirailleurkette habe sich «hinter Zäunen, in Kanälen und Gräben» verteilt. Die Kanonen hätten die Strasse bestrichen.[75] Das Tagebuch von Grjazew lässt den Feind beim Kampf um Näfels – wohl den Tatsachen entsprechend – die Reste der dortigen Letzi[76] als Brustwehr benützen.[77] Gemäss Miliutin durchschwammen vor dem Bau des von Molitor erwähnten Bockstegs Kosaken die Linth,[78] wie dies französische Kampfschwimmer beim Brückenschlag Soults bei Bilten am 25. September getan hatten.[79] Demgegenüber versucht auf dem Gemälde der Schlacht aus Molitors Besitz ein Kosak zu Pferd ans andere Ufer zu gelangen.[80]
Das Eintreffen der Vorhut Gazans gab dem Feind laut Miliutin ein zahlenmässiges Übergewicht. Weiter schrieb er: «Die französischen Truppen, welche sich auf dem rechten Ufer der Linth befanden, wurden gleichfalls durch eine helvetische Halbbrigade verstärkt, drängten das Bataillon Kamenski’s wieder aus dem Dorfe Mollis hinaus, gingen auf der Brücke über den Fluss und griffen die russischen Truppen, welche Näfels besetzt hatten, in der Flanke an.» Die sechs Gegenangriffe Molitors liess Miliutin schon in Näfels und nicht erst in Netstal enden.[81] Im Tagebuch von Grjazew rühmt sich dieser, zusammen mit Kamenski – «einem Helden, der im Kriegsgeschehen bisher noch kaum in Erscheinung getreten war» (Bemerkung von anderer Hand?) – die Russen durch einen nächtlichen Feuerüberfall gerettet zu haben.[82]
Rückzug
Um nicht von Rosenberg abgeschnitten zu werden, bezog Suworow nach der Schlacht bei Näfels ein Lager südlich von Netstal. Sein Hauptquartier befand sich in Glarus, vom 1. bis 4. Oktober im Suworowhäuschen (Landstrasse 97),[83] in der letzten Nacht im erwähnten Haus in der Wiese. Soult traf vorsichtshalber Dispositionen für einen allfälligen Rückzug Richtung Zürichsee,[84] doch unternahmen die Russen keinen weiteren Durchbruchsversuch.
Nachdem Suworow Molitor noch am 29. September aufgefordert hatte zu kapitulieren, um nicht eingekesselt zu werden,[85] drohte dieses Schicksal nun ihm selbst: Nach Massenas Plan sollte ihn Soult mit der Brigade Molitor und der Division Gazan von Norden her, Brigadegeneral Louis-Henri Loison von Süden her und Divisionsgeneral Édouard Mortier mit zwei Halbbrigaden vom Klöntal her angreifen.[86] Loison erreichte mit einem Bataillon der Division Lecourbe schon am 1. Oktober vom Klausenpass her Luchsingen.[87]
Am Tag nach der Schlacht bei Näfels hielten die Russen einen Kriegsrat ab, bei dem acht von zehn Generälen für den Rückzug in die Surselva eintraten. Vor allem tat dies, gemäss seinem Adjutanten Oberst Komarowski, der 20-jährige GrossfürstKonstantin,[88] der als Volontär an Suworows Feldzug teilnahm.[89] Der russische Oberst Paul Tiesenhausen erinnerte sich: «In diesem Thale stehend konnten wir deutlich sehen, wie von beiden Seiten die französischen Colonnen auf den Kamm der Gebirge eilten, vor uns Glarus [bzw. den Eingang des Sernftals] zu erreichen. Dieser Gefahr zu entgehen, mußte ein weiterer Angriff auf Waasen [Weesen][90] unterbleiben und wir mußten eilen, vor dem Feinde den Ort [Glarus] zu erreichen, weil wir sonst Gefahr liefen, von ihm umringt, jeden Ausweg aus diesem Kessel uns abgeschnitten zu sehen und vielleicht durch die gar zu große Uebermacht in einem verzweifelten Kampfe von unserer Seite vernichtet zu werden. Es war wohl der kritischste Moment für uns in diesem Feldzuge, den ein Jeder bis in’s Innerste fühlte. Hier war es auch, wo der alte ehrwürdige Feldmarschall die ganze Gefahr, die uns drohte, fühlend, in seine grauen Haare griff und zu seiner Umgebung ausrief: ‹man sage nie von einem Manne vor seinem Tode, er sei immer glücklich gewesen› […]»[91]
Laut dem Tagebuch von Grjazew vermutete man, Suworow habe schon im Muotatal beschlossen, «diese elende Schweiz» auf dem kürzesten Weg zu verlassen. Die Eigendynamik der Schlacht habe dann «gegen seinen und unseren Willen» zum Vorstoss nach Näfels geführt. Und die unerwarteten Angriffe der Franzosen auf Rosenberg im Muotatal hätten eine Verspätung des Rückzugs um zwei Tage zur Folge gehabt.[92]
Clausewitz schrieb es Suworows «Hass gegen die Östreicher» zu, dass er «wie ein eigensinniger Tartaren-Khan mit seiner Horde, plötzlich ablenkte und nach Hause ritt».[93]
Der vorzeitige Wintereinbruch machte die Überschreitung des 2407 m hohen Panixerpasses zur Hölle. Auffenberg, der ihn als erster passieren musste, hatte davon abgeraten, sich auf diesem Weg zurückzuziehen, denn die Soldaten seien nicht nur «gänzlich ohne Munition, Geld, Brot», sondern auch «zum grössten Teil ohne Schuhe».[94]
Massena meldete dem Direktorium in Paris: «Da General Suworow über meinen Plan und über die Bewegungen der Generäle Loison und Mortier unterrichtet und von den blutigen Kämpfen erschöpft war, die er von Bellinzona bis Glarus ohne Unterlass hatte liefern müssen, ihm das Land weder Verpflegung liefern noch irgendwelche Hilfe leisten konnte und er bereits den größten Teil seines Gepäcks, seiner Maultiere und seiner Munition hatte zurücklassen, einen Teil seiner Artillerie in die Seen hatte werfen müssen, wollte er von dem einzigen Ausweg profitieren, der ihm noch blieb, […] über Schwanden ins Tal von Engi und nach Graubünden abzuziehen, wobei er diejenigen seiner Verwundeten, die noch die geringste Kraft besassen, mit Schlägen vor sich hertreiben liess und uns in Muotathal, Glarus und allen Dörfern der Umgebung mehr als zweitausend von ihnen hinterliess, die nicht mehr gehfähig waren.»[95]
Kampf zweier Welten
In den französischen Revolutionsheeren redete man sich mit Bürger an. Die Soldaten waren Freiwillige, niemand konnte ohne Kriegserfahrung Offizier werden.[96] In der gerade erst nach preussischem Vorbild reorganisierten russischen Armee hingegen standen sich extrem ungleiche Kasten gegenüber.
