Südostflotte (Japanisches Kaiserreich)

Südostflotte
des Japanischen Kaiserreichshs

Kyokujitsuki (Flagge) der Kaiserlich Japanischen Marine
Aktiv 24. Dezember 1942 bis 8. September 1945
Staat Japanisches Kaiserreich Japan
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanische Marine
Truppengattung Seestreitkräfte
Unterstellung Kombinierte Flotte
Ehemalige Standorte Rabaul, Truk

Die Südostflotte des Japanischen Kaiserreichs (japanisch 南東方面艦隊 Nantō Hōmen Kantai, deutsch ‚Flotte des Südostbereichs‘) war eine Flotte der Kaiserlich Japanischen Marine während des Zweiten Weltkriegs.

Allgemeines

Die Südostflotte war das Marinekommando im Südostbereich, unter dem Kommando von Vizeadmiral Kusaka Jin'ichi. Sein unmittelbarer Vorgesetzter war der Oberbefehlshaber der Kombinierten Flotte, aber bei mehreren Gelegenheiten scheint er direkt mit Tokio kommuniziert zu haben.[1] Der Hauptstützpunkt der Südostflotte war Rabaul in Neubritannien, das 1942 von den Japanern eingenommen worden war. Ihr Einsatzgebiet war das pazifische Areal Melanesien.

Der Südostflotte untergliedert war die 8. Flotte unter dem Kommando von Admiral Mikawa Gun’ichi. deren Stützpunkt auf den Shortland-Inseln war, sowie die 11. Luftflotte, deren Stützpunkt ebenfalls in Rabaul war und die dem direkten Kommando von Kusaka Jinichi unterstand.[1] Sowohl die 8. Regionalarmee unter dem Kommando von General Imamura Hitoshi als auch die Südostflotte waren Ende 1942 vom Kaiserlichen Hauptquartier aufgestellt worden um die Offensivanstrengungen bei den Salomonen zu unterstützen. Die Befehle für die Salomonen erforderten, dass die 8. Regionalarmee in Zusammenarbeit mit der Südostflotte die zentralen und nördlichen Salomonen hielt. Nach schweren Verlusten änderte das Kaiserliche Hauptquartier aber seine Strategie und beschloss, Guadalcanal aufzugeben, die Überlebenden zu evakuieren und sich auf starke Stellungen vor Rabaul zurückzuziehen. Der Schwerpunkt lag nun auf Neuguinea, um dort eine starke Offensive zu verfolgen.[1]

Einbindung der Südostflotte in die Verteidigung von Rabaul 1943

Nachdem Rabaul von den Alliierten immer weiter in die Isolation gedrängt wurde und heftigen Bombenangriffen ausgesetzt war, gab es erste Überlegungen die Südostflotte zu verlegen. Das Hauptquartier der Südostflotte traf die endgültige Entscheidung über die Evakuierung aus Rabaul auf der Grundlage der Stellungnahmen des Kommandanten der 8. Flotte. Das gesamte Personal wurde in der Nacht des 5. September 1943 unter dem örtlichen Kommandanten erfolgreich nach Truk evakuiert.[2]

Ab dem 15. November 1943 war auch die 9. Flotte unter dem Kommando von Vizeadmiral Endō Yoshikazu[3] der Südostflotte unterstellt.

Einsätze der Südostflotte

Führung

Oberbefehlshaber

Nr. Dienstgrad und Name Bild Amtszeit Bemerkungen
Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Vizeadmiral Kusaka Jin'ichi 24. Dezember 1942 6. September 1945 bereits seit dem 1. Oktober 1942 Oberbefehlshaber der 11. Luftflotte

Chef des Stabes

Nr. Dienstgrad und Name Amtszeit Bemerkungen
Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Konteradmiral/ Vizeadmiral Nakahara Yoshimasa 24. Dezember 1942 29. November 1943 gleichzeitig Chef des Stabes der 11. Luftflotte
2. Konteradmiral Kusaka Ryūnosuke 29. November 1943 6. April 1944 gleichzeitig Chef des Stabes der 11. Luftflotte
3. Konteradmiral Tomioka Sadatoshi 6. April 1944 7. November 1944 gleichzeitig Chef des Stabes der 11. Luftflotte
4. Vizeadmiral Irifune Naosaburō 7. November 1944 6. September 1945 gleichzeitig Chef des Stabes der 11. Luftflotte

Siehe auch

Literatur

  • Emmanuel Marie Auguste Andrieu d'Albas: Death of a Navy: Japanese Naval Action in World War II. Devin-Adair Company, 1957, ISBN 978-0-8159-5302-9 (englisch).

Einzelnachweise

  1. a b c John Miller Jr.: US Army in WWII: CARTWHEEL--The Reduction of Rabaul. CHAPTER IV: The Japanese. Office of the Chief of Military History, 1959, S. 34, abgerufen am 11. Mai 2022 (englisch).
  2. Steven Bullard: Japanese army operations in the South Pacific area: NewBritain and Papua campaigns, 1942–43. Hrsg.: Australian War Memorial. 2007, ISBN 978-0-9751904-8-7, S. 152 (englisch).
  3. Kent G. Budge: Endo Yoshikazu. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 12. Mai 2022 (englisch).