Ruth Achlama (hebräisch רות אחלמה , geboren als Renate Böteführ ; * 29. Oktober 1945 in Quedlinburg ) ist eine deutsch -israelische Übersetzerin .
Leben
Renate Böteführ[ 1] wuchs in Mannheim auf. Nachdem sie sich 1963/64 als Austauschschülerin in den Vereinigten Staaten aufgehalten und 1965 in Mannheim ihre Reifeprüfung abgelegt hatte, studierte sie von 1965 bis 1969 Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg . Von 1969 bis 1973 absolvierte sie ihr Referendariat , zeitweise bei einem Rechtsanwalt in Tel-Aviv . 1972 konvertierte sie zum Judentum,[ 2] von 1973 bis 1974 studierte sie Judaistik am Hebrew Union College in Cincinnati (Ohio ). 1974
heiratete sie den israelischen Chemiker Abraham Achlama und wanderte mit ihm nach Israel aus.
In Israel arbeitete Achlama anfangs als Korrektorin für die deutschsprachige Zeitung Israel-Nachrichten . Später absolvierte sie ein Studium der Bibliothekswissenschaft an der Hebräischen Universität in Jerusalem . Nach Abschluss dieses Studium war sie als Bibliothekarin in der Bibliothek der Landwirtschaftlichen Fakultät der Hebräischen Universität in Rehovot tätig. Seit 1979 ist sie im Hauptberuf freiberufliche Übersetzerin. Achlama, die sowohl die israelische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, lebt in Tel Aviv .
Nachdem sie anfangs vorwiegend Sachbücher übersetzt hatte, liegt
der Schwerpunkt von Achlamas Arbeit inzwischen auf der Übertragung belletristischer Werke aus dem Hebräischen ins Deutsche. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen u. a. Abraham B. Jehoschua , Amos Oz und Meir Shalev .
Achlama ist Mitglied im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke , VdÜ.
Ehrungen
Übersetzungen
Meir Shalev : Aller Anfang (2010)
Miriam Akavia : Zwischen Hölle und Gelobtem Land. Gütersloh 1985 (übersetzt zusammen mit Judith Brüll)
Jehuda Amichai : Nicht von jetzt, nicht von hier. München 1992
Pesach Anderman: Der Wille zu leben. Düsseldorf 2006
Nir Baram : Purple love story. Frankfurt a. M. 2001
Meir Buchsweiler: Volksdeutsche in der Ukraine am Vorabend und Beginn des Zweiten Weltkriegs – ein Fall doppelter Loyalität? Gerlingen 1984
Die Einzigartigkeit des Alten Testaments. Neuhausen-Stuttgart 1983
Die Einzigartigkeit des Neuen Testaments. Neuhausen-Stuttgart 1984
Shmuel N. Eisenstadt : Die Transformation der israelischen Gesellschaft. Frankfurt am Main 1987
Yehuda Elkana : Anthropologie der Erkenntnis. Frankfurt am Main 1986
Erziehung in Israel. 2 Bde. Stuttgart 1982 (übersetzt zusammen mit Ludwig Liegle)
Shlomo Graber : Schlajme. Konstanz 2002
David Grossman : Diesen Krieg kann keiner gewinnen. München 2003
Ayelet Gundar-Goshen : Eine Nacht, Markowitz. Zürich 2013
Ayelet Gundar-Goshen: Löwen wecken. Zürich 2015
Ayelet Gundar-Goshen: Wo der Wolf lauert. Zürich 2021
Schulamit Hareven: Saras Jerusalem. Frankfurt 1993
Yael Hedaya : Eden. Zürich 2008
Shifra Horn: Die schönste aller Frauen. München 2001
Abraham B. Jehoschua: Die befreite Braut. München 2003
Abraham B. Jehoschua: Freundesfeuer. München 2009
Abraham B. Jehoschua: Die fünf Jahreszeiten des Molcho. München 1989
Abraham B. Jehoschua: Die Manis. München 1993
Abraham B. Jehoschua: Die Passion des Personalbeauftragten. München 2006
Abraham B. Jehoschua: Die Reise ins Jahr Tausend. München 1999
Abraham B. Jehoschua: Die Rückkehr aus Indien. München 1996
Yoram Kaniuk : Adam Hundesohn. München 1989
Yoram Kaniuk: Der letzte Jude. Frankfurt am Main 1990
Yoram Kaniuk: Tante Schlomzion die Große. Frankfurt am Main 1995
Yoram Kaniuk: Wilde Heimkehr. Stuttgart 1984
Yoram Kaniuk: Zwischen Leben und Tod. Berlin 2009
