Sankt Urban (Kärnten)
Sankt Urban ist eine Gemeinde mit 1577 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Feldkirchen in Österreich, im Bundesland Kärnten. GeographieSankt Urban liegt in den Gurktaler Alpen im nördlichen Mittelkärnten, etwa 10 km nordöstlich von Feldkirchen. Die Gemeinde liegt am St. Urbaner See. Das Gemeindegebiet liegt in 520 m (im Glantal) bis 1338 m Seehöhe (Hocheck, Simonhöhe). GemeindegliederungSankt Urban ist in die fünf Katastralgemeinden Bach, Hafenberg, Rasting, St. Urban und Zirkitz gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 28 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Eine weitere Ortslage ist der Weiler Doppler in Agsdorf. Nachbargemeinden
GeschichteHinweise auf erste Besiedlungen auf dem heutigen Gemeindegebiet stammen aus der Bronzezeit. Eine römische Mithras-Kultstätte in einer Felshöhle an der Brockenwand wird auf das Jahr 250 geschätzt, Hinweise auf eine geschlossene Ansiedlung in dieser Zeit gibt es jedoch nicht. Die älteste urkundliche Erwähnung der Kirche sanctus urbanus stammt aus dem Jahr 1164, seit dem Jahr 1169 ist St. Urban eigenständige Pfarre. Der größte Teil der Bevölkerung war zu dieser Zeit dem Stift Ossiach untertänig. Aus dem 12. Jahrhundert stammen auch Urkunden über die Hafnerburger, herzogliche Ministerialen, die die Hafnerburg errichteten. Im späten 15. Jahrhundert gab es Türkeneinfälle. Im 16. und 17. Jahrhundert spielte der Gold- und Kupferbergbau am Gößeberg eine bedeutende Rolle. Die politische Gemeinde St. Urban hat sich 1849/50 konstituiert. Der Umfang des Gemeindegebiets hat sich seither, abgesehen von einer kleineren Gebietskorrektur zugunsten der Gemeinde 1973, nicht verändert. BevölkerungBei der Volkszählung 2001 hatte Sankt Urban 1440 Einwohner, davon besaßen 96,0 % die österreichische und 1,6 % die deutsche Staatsbürgerschaft. 90,8 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 4,4 % zur evangelischen Kirche, 2,6 % waren ohne religiöses Bekenntnis.[2] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Dobra MoorDas Dobra Moor (andere Bezeichnungen sind Jakobimoor oder Freundsamer Moos) liegt in einer Seehöhe von 902 m. Umgeben von sanften Hügeln und Bergen, wie zum Beispiel Gößeberg, Paulsberg und Illmitzer Wald, ist es der Lebensraum für eine artenreiche Pflanzenwelt, die für Moore typisch ist. Dieses Moor beherbergt auch die Nordische Birke, ein Überbleibsel aus der Eiszeit, und wurde in Kärnten erst im Jahre 1922 entdeckt. Skigebiet SimonhöheDie Simonhöhe mit den Höhen Hocheck und Paulsberg ist ein beliebtes Skigebiet in Mittelkärnten. Wirtschaft und InfrastrukturVorherrschend ist Land- und Forstwirtschaft. Daneben spielen Sommer- (See) und Wintertourismus (Skigebiet Simonhöhe) eine Rolle. WirtschaftssektorenDie folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[4][5][6]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021 UnternehmenDer Abbau des Metadiabas (Blaugrüner Carat) durch das Unternehmen Kogler Naturstein ist international von Bedeutung.
Verkehr
PolitikGemeinderatDer Gemeinderat von St. Urban hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[9]
Bürgermeister
WappenVon dem Ministerialengeschlecht, das im Mittelalter die Hafnerburg bewohnte, ist erstmals am 4. Mai 1230 ein Wappen überliefert, das aber vor 1322 von den Himmelbergern übernommen wurde und bildet seit 1960 das Wappen der Gemeinde Himmelberg. St. Urban hat daher nur einen Teil dieses Wappens. den silbernen Schrägrechtsbalken in Rot, übernommen. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 10. September 1990 verliehen. Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet wie folgt:
Die silberne Sonne spielt einerseits auf die Mithras-Inschrift auf einem im 19. Jahrhundert am Wirtshaus zu St. Urban gefundenen Römerstein an, kann aber auch als Symbol für den Fremdenverkehr gedeutet werden. Die nordische Strauchbirke (betula humilis) im unteren Teil des Wappens ist eine Besonderheit im Dobramoor oder Freudsamer Moos, ein aus den Schmelzwässern der Eiszeit entstandenes und erhaltenes Moor im Gemeindegebiet. Die Fahne ist Weiß-Rot mit eingearbeitetem Wappen. Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Sankt Urban (Kärnten) – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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