In einem Gutachten für die Franzosen schrieb Tadeusz Kościuszko über die Russen: «Es sind Maschinen, die sich nur auf Befehl ihrer Offiziere bewegen.» Grundsatz sei es, immer als erste anzugreifen. Wenn man die Soldaten auf den Feind vorrücken lasse, werde ihnen reichlich Branntwein ausgeteilt, um sie zum Kampf anzufeuern; «dann greifen sie mit Mut und einer Art Raserei an und lassen sich eher töten als zurückzuweichen. Man bringt sie nur ins Wanken, indem man viele ihrer Offiziere tötet. Dann ergreift sie die Angst, einzeln niedergemacht zu werden, und lässt sie ihr Heil in der Flucht suchen.» Auch die Offiziere seien mehrheitlich tapfer, aber «sehr wenige haben Bildung oder auch nur geringfügige militärische Kenntnisse; es gibt unter ihnen viele Niederträchtige, Gecken und Stutzer, im Allgemeinen sind sie alle grausam und barbarisch.» Polens Nationalheld (der 1817 in Solothurn starb) schloss: «Kurz gesagt, sind die überlegenen Kenntnisse der französischen Generäle, die unvergleichliche Tapferkeit des republikanischen Soldaten die besten Garanten des Sieges.»[97]
Wilhelm Meyer beschrieb die beiden Heere in der Zweiten Schlacht bei Zürich. Danach war die Mehrzahl der Soldaten bei den Franzosen blutjung, bei den Russen 25 bis 40 Jahre alt. Die meisten französischen Generale standen «im kräftigsten, zum Theil erst im angehenden Mannesalter» und besassen «schnelle Orientierung, richtiges Augenmaß, Geschicklichkeit in Verwendung der verschiedenen Waffenarten». Die Franzosen waren gemäss Meyer stets fröhlich. Sie seien «gleichsam scherzend und spielend» ausgebildet worden. «Die zerstreute Fechtart» – das Tiraillieren – «war dem muntern, regsamen, gewandten Franzosen zur zweiten Natur geworden.» Sie hätten die steilsten Talränder und Berge erklommen[98] und seien dem längs der Strassen operierenden Feind «mit ungemeiner Leichtigkeit» in die Flanken gefallen. Die Russen dagegen wurden laut Meyer «zum steifen Puppenwesen gewaltsam dressiert». Unter Suworow hätten sie vor allem den Bajonettangriff geübt. Im Tiraillieren sei ihre Linieninfanterie nicht ausgebildet gewesen. Ein «unmäßiger Troß» habe Suworows Armee schwerfällig gemacht.[99]
Gemäss dem britischen Oberstleutnant William Stewart, der an der Zweiten Schlacht bei Zürich teilgenommen hatte, erlitten die Russen Verluste «ausserhalb jeder Proportion, die ich mir hätte vorstellen können, wäre ich nicht selbst davon Zeuge gewesen», denn sie seien zwar «mutige Soldaten, unbekümmert um ihr Leben, bereit zu irgendetwas geführt zu werden, aber völlig unkundig im Gebrauch ihrer Muskete als Feuerwaffe».[100] Auch der spätere russische General Carlo Giuseppe Trinchieri di Venanzone,[101] der als Leutnant Suworows Alpenzug mitgemacht hatte, berichtete, «dass die russische Infanterie über allen Ausdruck tapfer war und sich im Bajonettangriff in der Ebene auszeichnete, aber damals keinen Gewehrschuss abzugeben verstand».[102]
Die Vorderladergewehre mit glattem Lauf und Steinschloss verschossen Patronen, die in einer Papierhülse das Schiesspulver und die Kugel enthielten. Die französische Muskete Modell 1777 (Kaliber 18 mm) war präziser als die russische.[103] Bei den Russen gab es gemäss Meyer Unfälle, weil sie ungemein schnell luden, auch war ihr Pulver «von überaus schlechter Beschaffenheit». Sie hatten fast doppelt so lange Bajonette wie die Franzosen. Dazu trugen ihre Offiziere noch das hellebardenähnlicheSponton, welches in Frankreich längst abgeschafft war,[104] ihre Unteroffiziere das dem Sponton ähnliche Kurzgewehr. Die Kosaken stachen zuweilen mit ihren Lanzen Verwundete tot, «Helden aber vor dem Feinde waren sie nicht».[105]
Suworow verfügte nur über kleinkalibrige Gebirgsgeschütze aus Piemont, die zum Transport auf Maultierrücken zerlegt werden mussten, sowie über leichte österreichische Kanonen. Diese erzielten nicht dieselbe Wirkung wie Molitors Feldgeschütze System Gribeauval,[106] besonders wenn diese mit Kartätschen geladen waren.
Zu erkennen war der französische Infanterist am dunkelblauen, der russische am dunkelgrünen Rock. Beide trugen noch keine Tschakos, die gegen Säbelhiebe schützen sollten, sondern schwarze aufgeklappte Filzhüte. Diese waren bei den französischen Grenadieren mit roten Rosshaarbüschen versehen. (Bärenfellmützen sah man gemäss Meyer nur bei Paraden.) Die Kopfbedeckung der russischen Grenadiere bildeten hohe, spitze Blechmützen.[107]
Im Unterschied zu den roten Schweizern, welche die Mediationsregierung Napoleon zur Verfügung stellte, trugen die Soldaten der demi-brigades auxiliaires helvétiques wie die französischen Infanteristen blaue Röcke. Sie kamen aus allen Landesteilen. Höhere Offiziere aus dem Kanton Linth, von denen aber keiner in der 2. Halbbrigade diente, waren Oberst Melchior Zwicki von Mollis, die Bataillonskommandanten Friedrich Spelti und Christian Tschudi von Glarus, die Hauptleute Jakob Ackermann von Mühlehorn, Anton Eck von Schänis, Melchior Galati von Glarus, Hans Jenny von Schwanden, Hans Kamm von Kerenzen, Jakob Mechler aus der March, Xaver Reding von Näfels und ein Tschudi von Schwanden.[108]
Vom Überfall auf den Gotthardpass, wo den Russen weniger als tausend Franzosen gegenüberstanden,[109] berichtet das Tagebuch von Grjazew: «Was die feindlichen Gefangenen betrifft, so hatten wir in dieser Schlacht keine: Bajonett und Gewehrkolben entledigten uns der überflüssigen Mühe, sie mit uns zu führen, zumal keine Österreicher hier bei uns waren, und ausser ihnen keiner von uns diese niedrige Pflicht auf sich nahm.»[110]
Was das Verhalten gegenüber der Bevölkerung betrifft, so schrieb Johann Georg Müller: «Die Bauren um Zürich wurden so drangsalirt, daß allenthalben die äusserste Erbitterung gegen die Russen herrscht.» Im Vergleich seien die Franzosen «zahm und edel».[111] Nachdem er die Zweite Schlacht bei Zürich miterlebt hatte, gab der altgesinnte David Hess zu, dass er sich die Franzosen zurückgewünscht habe. Denn: «Die Russen begingen überall abscheuliche Grausamkeiten. Sie schenkten fast keinen Gefangenen das Leben.» Und: «Von allen Völkern Europas sind die Russen die wildesten und dümmsten. Ihre Priester unterhalten sie in dieser Thierheit.»[112]
Andererseits berichtete Regierungskommissär Theiler dem helvetischen Direktorium nach Suworows Rückzug, «dass die Mannszucht der Russen und ihre Behandlungsart besonders gegen den Flecken Glarus unerwartet gut und großmüthig ware, sodass hauptsächlich nur die Bauern an ihrem Vieh auf den Alpen und an ihrem Futter in den Thälern einen unersetzlichen Schaden litten».[113] Dass sich auch die Franzosen bei Einquartierungen in der Stadt anders als auf dem Land verhielten, zeigen zwei Karikaturen des zitierten Hess.[114]
Hoher Blutzoll
Bei den am Anfang des Artikels genannten Zahlen über Truppenstärke und Verluste handelt es sich um eine plausibel erscheinende Schätzung.
Laut Suworows österreichischem StabschefOberstleutnantFranz Weyrother wurden bei Näfels gegen 7000 Mann von 2000 Franzosen «unthätig gehalten».[115] Molitor schrieb vom Sieg von 3000 Franzosen über 15'000 Russen.[116] Koch reduzierte die Zahl der Russen auf 6000.[117] Von dort könnte sie der präsumtive Bearbeiter des Tagebuchs von Grjazew übernommen haben.[118] Reding liess Bagration anfangs sogar nur über 2400 Österreicher sowie 1760 russische Grenadiere und Jäger verfügen, dann aber «wahrscheinlich» noch Verstärkung von der Division Schweikowski erhalten.[119]
Gemäss Clausewitz standen Suworow am 1. Oktober 10'000 Mann zur Verfügung, die er aber nur zum Teil einsetzte.[120] Die Gesamtstärke seiner Armee war nach Hennequin vom 1. September bis Anfang Oktober von 706 Offizieren und 20'579 Soldaten auf 575 Offiziere und 15'479 Soldaten geschrumpft. Gegenübergestanden hätten ihm vor seinem Rückzug aus Glarus (4. Oktober) rund zehn Bataillone oder 6000–7000 Mann der Division Gazan.[121] Diese hätten von drei weiteren in Schänis stationierten Bataillonen derselben Heereseinheit unterstützt werden können. Die übrigen Soult unterstellten Generäle seien zu weit entfernt gewesen: Mortier im Muotatal, Brunet und Drouet in Einsiedeln, Laval in Lichtensteig.[122]
Das Gemälde aus Molitors Besitz zeigt einen mörderischen Kampf, bei dem sich die Gegner ineinander verzahnen. Die eigenen Verluste bezifferte der französische General auf 140 Gefallene und 400 Verwundete, worunter alle drei Bataillonschefs seiner 84. Halbbrigade und viele Offiziere, die Verluste der Russen auf 400 Gefallene, 1700 Verwundete und 200 Gefangene.[123] Bodart schätzte gar, dass beide Parteien zusammen durch Tod oder Verwundung 3300 Mann einbüssten. Zum Vergleich: Für die Schlachten bei Zürich nennt derselbe Autor blutige Verluste von 3500 bzw. 10'000 Mann, für Schänis und Muotatal von 2000 bzw. 1500 Mann.[124] Gemäss Ross erlitten bei Näfels 36 % der eingesetzten Soldaten tödliche oder nicht tödliche Verletzungen, gegenüber etwas weniger als 7 % im Durchschnitt aller Schlachten zwischen 1792 und 1802.[125] Die Kämpfe, in denen Glarner vom Mai bis August 1799 die Österreicher unterstützt hatten,[126] wie auch das Gefecht bei Wollerau im Jahr zuvor, waren vor diesem Hintergrund unbedeutende Scharmützel.
