Am 10. Dezember 1962 wurde in Ettlingen die Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft mbH (SWEG) vom Land Baden-Württemberg als Auffanggesellschaft für die von der Stilllegung bedrohten süddeutschen Strecken der privaten Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG) gegründet.
Nachdem die DEBG ihre zehn noch in Baden-Württemberg betriebenen Bahnen an die neue Gesellschaft veräußert hatte, nahm diese am 1. Mai 1963 mit folgenden Bahnen den vollen Geschäftsbetrieb auf:
Am 1. Oktober 1971 vereinigte das Land Baden-Württemberg die ebenfalls in seinem Eigentum befindliche Mittelbadische Eisenbahnen (MEG) mit der SWEG und wandelte diese in die Südwestdeutsche Eisenbahnen Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Lahr/Schwarzwald um. Dadurch kamen folgende MEG-Strecken und Buslinien zur SWEG:
Zum 1. Januar 2018 fusionierte die SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft mit der Hohenzollerischen Landesbahn, die schon seit Juni 2000 einen personengleichen Vorstand hatte, zur SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG.[7] Diese änderte Anfang Oktober 2021 die Gesellschaftsform und firmiert seither als SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH.[8]
Im November 2021 wurde bekannt, dass die SWEG das im Schutzschirm-Insolvenzverfahren befindliche Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Rail Baden-Württemberg mit rund 360 Beschäftigten und der Betriebswerkstatt in Pforzheim zu einem Preis von etwas mehr als 5 Millionen Euro kauft.[9]
Die Übernahme erfolgte zum 1. Januar 2022. Die von Abellio betriebenen Verkehrsleistungen werden mit einem neuen Verkehrsvertrag für zwei Jahre[veraltet] fortgeführt, welcher der SWEG die volle Kostendeckung garantiert. In diesem Zeitraum werden die betreffenden Verkehrsleistungen neu ausgeschrieben, wobei die SWEG auch ein Angebot abgeben kann.[10]
Im Februar 2022 wurde Abellio Rail Baden-Württemberg in SWEG Bahn Stuttgart umbenannt.[11]
Im Oktober 2022 entschied sich der Aufsichtsrat aufgrund eines Konflikts mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer gegen eine dauerhafte Übernahme der SWEG Bahn Stuttgart und somit für einen möglichen Verkauf bis spätestens Ende 2023.[veraltet][12]
Mittlerweile liegt der Geschäftsschwerpunkt auf dem Betrieb von Buslinien vornehmlich im Landesteil Baden. Die Betriebsführung erfolgt durch regionale Verkehrsbetriebe mit zugeordneten Busleitstellen.[16]
Verkehrsbetrieb Mittelbaden–Schwarzach mit Sitz in Schwarzach: Betrieb von Buslinien im Landkreis Rastatt und im Ortenaukreis sowie Güterverkehr zwischen Bühl und Greffern auf den umgespurten Gleisen eines ehemals umfangreichen Schmalspurnetzes.
Verkehrsbetrieb Mittelbaden–Lahr mit Sitz in Lahr mit den Busleitstellen Schutterwald und Kehl: Umfangreicher Busverkehr im Ortenaukreis sowie Stadtverkehr in Lahr, Kehl und Offenburg, teilweise erbracht durch die 80-Prozent-Tochter Ortenau-Regio-Bus GmbH. Der Ursprung des Betriebes geht auf die ehemalige MEG-Linie Kehl–Lahr–Seelbach zurück.
Verkehrsbetrieb Breisgau–Kaiserstuhl mit Sitz in Freiburg: Von dort wird der Schienenpersonennahverkehr auf Kaiserstuhlbahn (Strecke Breisach–Riegel-Malterdingen), Münstertalbahn und Elztalbahn gesteuert. In Endingen a. K. befinden sich eine Bahnbetriebswerkstatt sowie die Busleitstelle (Betrieb von Busverkehr am Kaiserstuhl und in der Stadt Emmendingen).
Verkehrsbetrieb Weil am Rhein–Lörrach mit Sitz in Weil am Rhein: Betrieb von Buslinien mit Schwerpunkt auf den Stadtverkehren Weil am Rhein und Lörrach, die jedoch auch in Nachbargemeinden im Markgräflerland sowie nach Basel (beispielsweise Linie 16, die auf ihrer Strecke dreimal die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz quert) führen. Ursprung des Betriebes ist die heute im Museumsverkehr befahrene Kandertalbahn.
Die SWEG Schienenwege GmbH (SSG) betreibt als Eisenbahninfrastrukturunternehmen folgende Strecken mit einer Gesamtlänge von 210 Kilometern (km) in drei Teilnetzen:[6]
Regio Verkehrsgesellschaft Oberrhein GmbH, Hartheim (RVO, Beteiligung 50 %)
SWEG Bahn Stuttgart, Stuttgart (100 %, übernommen am 1. Januar 2022 als Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH, umbenannt am 18. Februar 2022)
SWEG Bus Rheinmünster GmbH, Rheinmünster (seit Ende 2021)[20]
SWEG Bus Karlsruhe GmbH, Karlsruhe (seit Dezember 2021)[21]
SWEG Bus Tübingen GmbH, Dußlingen (seit Juli 2024)[22]
Die ehemaligen Tochterunternehmen Ortenau-S-Bahn GmbH (OSB) und Breisgau-S-Bahn GmbH (BSB) wurden komplett auf die Muttergesellschaft verschmolzen, lediglich die Namen blieben als Marke erhalten.
Beteiligungen
Die SWEG und die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) halten Anteile an der Fahrzeugbereitstellung Baden-Württemberg GmbH (FBBW).