Er war ab 1929 in Dresden als selbstständiger Bildhauer tätig. Das Adressbuch verzeichnet ihn zuletzt 1943 in der Beilstraße, die während der Luftangriffe auf Dresden schwere Schäden erlitt.
Neben kleineren Kunstwerken, die sich unter anderem im Besitz des Dresdner Stadtmuseums befinden,[2] schuf Wittig vor allem Bauplastik. Für das Westportal der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz entstand 1932 ein Ölbergrelief. Wittig arbeitete bereits vor 1932 an der Bauplastik am Wasserturm Klotzsche, die die Tänzerin Marianne Vogelsang (1912 – 1973) als Knieende zeigt.[3] Im Zuge der Renovierung des Turms wurde die Bauplastik 2004 separat vor dem Wasserturm aufgestellt.[4]
Nach Ende des NS-Staats war Wittig vor allem in Dresden tätig. Er gehörte 1947 zu den Gründungsmitgliedern der Dresdner Künstlergruppe Das Ufer[5] und war jahrelang Mitarbeiter der Zwingerbauhütte, die den Dresdner Zwinger wiederherstellte.[3] Im Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt gehörte er zudem zu den Bildhauern, die an der künstlerischen Neugestaltung des Altmarkts beteiligt waren, so schuf er ein Relief am Café Prag. Gemeinsam mit Max Lachnit erhielt er 1958 den Auftrag zur künstlerischen Gestaltung der Löwen-Apotheke auf der Wilsdruffer Straße. Wittigs Entwurf sah dabei eine „herauskragende Fahne aus Weißblech“ vor, die von der Jury zugunsten von Lachnits Löwenentwurf abgelehnt wurde.[6] Weitere Arbeiten umfassen Reliefs für ein Gebäude der TH Dresden und das Neue Rathaus.
Darstellung Wittigs in der bildenden Kunst
Hans Theo Richter: u. a. Bildniskopf Rudolf Wittig (1969, Kreidezeichnung, 49,2 × 31,5 cm)[7]
Wittig, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S.155 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Rudolf Wittig. In: Joachim Uhlitzsch: Kunst im Aufbruch, Dresden 1918–1933. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 1980, S. 332–333.
↑Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie: Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau Verlag, Köln und Weimar 2008, S. 152.
↑Wittig, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S.155 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑ abRudolf Wittig. In: Joachim Uhlitzsch: Kunst im Aufbruch, Dresden 1918–1933. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 1980, S. 333.
↑Petra Jacob: Kollektivierung der Phantasie?: Künstlergruppen in der DDR zwischen Vereinnahmung und Erfindungsgabe. transcript Verlag, 2007, S. 128.
↑Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie: Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau Verlag, Köln und Weimar 2008, S. 157.
↑Wittig, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S.155 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑Barbara Bechter (Bearb.): Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Sachsen II. Deutscher Kunstverlag, München 1998, S. 10.
↑Klaus-Dieter; Wittig Schumacher: Knabe mit Hund. 1934, abgerufen am 20. April 2024.
↑ abDer Bildindex der Kunst & Architektur nennt das Werk als Exponat auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung.
Lt. Katalog war Wittig auf der Ausstellung jedoch nicht vertreten.
↑Rudolf (Bildhauer) Unbekannter Fotograf; Wittig: Junge Bäuerin (mit Ziege). 1939, abgerufen am 20. April 2024.
↑Walter May, Werner Pampel, Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979, S. 23.
↑Walter May, Werner Pampel, Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979, S. 24.
↑Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Dresden (Sonderband). Deutscher Kunstverlag, München 2005, S. 70.