Die 2. helvetische Halbbrigade büsste laut Molitor bei der Brücke von Näfels acht Offiziere und 40 Soldaten ein,[127] laut ihrem Kommandanten Oberst Johannes Tobler von Ermatingen insgesamt 75 von 300 Mann, ohne den gefallenen Hauptmann Hans Pfander von Belp und acht verwundete Offiziere.[128] Maag und Feldmann bezifferten die Verluste der Schweizer auf 20 Offiziere und 97 Soldaten, einschliesslich des schwerverwundeten Adjudant-major Zingg.[129]
Selbst die beiden Befehlshaber blieben nicht verschont: Bagration erlitt schon im Klöntal eine «Kartätschen-Kontusion» am Schenkel.[130] Und bei Molitor öffnete sich während der Schlacht eine Wunde,[131] die von einem Durchschuss des Schenkels im Jahr 1795 herrührte.[132]
Laut Regierungskommissär Theiler brachten die Russen etwa 1200 französische Gefangene aus dem Muotatal nach Glarus und liessen dort 2600 Verwundete, Gefangene und Tote zurück. Von den leicht verwundeten Russen sollen 800–900 über den Panixerpass mitgezogen, 400–500 in Gefangenschaft geraten sein.[133]
In Chur angelangt, verfügte Suworow gemäss Hennequin über kaum noch 14'000 Mann (wovon 10'000 Infanteristen). Während der 16 Tage in der Schweiz hatte er etwa 6000 Mann verloren,[134] über ein Drittel von ihnen bei Näfels.
Urteile
Massena schrieb Molitor am 31. Oktober: «[…] man wird nicht vergessen, dass Sie mit ihrer einzigen Brigade mehrere Tage lang den Austro-Russen widerstanden haben, dass Sie sie geschlagen haben, dass Sie ihnen Gefangene abgenommen haben, dass Sie mit Hartnäckigkeit und kaltem Blut für die Armee wichtige Stellungen verteidigt haben und dass Sie auf diese Weise die Niederlage Suwarows vorbereitet haben. Empfangen Sie deshalb heute die Bekundung der lebhaften Befriedigung der Regierung[135] über Ihre Taten, die sie nicht übersehen konnte und die sie richtig einzuschätzen gewusst hat.»[136]
Clausewitz urteilte:
«Es hatte sich also Molitor mit seinen 4 oder 5 Bataillonen den 25. und 26. gegen Jellachich, den 28. und 29. gegen Linken, den 30. gegen Auffenberg und den 1. Oktober gegen Bagration geschlagen, und gegen Alle mit einem bewundrungswürdigen Erfolg, so daß man diese Vervielfältigung einer einzelnen Brigade, diesen beharrlichen Widerstand gegen einen immer neuen Feind als einen der schönsten Akte des Feldzugs betrachten muß.»[137]
«Hätte Massena Bonapartes Entschlossenheit gehabt, so würde er alle disponibeln Truppen bei Näfels versammelt haben […] mit diesen wäre er an dem Tage wo Suwarow nach Elm zog über Kerenzen nach dem wallenstädter See gegangen […] um Suwarow auch im Rheintale noch einmal entgegenzutreten […]»[138]
«Nie ist durch die strategischen Fehler des Gegners einer Armee der Sieg leichter gemacht worden als hier der französischen, und wenn Massena gegen Suwarow keinen eben so glänzenden Erfolg erhalten hat wie gegen Korsakof, so liegt das hauptsächlich in der wenigen Klarheit seiner Conceptionen.»[139]
Vernichtend urteilten Suworows britische Geldgeber über den Feldmarschall: William Wickham, Unterstaatssekretär und Gesandter in der Schweiz, sah die Russen am 11. Oktober in Feldkirch, «every soldier loaded with the plunder of the poor inhabitants of Uri, Schweitz, and Glarus by whom they had been received as friends and deliverers». Jedermann bezeichne die französische Art, dem Land Kontributionen aufzuerlegen, als Gnade im Vergleich zum Plündern, das Suworow dulde. Am 17. Oktober schrieb Wickham an Aussenminister Grenville, Suworows Gewohnheit, früh zu Mittag zu essen und danach lange zu schlafen, sei unvereinbar mit der Führung militärischer Operationen, und tatsächlich habe der Russe als Chef der Italienarmee nie einen Posten besucht oder eine Position erkundet. Nachdem der britische Gesandte in Wien, Lord Minto, in Prag Suworows Bekanntschaft gemacht hatte, berichtete er Wickham am 4. Dezember: «Statt eines grossen Generals und grossen Mannes finde ich einen ignoranten, intrigantenScharlatan, der übrigens völlig verrückt ist […]»[140] Seiner Frau schrieb Minto am 3. Januar 1800 sogar, Suworow sei der ärgste Tollhäusler, der je frei herumgelaufen sei. Den ganzen Erfolg in Italien verdanke er den österreichischen Offizieren seines Stabes.[141]
Laut einem Neffen des russischen Generalleutnants Vioménil, der zuerst als Chef der Italienarmee vorgesehen gewesen war, spielte Suworow den Verrückten, weil er auf jede Weise originell sein wollte. Um von den Soldaten angebetet zu werden, habe er ihnen alles nachgesehen, so dass es nie eine Armee mit weniger Disziplin und mehr Exzessen gegeben habe.[142]
Weyrother urteilte, Suworow hätte nicht auf das Eintreffen Rosenbergs und der Saumtiere warten müssen, da man «von Glarus unerwartet gut und besser mit Fleisch, Erdäpfeln und Brot versehen ward, als man verdiente». Vielmehr möge «diese unverhofft gute Bewirtung die unschuldige Ursache des in jedem Betracht so nachteiligen als schändlichen Verweilens gewesen sein». «Allgemeine Zagheit, gestützt auf grossfürstliche Feigheit», habe den Feldmarschall überstimmt, «der bis dahin noch allein die Gründe erkannte, welche den offensiven Marsch nach Walenstadt forderten». Das «übrigens ganz falsche» Argument des Munitionsmangels hätte Suworow nicht vorbringen dürfen, «da er sonst den Vorteil des blanken Gewehrs so sehr zu rühmen weiss». Den (vom Mitglied des helvetischen Direktoriums Frédéric-César de La Harpe erzogenen) Grossfürsten und dessen Entourage nannte Weyrother Menschen, «deren Gehirn so leer von militärischer Kenntnis war als das Kinn von Haaren, ob sie gleich der Federhut zum General machte».[143]
Auffenberg schrieb im Zusammenhang mit der Schlacht: «Hiermit endigte FM. Suworow seine siegreiche Laufbahn, war zu keinem noch so vorteilhaften Angriff mehr zu bewegen […] und zog sich sodann, nach Zurücklassung aller Blessierten, seines ganzen Geschützes und Munition, über den Panix-Berg nach Graubünden zurück, bei welchem Rückzug einige 100 Mann erfroren, und fast seine ganze Cavallerie zu Grunde gerichtet worden.»[144]
Die Suworow-Literatur bezeichnet die Niederlage bei Näfels nicht einmal als Schlacht. So Duffy, der mit dem Titel «The Breakout from the Klöntal and the Check at Näfels»[145] den falschen Eindruck erweckt, das Schlussresultat habe eins zu eins gelautet.
