Rudolf Kaeser-Rueff (auch Hans Rudolf Kaeser oder Rolf Rueff, * 6. April1870 in Wien; † 18. Dezember1932[1] in Kiel) war ein österreichischer Maler, Illustrator, Grafiker, Opernsänger, Gitarrist, Gitarrenlehrer und Komponist, der hauptsächlich in Deutschland wirkte. Sein Vater war der Kunsthändler und Verleger Peter Kaeser (1825–1896), seine Mutter hieß Karoline Rueff (1850–1887). Er besuchte in Wien und München die Volksschule sowie ebenfalls in München das Gymnasium.[2] Er war zeitweise in München, Straßburg, Mannheim, Mainz, Münster, Bielefeld und Bromberg tätig, ließ sich in Kiel (Goethestraße 24) nieder.
Als Interpret und Komponist benutzte er den Namen Rolf Rueff. Er studierte 1901–1903 in München Musik bei Emmy Palmar. Als Sänger trat Rolf Rueff zuerst 1902 im Münchner KabarettDie Elf Scharfrichter auf. 1905–1910 wirkte er als lyrischer Bariton an den Landestheatern von Mainz, Münster, Bielefeld, Bromberg und Kiel. Ab 1909 trat er solistisch als Sänger zur modernen Laute (als Lautensänger) auf, unternahm als solcher mehrere Konzertreisen. 1912–1914 studierte er in Kiel Musiktheorie bei Reinhold Oppel. Er unterrichtete Gitarre an der Kieler Musikschule und an den Kieler Lyzeen (Lyzeum I und Lyzeum II). Rueff war Vorsitzender des Musikpädagogischen Verbandes der deutschen und österreichischen Gitarren- und Lautenlehrer.
Rolf Rueff komponierte u. a. die komische Oper Doktor Eisenbarth, die 1923 am Kieler Stadttheater uraufgeführt wurde. Von seinen Kompositionen ist vieles Manuskript geblieben, so das 1927 entstandene Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncello, Gitarre sowie der Chor der Toten (Text: Conrad Ferdinand Meyer) für Chor und Orchester (uraufgeführt 1927); außerdem Lieder und Duette.
Die drei durstigen Engel (Text: Friedrich Sterzing), in: 7 Lieder, prämiert im „Preis-Ausschreiben der Gitarristischen Vereinigung München“ 1910/11 (Verlag der Gitarristischen Vereinigung, München 1912)[4]
Der schwarze Reiter und die ungetreue Braut für Bariton und neunsaitige Basslaute und Gitarre (Der Gitarrefreund, XIII Nr. 6, München 1912)[5]
Der Pantoffel (Ballade aus den Radierungen von Borries von Münchhausen) für Gesang und Gitarre (Der Gitarrefreund, XIV Nr. 4, München 1913)[6]
Ich hört' ein Sichel rauschen für Mezzosopran, Bariton und zwei neunsaitige Basslauten (nach einem Motiv von Miguel de Fuenllana, Lyra Orphenica 1554) (Der Gitarrefreund, XV Nr. 3, München 1914)[7]
Von Krieg und Liebe, Lieder mit Klavier oder Gitarre (Verlag Schott, Mainz 1915)
Der letzte Gruß: „Ich kam vom Walde hernieder“, op, 2 Nr. 6 von Hermann Levi, für 1 Singstimme mit Laute bearbeitet von Rolf Rueff (Verlag Rieter-Biedermann, Leipzig 1917)[8]
Von Teufelchen, Weiberchen, Drachen und ähnlichen artigen Sachen (Laut Brief vom 28. Oktober 1924 sollte die Sammlung von Gitarrenliedern bei Köster erscheinen.)
Familie
Er war verheiratet mit Auguste Bartels von Bartberg.[2][10]
↑Todesdatum in: Jürgen Jensen: Kiel und die See in der Kunst und Bildreportage: 25 Jahre Sammeln und Ausstellen im Kieler Stadt- und Schiffahrtsmuseum 1978/2003. Boyens, Heide 2004 (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; 46), ISBN 3-8042-1127-5, S. 204.