Amos Kenan: Der Weg nach En Harod. Augsburg 1987
Moti Kfir : Sylvia Rafael. Zürich 2012
Kulturen der Achsenzeit. Frankfurt am Main
Band 1: Ihre Ursprünge und ihre Vielfalt
Griechenland, Israel, Mesopotamien. 1987
Spätantike, Indien, China, Islam. 1987
Band 2: Ihre institutionelle und kulturelle Dynamik
China, Japan. 1992
Indien. 1992
Buddhismus, Islam, Altägypten, westliche Kultur. 1992
Ronit Matalon : Sara, Sara. München 2002
Ronit Matalon: Was die Bilder nicht erzählen. Reinbek 1998
Naila Minai: Schwestern unterm Halbmond. Stuttgart 1984
Amos Oz: Ein anderer Ort. Frankfurt am Main 2001
Amos Oz: Der Berg des bösen Rates. Frankfurt am Main 1993
Amos Oz: Black box. Frankfurt am Main 1989
Amos Oz: Der dritte Zustand. Frankfurt am Main 1992
Amos Oz: Eine Frau erkennen. Frankfurt 1991
Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis. Frankfurt 2004
Amos Oz: Herr Levi. Frankfurt 1996
Amos Oz: Nenn die Nacht nicht Nacht. Frankfurt am Main 1995
Amos Oz: Der perfekte Frieden. Frankfurt am Main 1987
Amos Oz: Das Schweigen des Himmels. Frankfurt am Main 1998
Amos Oz: Sehnsucht. Frankfurt am Main 1994
Amos Oz: So fangen die Geschichten an. Frankfurt 1997
Amos Oz: Dem Tod entgegen. Frankfurt am Main 1997
Fania Oz-Salzberger: Israelis in Berlin. Frankfurt 2001
Terence Prittie : Wem gehört Jerusalem. Stuttgart 1982
Asher Reich : Erinnerungen eines Vergeßlichen. Gerlingen 2000
Asher Reich: Ein Mann mit einer Tür. Frankfurt 2012
Yishai Sarid : Monster. Berlin 2019
Gerschon Schoffmann : Nicht für immer. Graz 2017
David Schütz: Gras und Sand. Hildesheim 1992 (übersetzt zusammen mit Judith Brüll-Assan)
Tom Segev : David Ben Gurion. Ein Staat um jeden Preis. München 2018
Tom Segev : Jerusalem Ecke Berlin. München 2022
Shulamith Shahar : Die Frau im Mittelalter. Königstein im Taunus 1981
Gershon Shaked : Immigranten. Frankfurt 2007
Meir Shalev: Aller Anfang. Zürich 2010
Meir Shalev: Esaus Kuß. Zürich 1994
Meir Shalev: Fontanelle. Zürich 2004
Meir Shalev: Im Haus der großen Frau. Zürich 2000
Meir Shalev: Judiths Liebe . Zürich 1998
Meir Shalev: Der Junge und die Taube. Zürich 2007
Meir Shalev: Meine russische Großmutter und ihr amerikanischer Staubsauger. Zürich 2011
Meir Shalev: Ein russischer Roman. Zürich 1991
Meir Shalev: Zwei Bärinen , Diogenes, Zürich 2014
Ayman Sikseck: Reise nach Jerusalem. Zürich 2012
Yosef Tobi: Ein Jude im Dienst des Imāms. Dettelbach 2008
David Vogel : Eine Ehe in Wien. München 1992
David Vogel: Das Ende der Tage. München 1995
David Vogel: Im Sanatorium. An der See. München 1994
Omer Meir Wellber : Die vier Ohnmachten des Chaim Birkner , Roman, Berlin 2019
S. Yizhar : Ein arabisches Dorf. Frankfurt am Main 1998
S. Yizhar: Auftakte. Reinbek 1996
S. Yizhar: Geschichten von Krieg und Frieden. Frankfurt am Main 1997
Michal Zamir : Das Mädchenschiff. Hamburg 2007
Michal Zamir: Die Siedlung. Zürich 2009
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Renata Schmidkunz: Ruth Achlama – Im Gespräch. In: Österreich 1 . 16. November 2018, abgerufen am 13. Januar 2023 .
↑ Amos-Oz-Übersetzerin Ruth Achlama: „Seine Bücher leben“. 28. Dezember 2019, abgerufen am 13. November 2022 .
↑ Institut für Auslandsbeziehungen : Erstmals Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis verliehen (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive ), 8. Oktober 2015.
↑ Verdienstkreuz am Bande für Ruth Achlama (Memento des Originals vom 19. Januar 2019 im Internet Archive ) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutschlandfunkkultur.de , Deutschlandfunk Kultur , abgerufen am 17. Januar 2019.