Fred Heer schrieb ohne Wenn und Aber: «Dass der russische Feldzug in der Schweiz zum Fiasko wurde, kann nicht Suworow angelastet werden.»[146] Alexander Statiev hingegen urteilte: «Suworow rechnete nicht mit Problemen in den Alpen, da er überzeugt war, dass er die kleinen französischen Garnisonen, die auf seinem Weg stationiert waren, leicht hinwegfegen würde. Doch aufgrund der Unerfahrenheit im Gebirgskrieg hatte Suworows Korps mit enormen strategischen, taktischen und logistischen Herausforderungen zu kämpfen, verlor die Hälfte seiner Truppenstärke und konnte seine Ziele nicht erreichen.» Fazit des russisch-kanadischen Militärwissenschaftlers: «Obwohl alle früheren Gefechte im Schweizer Feldzug mit russischen Siegen endeten, war das Scheitern des Ausbruchs aus den Alpen bei Näfels eine strategische Niederlage, die alle diese Siege zunichtemachte, weil es der letzte Sargnagel für den strategischen Plan war, der die Zusammenarbeit der alliierten Streitkräfte in der Schweiz voraussetzte.»[147]
Not im Glarnerland
Der 21-jährige Maurice-François Dupin, Enkel des Marschalls von Sachsen und Vater der Schriftstellerin George Sand, leistete Molitor als Chasseur à cheval Kurierdienste. Über das Glarnerland schrieb er seiner Mutter: «Man hört das Getöse der Wildbäche, die von den Felsen stürzen, das Pfeifen des Windes in den Wäldern. Aber keine Hirtengesänge mehr, kein Muhen der Herden. Die Holzhäuser waren überstürzt verlassen worden. Alles war vor unserem Anblick geflohen.[148] Die Bewohner hatten sich mit ihrem Vieh ins Innere der Berge zurückgezogen. Kein lebendes Wesen in den Dörfern. Dieser Kanton bot das Bild der traurigsten Wüste.»[149]
Nach Suworows Rückzug befahl der interimistische Regierungsstatthalter Johann Peter Zwicky, dass jede Gemeinde der Distrikte Glarus und Schwanden «die in ihren Huben liegende todtne Pferde, und andere auf dem offnen Feld und den Straßen gebliebene Thiere unverzüglich weg thun und verlochen lassen solle». Da Abdecker ein unehrlicher Beruf war, erklärte er in einem weiteren Erlass, dass dies für die «so nöthige Beyhülf zur Wegschaffung dieser sonst alles verpestenden Thieren» nicht gelte.[150]
Das Neue helvetische Tagblatt berichtete aus Glarus: «Seit 14 Tagen sind 60.000 Mann durch Land passirt, wo weder Korn noch Wein wächst, alle Lebensmittel sind aufgezehrt, und das Heu ist auch zu Ende, so daß man beinah alles Milchvieh wird verkaufen oder schlachten müssen.»[151]
Netstal schrieb dem helvetischen Direktorium: «Beim Einzug plünderten die Russen nicht wenig; auch ein Haus wurde abgebrannt und über 1200 Pferde hatten wir 4 Tag zu unterhalten. Dabei kamen wir von beiden Mächten um das meiste Heu und auch wegen schlechter Witterung brauchten die Truppen im Lager auch noch viel mehr, als an Heu, Holz, Erdäpfel, an Zeunung und Ställen höchstens beschädigt sind [sic]; auch viele fränkische Soldaten haben sich Excesse erlaubt.»[152] General Molitor verfügte, dass Mollis und Näfels Netstals Anteil an den Lieferungen von Heu, Holz usw. zu übernehmen hätten. Das Verhalten der Gemeinde Netstal den französischen Truppen gegenüber sei «bieder und republikanisch» gewesen. Sie habe schon sehr viel geliefert und mehr als die andern gelitten, obschon ihre «Glücksumstände» nicht die besten seien.[153]
Auf Initiative des neuen erst 24-jährigen Regierungsstatthalters Niklaus Heer, Bruder des verstorbenen Joachim Heer, riefen in Glarus und Ennenda die Pfarrer dazu auf, Geld, Lebensmittel, Hausrat, Kleider und anderes Lebensnotwendige für «die kleine ohne dieß dürftige Gemeinde Riederen» zu spenden[154] – eine «Liebessteuer», die an Geld und Naturalien einen ziemlich bedeutenden Betrag einbrachte.[155]
In einem «Zuruf der leidenden Menschheit im Kanton Linth an erbarmende Schweizer» im Wochenblatt für den Kanton Linth heisst es über das Glarnerland: «[…] diese Thäler, sonst so reich an Quellen des Wohlstandes, durch Industrie und Handlung weit und breit, auch sie liegen jetzt darnieder […] und die Gebirge derselben heben gleichsam die Hände zu Euch empor um Hülfe […]»[156]
Anfang 1800 wurden auf Initiative des Innenministers der Helvetischen Republik, Albrecht Rengger, Tausende von Kindern aus den Kantonen Waldstätten, Linth und Säntis, die als Folge des Krieges von ihren Familien nicht mehr ernährt werden konnten, bei Pflegeeltern in anderen Landesteilen platziert. 1250 von ihnen stammten aus dem Glarnerland. Der spätere Bundesrat Joachim Heer, Enkel des gleichnamigen Regierungsstatthalters, beschrieb den Zustand des Landes nach den kriegerischen Ereignissen des Sommers und Herbstes 1799 wie folgt: «Der Staat – sowohl die helvetische Republik als der Kanton – ohne alle Geldmittel, die Gemeinden durch grausame Requisitionen erschöpft; die Wohlhabenden durch eine unglaubliche Einquartierungslast ausgesogen; der Bauer von Viehstand und Futtervorräthen entblösst; die ärmere Klasse ohne Lebensmittel und in Folge der vollständigen Stockung der Industrie, ohne Verdienst […]»[157]
Varia
In einer Abschiedsrede an den General Suwarow schrieb Zschokke: «Als du in Altdorf ankamst, sagtest du sehr bescheiden: Du wolltest der Heiland, Erlöser und Seligmacher der Schweiz werden […] Heiland warst du, denn du hast viele Tausend Schweizer von ihrer Thorheit geheilt, die da hofften, du und die Kaiserlichen würden uns Freiheit und Ordnung und Glük und Frieden bringen. Erlöser warst du, denn deine tapfern Soldaten haben uns von unserem Heu und Vieh, und Kleidern und Geld erlöst.» Froh und selig gemacht habe er sie schliesslich, «als du wieder mit Sak und Pak davon zogst».[158]
Auch die anglo-russische Invasion der Batavischen Republik (Niederlande) scheiterte. Am 19. September 1799 geriet der russische Generalleutnant Johann Hermann von Fersen bei Bergen in die Gefangenschaft der Franzosen, und am 6. Oktober erlitten die Koalliierten bei Castricum eine weitere Niederlage.[159]
Paul I. ernannte Suworow am 28. Oktober zum Generalissimus. Die antifranzösische Koalition aber kündigte er auf. Auf der Rückreise nach Russland erkrankte Suworow und fiel wegen Verletzung von Vorschriften in Ungnade. Vier Wochen nach seiner Rückkehr starb er am 18. Mai 1800 – «unbeachtet vom offiziellen Petersburg».[160]
Am 9. November 1799 ergriff der aus Ägypten heimkehrende Bonaparte die Macht in Frankreich und erklärte die Revolution für beendet (Staatsstreich des 18. Brumaire VIII). 1803 löste er als Médiateur de la Confédération de Suisse die Helvetische Republik auf. Dies und der Zusammenbruch seines Kaiserreichs 1814/15 erleichterte es den Verlierern von Näfels, die Erinnerung an diese entscheidende Schlacht zu unterdrücken.
Nachdem Paul I. sich durch eine Politik der bewaffneten Neutralität faktisch auf die Seite Frankreichs geschlagen hatte, wurde er am 23. März 1801 ermordet. Seinem Sohn und Nachfolger Alexander I. (auch er ein Schüler La Harpes) verdanken die Schweiz und die aus früheren Untertanengebieten entstandenen neuen Kantone, dass sie den Sturz Napoleons überlebten.[161]
Molitor, der wie Zschokke Verständnis für die Gegner der Helvetik bekundet hatte,[162] war 1823 an der Niederschlagung der Spanischen Revolution beteiligt, wofür er den Marschallstab erhielt.
Über die Schlacht bei Näfels existiert keine Monografie. Hartmanns 1892 erschienene Kritik des russischen Suworow-Kults[163] wurde weder von Reding, von Duffy noch von Fred Heer berücksichtigt, sondern nur in einer Fussnote[164] bzw. in den Literaturverzeichnissen[165] erwähnt. Den Rapport des opérations de la brigade du général Molitor[166] kannte nicht einmal Hartmann.[167]
Wissenschaftliche Schlachtfeldarchäologie[168] fand bisher nicht statt. Hingegen grub der Besitzer eines privaten Suworow-Museums (früher in Linthal, jetzt in Altdorf) jahrelang ohne Bewilligung Geschosse, Waffen- und Ausrüstungsteile aus. In der Zwischenzeit wurden die bekannten Fundstellen erfasst und unter Schutz gestellt.[169]
Benützte Literatur
Materialsammlung zu den Vorgängen im Glarnerland während des Jahres 1799. Diverse Abschriften, mehrere Ausgaben des Wochenblattes für den Kanton Linth, der Glarner-Zeitung und des Schweizer-Boten sowie andere gedruckte Schriften. Landesarchiv des Kantons Glarus, PA 2.A 1:4.
Rapport fait par le général Massena, commandant en chef l’armée du Danube, au directoire exécutif de la république française, sur les opérations de cette armée, du 3 au 18 vendemiaire an 8. In: Gazette nationale ou le Moniteur universel. Paris, 30. Okt.–6. Nov. 1799 (retronews.fr).
(Johann Friedrich Ernst Albrecht:) Kakodämon (Suworow) der Schrekliche, Pansalvins (Potjomkins) und Mirandas (Katharinas II.) Donnerkeil, Revisor des Codex der Menschen-Rechte. (Hennings), Pyropolis (Erfurt) 1800 (digitale-sammlungen.de).
Heinrich Zschokke: Abschiedsrede an den General Suwarow. In: Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer-Bote. Luzern, 12. Febr. 1800, S. 77 f. (digitale-sammlungen.de).
Extraits des Rapports officiels du général Molitor, sur les combats livrés dans le canton de Glaris […]. In: Mathieu Dumas: Précis des événemens militaires […] de 1799 à 1814 […]. 2. Band, Treuttel et Würtz, Paris (etc.) 1817, S. 381–394.
Johann Samuel von Gruner: Verhältnis der Geognosie zur Kriegs-Wissenschaft, eine Skizze. In: Neue Jarbücher der Berg- und Hüttenkunde. 6. Band, 2. Lieferung, Nürnberg 1826, S. 187–233, hier S. 189, 227, 231 (digitale-sammlungen.de).
Jules Nollet-Fabert: Le maréchal Molitor, 1770–1849. Extrait de la Lorraine militaire, galerie historique. Selbstverlag, Nancy 1851, S. 6–12, 39 f. (gallica.bnf.fr).
Jean-Joseph Hisely (Hrsg.): Brief eines Verstorbenen, welcher sich den von Hrn. Prof. Monnard herausgegebenen (oder zum Druck beförderten) Denkwürdigkeiten des Generals v. Roverea anreihet. In: Bernhard Rudolf Fetscherin (Red.): Historische Zeitung. Herausgegeben von der schweizerischen geschichtforschenden Gesellschaft. 2. Jahrgang, Jent & Reinert, Bern 1854, Nr. 3 f., S. 19–25, hier S. 23 f. (digitale-sammlungen.de).
Mémoires du maréchal-général Soult, duc de Dalmatie, publiés par son fils. 2. Teil, 2. Band, Amyot, Paris 1854, S. 321 ff. (gallica.bnf.fr).
Johann Jakob Blumer: Der Kanton Glarus in der Revolution vom Jahr 1798. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 3/1867, S. 67–96 (e-periodica.ch).
Joachim Heer: Der Kanton Glarus unter der Helvetik. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 5/1869, S. 34–88 (2. Zeitraum: 1. Januar bis 20. Mai 1799, e-periodica.ch); 6/1870, S. 13–67 (3. Zeitraum: 20. Mai bis Herbst 1799, e-periodica.ch), hier S. 34–36, 61 f.; 8/1872, S. 28–112 (3. Zeitraum: Herbst 1799 bis August 1802, e-periodica.ch), hier S. 26, 30, 33.
David Hess: Die Tage des Schreckens. In: Jakob Baechtold (Hrsg.): Joh. Caspar Schweizer. Ein Charakterbild aus dem Zeitalter der französischen Revolution. Wilhelm Hertz, Berlin 1884, S. XLIV–LXIII (Textarchiv – Internet Archive).
Wilhelm Meyer: Die Schlacht bei Zürich am 25. und 26. September 1799. F. Schultheß, Zürich 1886, S. 4–23 (e-rara.ch).
Rudolf Reding-Biberegg: Der Zug Suworoff’s durch die Schweiz, 24. Herbst- bis 10. Weinmonat 1799 (= Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Ury, Schwyz, Unterwalden und Zug. 50. Band). Hans von Matt, Stans 1895, S. 49, 124–127 (e-periodica.ch).
Hermann Hüffer (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Kriege von 1799 und 1800. Aus den Sammlungen des k. und k. Kriegsarchivs, des Haus-, Hof- und Staatsarchivs und des Archivs des Erzherzogs Albrecht in Wien. 1. Band, B. G. Teubner, Leipzig 1900, S. 45–48 (Weyrother), 63 (Auffenberg), 69 (Venanzone), 78, 92–94 (Wickham, Minto), 143–146 (Kościuszko), 394, 397, 402 f., 406 f., 412 f., 416 (archive.org).
Albert Maag: Die Schicksale der Schweizerregimenter in Napoleons I. Feldzug nach Russland 1812. Mit Benützung des Bundesarchivs. 3. Auflage. Ernst Kuhn, Biel 1900 (archive.org).
Carl Bleibtreu: Marschall Soult, Napoleons grösster Schüler. Alfred Schall, Berlin 1902, S. 21, 182.
Hermann Hüffer: Der Krieg des Jahres 1799 und die zweite Koalition. 2. Band, Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1905, S. 69–71 (Textarchiv – Internet Archive).
Louis Hennequin: Zürich. Masséna en Suisse. Messidor an VII–Brumaire an VIII (Juillet–Octobre 1799). Publié sous la direction de la Section historique de l’État-major de l’armée. Librairie militaire Berger-Levrault, Paris/Nancy 1911, S. 371–379, 531–533 (gallica.bnf.fr).
Suvárov, Alexander Vasilievich. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band26: Submarine Mines – Tom-Tom. London 1911, S.172–173 (englisch, Volltext [Wikisource]).
M.: Zum Verständnis der Kriegsgeschichte von 1799: der Soldat in den Heeren der auf Schweizerboden kämpfenden Armeen. In: Allgemeine schweizerische Militärzeitung, 19. Juni 1915, S. 214–217; 3. Juli 1915, S. 234–236 (e-periodica.ch).
Albert Maag, Markus Feldmann: Die 2. helvetische Halbbrigade im Kampf um den Linthübergang bei Näfels. (1. Oktober 1799.) Aus dem noch unveröffentlichten Werke «Der Schweizer Soldat in der Kriegsgeschichte». In: Der «Schweizer Soldat». 3. Jahrgang, Nr. 4, 16. Februar 1928, S. 20–22 (e-periodica.ch).
Fernando Bernoulli: Die helvetischen Halbbrigaden im Dienste Frankreichs 1798–1805. Diss. phil. I, Universität Bern. Huber & Co., Frauenfeld 1934, S. 74–77 inkl. Planskizze.
Peter Hoffmann: Alexander Suworow. Der unbesiegte Feldherr. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986, ISBN 3-327-00026-3, S. 199.
Anton Pestalozzi: Briefe an Lord Sheffield. Englische Kriegsberichte aus der Schweiz, Herbst 1799 (= Neujahrsblatt […] zum Besten der Waisenhäuser. 152. Stück). Beer AG, Zürich 1989, S. 96 f.
German Studer-Freuler: Chronik der Familie des Balthasar Joseph Tschudi von Ennenda und seiner Frau Maria Magdalena Stählin von Netstal, begonnen am 20. Christmonat 1790, beendet nach 1802. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 76/1996, S. 11–146, hier S. 112 f. (e-periodica.ch).
Torsten Verhülsdonk, Carl Schulze: Napoleonische Kriege. Einheiten – Uniformen – Ausrüstung. VS-Books, Herne 1996, ISBN 3-932077-00-8, S. 68 f.
Holger Böning: Der Traum von Freiheit und Gleichheit. Helvetische Revolution und Republik (1798–1803) – Die Schweiz auf dem Weg zur bürgerlichen Demokratie. Orell Füssli, Zürich 1998, ISBN 3-280-02808-6.
Christopher Duffy: Eagles over the Alps. Suvorov in Italy and Switzerland, 1799. The Emperor’s Press, Chicago 1999, ISBN 1-883476-18-6, S. 212 f., 256–260, 262–264.
Nicole Gotteri: La campagne de Suisse en 1799. «Le choc des géants.» Bernard Giovangeli, Paris 2003, ISBN 2-909034-35-6, S. 160–162.
Alexander Mikaberidze: «The Lion of the Russian Army:» Life and Military Career of General Prince Peter Bagration 1765–1812. Diss. phil., Florida State University, 2003 (yumpu.com), S. 159–165.
Beat Glaus: Der Kanton Linth der Helvetik. Historischer Verein des Kantons Schwyz, Schwyz 2005, ISBN 3-033-00438-5.
Boris Bouget: Un débat méconnu au XVIIIe siècle, l’armement des officiers et des bas-officiers d’infanterie. In: Guy Saupin, Éric Schnakenbourg (Hrsg.): Expériences de la guerre, pratiques de la paix. Hommages à Jean-Pierre Bois. Presses universitaires de Rennes 2013, S. 81–96 (books.openedition.org).
Werner Ort: Heinrich Zschokke (1771–1848). Eine Biografie. Hier + jetzt, Baden 2013, ISBN 978-3-03919-273-1.
Jürg Stüssi-Lauterburg, Elena M. Tarkhanowa et al. (Hrsg.): Mit Suworow in der Schweiz. Das Tagebuch des Hauptmanns Nikolaj A. Grjazew vom russischen Alpenfeldzug des Jahres 1799 […]. Merker im Effingerhof, Lenzburg 2013, ISBN 978-3-85648-146-9, S. 162–169 (überarbeitete Aufzeichnungen eines Beteiligten, russisch/deutsch)
Jürg Stüssi-Lauterburg: Soult gegen Suworow 1799. 205. Neujahrsblatt der Feuerwerker-Gesellschaft (Artillerie-Kollegium) in Zürich auf das Jahr 2014. Beer, Zürich 2013, S. 54 f., 57.
Andreas Bräm: Glarus Nord (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Glarus. Band 2). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2017 (gsk.ch, PDF), S. 153, 165 f.
Fred Heer: Ungebetene Gäste. Das Glarnerland als Kriegsschauplatz oder: Wie der Krieg in unser Land kam. In: Ungebetene Gäste – das Kriegsjahr 1799. (= Jahrbuch 97. Historischer Verein Kanton Glarus 2017). Küng Druck AG, Näfels 2017, ISBN 978-3-85546-328-2, S. 128–185, hier S. 155–158 (e-periodica.ch).
Alexander Statiev: The Alpine Campaign of 1799 as a Stepping Stone to a Doctrine of Mountain Warfare. In: Tallinn University Press (Hrsg.): Estonian Yearbook of Military History. 9 (15) 2019, ISSN2228-0669, S. 29–65, doi:10.22601/SAA.2019.08.02, hier S. 51–54, 64 f. (nicht in Übersetzungen erhältliche russische Literatur).
Flurin Clalüna, Andrea Spalinger: Die Schweiz, wie sie nie war: Gedankenexperimente zur Geschichte des Landes. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Juli 2023.
↑Alexander Statiev: The Alpine Campaign of 1799 as a Stepping Stone to a Doctrine of Mountain Warfare. In: Tallinn University Press (Hrsg.): Estonian Yearbook of Military History. 9, Nr. 15, 2019, doi:10.22601/SAA.2019.08.02, S. 29–65, hier S. 54/Anm. 84: «which would have been an admission of total failure».
↑Anna Göldis Arbeitgeber Johann Jakob Tschudi. Joachim Heer: Der Kanton Glarus unter der Helvetik. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 6/1870, S. 13–67 (3. Zeitraum: 20. Mai bis Herbst 1799, e-periodica.ch), hier S. 24.
↑Im Helvetischen Archiv des Landesarchivs Glarus klafft von Mai bis Oktober 1799 eine Lücke.
↑Fred Heer: Ungebetene Gäste. Das Glarnerland als Kriegsschauplatz oder: Wie der Krieg in unser Land kam. In: Ungebetene Gäste – das Kriegsjahr 1799. (= Jahrbuch 97. Historischer Verein Kanton Glarus 2017). Küng Druck AG, Näfels 2017, ISBN 978-3-85546-328-2, S. 128–185, hier S. 182 (e-periodica.ch).
↑Altdorf war am 4. April 1799 einem Brand zum Opfer gefallen.
↑Louis Hennequin: Zürich. Masséna en Suisse. Messidor an VII–Brumaire an VIII (Juillet–Octobre 1799). Publié sous la direction de la Section historique de l’État-major de l’armée. Librairie militaire Berger-Levrault, Paris/Nancy 1911, S. 531–533 (gallica.bnf.fr). Halbbrigaden hiessen damals die Regimenter der französischen Infanterie. Sie bestanden jeweils aus drei Feldbataillonen und einem Garnisonsbataillon. Die Helvetische Republik hatte Frankreich erlaubt, sechs demi-brigades auxiliaires anzuwerben, von denen drei 1800 aufgelöst wurden und die restlichen 1805. Fernando Bernoulli: Die helvetischen Halbbrigaden im Dienste Frankreichs 1798–1805. Diss. phil. I, Universität Bern. Huber & Co., Frauenfeld 1934.
↑Christopher Duffy: Eagles over the Alps. Suvorov in Italy and Switzerland, 1799. The Emperor’s Press, Chicago 1999, ISBN 1-883476-18-6, S. 18.
↑Glarner-Zeitung. Nr. 34, 3. Oktober 1799 (Landesarchiv des Kantons Glarus, PA 2.A 1:4), S. 141 f.
↑Anhöhe bei Riedern, auf der linken Seite des aus dem Klöntal in die Linth fliessenden Löntschs.
↑Gemäss Marcus Freuler: Kurze Geschichte des veränderten Schicksals und kriegrischer Auftritten, welche den alten Kanton Glarus vom Jahr 1798 bis 1801 [!] betraffen. Buchdruckerei Glarus 1800, S. 30 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DOs5YAAAAcAAJ%26pg%3DPA30~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D), befand sich das grösste Russenlager von Infanterie und Kavallerie bei Riedern. Laut Joachim Heer: Der Kanton Glarus unter der Helvetik. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 6/1870, S. 13–67 (3. Zeitraum: 20. Mai bis Herbst 1799, e-periodica.ch), hier S. 61 f., biwakierte die Vorhut unter Bagration nördlich von Näfels, «während die Hauptarmee Riedern und Glarus besetzte und auf der Durschen ein Lager aufschlug».
↑Der Herausgeber des Berichts stammte aus La Neuveville, das seit 1793 zu Frankreich gehörte.
↑Jean-Joseph Hisely (Hrsg.): Brief eines Verstorbenen, welcher sich den von Hrn. Prof. Monnard herausgegebenen (oder zum Druck beförderten) Denkwürdigkeiten des Generals v. Roverea anreihet. In: Bernhard Rudolf Fetscherin (Red.): Historische Zeitung. Herausgegeben von der schweizerischen geschichtforschenden Gesellschaft. 2. Jahrgang, Jent & Reinert, Bern 1854, Nr. 3 f, S. 19–25, hier S. 23 f. (digitale-sammlungen.de), im Original französisch.
↑Beat Glaus: Der Kanton Linth der Helvetik. Historischer Verein des Kantons Schwyz, Schwyz 2005, ISBN 3-033-00438-5, S. 45 f.
↑Beat Glaus: Der Kanton Linth der Helvetik. Historischer Verein des Kantons Schwyz, Schwyz 2005, ISBN 3-033-00438-5, S. 41 f.
↑Albert Maag, Markus Feldmann: Die 2. helvetische Halbbrigade im Kampf um den Linthübergang bei Näfels. (1. Oktober 1799.). In: Der «Schweizer Soldat». 3. Jahrgang, Nr. 4, 16. Februar 1928, S. 20–22 (e-periodica.ch); Fernando Bernoulli: Die helvetischen Halbbrigaden im Dienste Frankreichs 1798–1805. Diss. phil. I, Universität Bern. Huber & Co., Frauenfeld 1934, S. 74–77 inkl. Planskizze.
↑Frieda Gallati: Glarus im Herbst 1799. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 58/1958, S. 45–62, hier S. 54–57 (e-periodica.ch).
↑German Studer-Freuler (Hrsg.): Chronik der Familie des Balthasar Joseph Tschudi von Ennenda und seiner Frau Maria Magdalena Stählin von Netstal, begonnen am 20. Christmonat 1790, beendet nach 1802. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 76/1996, S. 11–146, hier S. 112 f. (e-periodica.ch).
↑Hier irrt der Erzherzog, wie aus dem untenstehenden Bericht Molitors hervorgeht: Dessen Truppen blieben zum grösseren Teil auf der linken Seite der Linth.
↑1767 von Hans Ulrich Grubenmann errichtet. An den Brücken von Näfels, Netstal und Glarus hatte Molitor gemäss Fred Heer vor der Schlacht Schanzen aufwerfen lassen. Fred Heer: Ungebetene Gäste. Das Glarnerland als Kriegsschauplatz oder: Wie der Krieg in unser Land kam. In: Ungebetene Gäste – das Kriegsjahr 1799. (= Jahrbuch 97. Historischer Verein Kanton Glarus 2017). Küng Druck AG, Näfels 2017, ISBN 978-3-85546-328-2, S. 128–185, hier S. 142 f. (e-periodica.ch).
↑Koch, der Molitor sonst eng folgt, veränderte diesen Satz wie folgt: «An der Linth angelangt, stürzten sie sich auf die Brücke von Netstal und überquerten diese zusammen mit den Letzten der Nachhut, als der Einsturz erfolgte und die Kühnsten der Gnade der Republikaner auslieferte, die sie in den Fluss stürzten.» Jean Baptiste Frédéric Koch: Mémoires de Massena rédigés d’après les documents qu’il a laissés et sur ceux du Dépot de la guerre et du Dépot des fortifications. 3. Band, Paulin et Lechevalier, Paris 1849, S. 388 f. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DLYJ4pljpoCUC%26pg%3DPA388~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D), im Original französisch.
↑Regiment von Generalmajor Niklaus Franz Bachmann von Näfels, Bataillon Glarus, Kompanien Lachen und Uznach. Anton Pestalozzi: Briefe an Lord Sheffield. Englische Kriegsberichte aus der Schweiz, Herbst 1799 (= Neujahrsblatt […] zum Besten der Waisenhäuser. 152. Stück). Beer AG, Zürich 1989, S. 30.
↑Albert Maag: Die Schicksale der Schweizerregimenter in Napoleons I. Feldzug nach Russland 1812. Mit Benützung des Bundesarchivs. 3. Auflage. Ernst Kuhn, Biel 1900 (archive.org), zahlreiche Nennungen.
↑Jürg Stüssi-Lauterburg, Elena M. Tarkhanowa et al. (Hrsg.): Mit Suworow in der Schweiz. Das Tagebuch des Hauptmanns Nikolaj A. Grjazew vom russischen Alpenfeldzug des Jahres 1799 […]. Merker im Effingerhof, Lenzburg 2013, ISBN 978-3-85648-146-9, S. 128, 164–166, 199.
↑Andreas Bräm: Glarus Nord (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Glarus. Band 2). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2017 (gsk.ch, PDF), S. 153, 165 f.
↑Jürg Stüssi-Lauterburg et al., Elena M. Tarkhanowa et al. (Hrsg.): Mit Suworow in der Schweiz. Das Tagebuch des Hauptmanns Nikolaj A. Grjazew vom russischen Alpenfeldzug des Jahres 1799 […]. Merker im Effingerhof, Lenzburg 2013, ISBN 978-3-85648-146-9, S. 166.
↑Jürg Stüssi-Lauterburg, Elena M. Tarkhanowa et al. (Hrsg.): Mit Suworow in der Schweiz. Das Tagebuch des Hauptmanns Nikolaj A. Grjazew vom russischen Alpenfeldzug des Jahres 1799 […]. Merker im Effingerhof, Lenzburg 2013, ISBN 978-3-85648-146-9, S. 167.
↑Mit Blick auf Mollis und Kerenzerbergstrasse. Ursprünglich an der Strasse gelegen. Grundstück von massiver Steinmauer umgeben. Im Besitz des neapolitanischen Generalleutnants und ehemaligen Glarner Landammanns Fridolin Joseph Tschudi (1741–1803). (Im sogenannten Suworowhaus in Riedern hat Suworow nie übernachtet, weshalb eine dort angebrachte Gedenktafel entfernt wurde.)
↑Mémoires du maréchal-général Soult, duc de Dalmatie, publiés de son fils. 2. Teil, 2. Band, Amyot, Paris 1854, S. 321 f. (gallica.bnf.fr).
↑Rapport fait par le général Massena, commandant en chef l’armée du Danube, au directoire exécutif de la république française, sur les opérations de cette armée, du 3 au 18 vendemiaire an 8. In: Gazette nationale ou le Moniteur universel. Paris, 30. Oktober.–6. November 1799, hier: 4. November 1799, S. 166 (retronews.fr). In den russischen Quellen ist gemäss Dmitri Miliutin: Geschichte des Krieges Rußlands mit Frankreich unter der Regierung Kaiser Paul’s I. im Jahre 1799. Übersetzung Chr. Schmitt, 4. Band, 6. Theil, Jos. Lindauer, München 1857, S. 242 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DcYFBAAAAcAAJ%26pg%3DPA242~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D), nichts davon zu finden.
↑Rapport fait par le général Massena, commandant en chef l’armée du Danube, au directoire exécutif de la république française, sur les opérations de cette armée, du 3 au 18 vendemiaire an 8. In: Gazette nationale ou le Moniteur universel. Paris, 30. Okt.–6. Nov. 1799, hier: 5. Nov. 1799, S. 170 (retronews.fr).
↑Jürg Stüssi-Lauterburg et al., Elena M. Tarkhanowa et al. (Hrsg.): Mit Suworow in der Schweiz. Das Tagebuch des Hauptmanns Nikolaj A. Grjazew vom russischen Alpenfeldzug des Jahres 1799 […]. Merker im Effingerhof, Lenzburg 2013, ISBN 978-3-85648-146-9, S. 168 f.
↑Hermann Hüffer (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Kriege von 1799 und 1800. Aus den Sammlungen des k. und k. Kriegsarchivs, des Haus-, Hof- und Staatsarchivs und des Archivs des Erzherzogs Albrecht in Wien. 1. Band, B. G. Teubner, Leipzig 1900, S. 394 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Rapport fait par le général Massena, commandant en chef l’armée du Danube, au directoire exécutif de la république française, sur les opérations de cette armée, du 3 au 18 vendemiaire an 8. In: Gazette nationale ou le Moniteur universel. Paris, 30. Oktober–6. November 1799, hier: 5. November 1799, S. 170 (retronews.fr).
↑Tadeusz Kościuszko: Notices sur les Russes. In: Hermann Hüffer (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Kriege von 1799 und 1800. Aus den Sammlungen des k. und k. Kriegsarchivs, des Haus-, Hof- und Staatsarchivs und des Archivs des Erzherzogs Albrecht in Wien. 1. Band, B. G. Teubner, Leipzig 1900, S. 143–146 (Textarchiv – Internet Archive), im Original französisch.
↑Lecourbe zog den helvetischen Bergdirektor Gruner als geologischen Berater bei. Johann Samuel von Gruner: Verhältnis der Geognosie zur Kriegs-Wissenschaft, eine Skizze. In: Neue Jarbücher der Berg- und Hüttenkunde. 6. Band, 2. Lieferung, Nürnberg 1826, S. 187–233, hier S. 189, 227, 231 (digitale-sammlungen.de).
↑Wilhelm Meyer: Die Schlacht bei Zürich am 25. und 26. September 1799. F. Schultheß, Zürich 1886, S. 4, 7–9, 11–13, 22 f. (e-rara.ch). Ergänzende Angaben über die Österreicher bei M.: Zum Verständnis der Kriegsgeschichte von 1799: der Soldat in den Heeren der auf Schweizerboden kämpfenden Armeen. In: Allgemeine schweizerische Militärzeitung. 19. Juni 1915, S. 214–217; 3. Juli 1915, S. 234–236 (e-periodica.ch).
↑Anton Pestalozzi: Briefe an Lord Sheffield. Englische Kriegsberichte aus der Schweiz, Herbst 1799 (= Neujahrsblatt […] zum Besten der Waisenhäuser. 152. Stück). Beer AG, Zürich 1989, S. 85, 87.
↑Torsten Verhülsdonk, Carl Schulze: Napoleonische Kriege. Einheiten – Uniformen – Ausrüstung. VS-Books, Herne 1996, ISBN 3-932077-00-8, S. 68 f.
↑Boris Bouget: Un débat méconnu au XVIIIe siècle, l’armement des officiers et des bas-officiers d’infanterie. In: Guy Saupin, Éric Schnakenbourg (Hrsg.): Expériences de la guerre, pratiques de la paix. Hommages à Jean-Pierre Bois. Presses universitaires de Rennes 2013, S. 81–96 (books.openedition.org).
↑Wilhelm Meyer: Die Schlacht bei Zürich am 25. und 26. September 1799. F. Schultheß, Zürich 1886, S. 11–13, 15 (e-rara.ch).
↑Die französische Halbbrigade verfügte über eine Drei- und eine Vierpfünderkanone, die Divisionsartillerie über Achtpfünderkanonen und Sechszollhaubitzen. Die Geschütze waren leichter und mobiler als jene der anderen Armeen und wie die Munition und die Munitionswagen standardisiert. Video: Le système Gribeauval ou l'excellence de l'artillerie française (youtube.com), englisch untertitelt.
↑Wilhelm Meyer: Die Schlacht bei Zürich am 25. und 26. September 1799. F. Schultheß, Zürich 1886, S. 5–7, 11–14 (e-rara.ch).
↑Fernando Bernoulli: Die helvetischen Halbbrigaden im Dienste Frankreichs 1798–1805. Diss. phil. I, Universität Bern. Huber & Co., Frauenfeld 1934, S. 53 f., 115–117.
↑Christopher Duffy: Eagles over the Alps. Suvorov in Italy and Switzerland, 1799. The Emperor’s Press, Chicago 1999, ISBN 1-883476-18-6, S. 189.
↑Jürg Stüssi-Lauterburg, Elena M. Tarkhanowa et al. (Hrsg.): Mit Suworow in der Schweiz. Das Tagebuch des Hauptmanns Nikolaj A. Grjazew vom russischen Alpenfeldzug des Jahres 1799 […]. Merker im Effingerhof, Lenzburg 2013, ISBN 978-3-85648-146-9, S. 9, 142 f.
↑David Hess: Die Tage des Schreckens. In: Jakob Baechtold (Hrsg.): Joh. Caspar Schweizer. Ein Charakterbild aus dem Zeitalter der französischen Revolution. Wilhelm Hertz, Berlin 1884, S. XLIV–LXIII, hier S. XLVIII, LVIII f. (Textarchiv – Internet Archive).
↑Einquartierung in der Stadt (Digitalisat auf Commons), Einquartierung suf dem Lande (Digitalisat auf Commons).
↑Hermann Hüffer (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Kriege von 1799 und 1800. Aus den Sammlungen des k. und k. Kriegsarchivs, des Haus-, Hof- und Staatsarchivs und des Archivs des Erzherzogs Albrecht in Wien. 1. Band, B. G. Teubner, Leipzig 1900, S. 46 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Jürg Stüssi-Lauterburg, Elena M. Tarkhanowa et al. (Hrsg.): Mit Suworow in der Schweiz. Das Tagebuch des Hauptmanns Nikolaj A. Grjazew vom russischen Alpenfeldzug des Jahres 1799 […]. Merker im Effingerhof, Lenzburg 2013, ISBN 978-3-85648-146-9, S. 168.
↑Rudolf Reding-Biberegg: Der Zug Suworoff’s durch die Schweiz, 24. Herbst- bis 10. Weinmonat 1799 (= Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Ury, Schwyz, Unterwalden und Zug. 50. Band). Hans von Matt, Stans 1895, S. 124–127 (e-periodica.ch).
↑Die drei Bataillone der 84. Halbbrigade (1840 Mann), die drei Bataillone der 44. Halbbrigade (2003 Mann), das 3. Bataillon der 36. Halbbrigade (ca. 750 Mann), das 1. Bataillon der 25. leichten Halbbrigade (ca. 900 Mann), ein Bataillon Grenadiere (in den obigen Zahlen enthalten), die 2. helvetische Halbbrigade (541 Mann), das 10. Regiment Chasseurs à cheval (521 Mann) und einige Geschütze (Bestände vom 12. Oktober).
↑Louis Hennequin: Zürich. Masséna en Suisse. Messidor an VII–Brumaire an VIII (Juillet–Octobre 1799). Publié sous la direction de la Section historique de l’État-major de l’armée. Librairie militaire Berger-Levrault, Paris/Nancy 1911, S. 377 (gallica.bnf.fr).
↑Gaston Bodart (Hrsg.): Militär-historisches Kriegs-Lexikon (1618–1905). C. W. Stern, Wien/Leipzig 1908, S. 336, 343 f. (Textarchiv – Internet Archive).
↑Fred Heer: Ungebetene Gäste. Das Glarnerland als Kriegsschauplatz oder: Wie der Krieg in unser Land kam. In: Ungebetene Gäste – das Kriegsjahr 1799. (= Jahrbuch 97. Historischer Verein Kanton Glarus 2017). Küng Druck AG, Näfels 2017, ISBN 978-3-85546-328-2, S. 128–185, hier S. 130–142 (e-periodica.ch).
↑Albert Maag, Markus Feldmann: Die 2. helvetische Halbbrigade im Kampf um den Linthübergang bei Näfels. (1. Oktober 1799.). In: Der «Schweizer Soldat». 3. Jahrgang, Nr. 4, 16. Februar 1928, S. 20–22, hier S. 22 (e-periodica.ch).
↑Jules Nollet-Fabert: Le maréchal Molitor, 1770–1849. Extrait de la Lorraine militaire, galerie historique. Selbstverlag, Nancy 1851, S. 6 (gallica.bnf.fr).
↑Louis Hennequin: Zürich. Masséna en Suisse. Messidor an VII–Brumaire an VIII (Juillet–Octobre 1799). Publié sous la direction de la Section historique de l’État-major de l’armée. Librairie militaire Berger-Levrault, Paris/Nancy 1911, S. 383 (gallica.bnf.fr).
↑Hermann Hüffer (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Kriege von 1799 und 1800. Aus den Sammlungen des k. und k. Kriegsarchivs, des Haus-, Hof- und Staatsarchivs und des Archivs des Erzherzogs Albrecht in Wien. 1. Band, B. G. Teubner, Leipzig 1900, S. 46 f. (Textarchiv – Internet Archive).
↑Hermann Hüffer (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Kriege von 1799 und 1800. Aus den Sammlungen des k. und k. Kriegsarchivs, des Haus-, Hof- und Staatsarchivs und des Archivs des Erzherzogs Albrecht in Wien. 1. Band, B. G. Teubner, Leipzig 1900, S. 63. (Textarchiv – Internet Archive).
↑Christopher Duffy: Eagles over the Alps. Suvorov in Italy and Switzerland, 1799. The Emperor’s Press, Chicago 1999, ISBN 1-883476-18-6, S. 256.
↑Fred Heer: Ungebetene Gäste. Das Glarnerland als Kriegsschauplatz oder: Wie der Krieg in unser Land kam. In: Ungebetene Gäste – das Kriegsjahr 1799. (= Jahrbuch 97. Historischer Verein Kanton Glarus 2017). Küng Druck AG, Näfels 2017, ISBN 978-3-85546-328-2, S. 128–185, hier S. 155–158, 181 (e-periodica.ch).
↑Alexander Statiev: The Alpine Campaign of 1799 as a Stepping Stone to a Doctrine of Mountain Warfare. In: Tallinn University Press (Hrsg.): Estonian Yearbook of Military History. 9, Nr. 15, 2019, doi:10.22601/SAA.2019.08.02, S. 29–65, hier S. 54, im Original englisch.
↑Glarus, 15. Oktober 1799 (Landesarchiv des Kantons Glarus, PA 2.A 1:4).
↑Johann Konrad Escher, Paul Usteri (Hrsg.): Neues helvetisches Tagblatt. Bern, 30. Oktober 1799, S. 204 (e-periodica.ch).
↑Joachim Heer: Der Kanton Glarus unter der Helvetik. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 8/1872, S. 28–112 (3. Zeitraum: Herbst 1799 bis August 1802, e-periodica.ch), hier S. 30.
↑Molitor an Unterstatthalter Johann Peter Zwicky, Glarus, 18. November 1799 (Landesarchiv des Kantons Glarus, PA 2.A 1:4).
↑Glarner-Zeitung (Beilage des Wochenblatts für den Kanton Linth). Nr. 39, 7. Dezember 1799 (Landesarchiv des Kantons Glarus, PA 2.A 1:4), S. 160 f.
↑Joachim Heer: Der Kanton Glarus unter der Helvetik. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 8/1872, S. 28–112 (3. Zeitraum: Herbst 1799 bis August 1802, e-periodica.ch), hier S. 33.
↑Wochenblatt für den Kanton Linth. Glarus, 12. Dezember 1799 (Landesarchiv des Kantons Glarus, PA 2.A 1:4.)
↑Joachim Heer: Der Kanton Glarus unter der Helvetik. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 6/1870, S. 13–67 (3. Zeitraum: 20. Mai bis Herbst 1799, e-periodica.ch), hier S. 34–36; 8/1872, S. 28–112 (3. Zeitraum: Herbst 1799 bis August 1802, e-periodica.ch), hier S. 26.
↑Heinrich Zschokke: Abschiedsrede an den General Suwarow. In: Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer-Bote. Luzern, 12. Febr. 1800, S. 77 f. (digitale-sammlungen.de).
↑Befehligt wurde die Armée de Batavie wie 1798 die Armée d’Helvétie von General Brune.
↑Peter Hoffmann: Alexander Suworow. Der unbesiegte Feldherr. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986, ISBN 3-327-00026-3, S. 204–210.
↑Eine entscheidende Rolle spielte dabei der russische Gesandte in der Schweiz und spätere erste Präsident Griechenlands, Ioannis Kapodistrias. Flurin Clalüna, Andrea Spalinger: Die Schweiz, wie sie nie war: Gedankenexperimente zur Geschichte des Landes. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Juli 2023.
↑Rudolf Reding-Biberegg: Der Zug Suworoff’s durch die Schweiz, 24. Herbst- bis 10. Weinmonat 1799 (= Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Ury, Schwyz, Unterwalden und Zug. 50. Band). Hans von Matt, Stans 1895, S. 5/Anm. 1 (e-periodica.ch).
↑Christopher Duffy: Eagles over the Alps. Suvorov in Italy and Switzerland, 1799. The Emperor’s Press, Chicago 1999, ISBN 1-883476-18-6, S. 273; Fred Heer: Ungebetene Gäste. Das Glarnerland als Kriegsschauplatz oder: Wie der Krieg in unser Land kam. In: Ungebetene Gäste – das Kriegsjahr 1799. (= Jahrbuch 97. Historischer Verein Kanton Glarus 2017). Küng Druck AG, Näfels 2017, ISBN 978-3-85546-328-2, S. 128–185, hier S. 184 (e-periodica.ch).