Im Jahre 1920 gründeten der Kaufmann Paul Franke (1888–1950) und der Techniker Reinhold Heidecke (1881–1960) in Braunschweig die Fa. Franke & Heidecke.
Die zuerst gefertigten Stereokameras (Heidoscope) verschaffen der Firma in den ersten Jahren ihres Bestehens die Voraussetzung für die Entwicklung der Rolleiflex. Die ersten Rolleiflex-Prototypen wurden bereits 1928 entwickelt.
Firmengeschichte
Firmenname
Zeitraum
Franke & Heidecke
1920–1962
Rollei-Werke Franke & Heidecke
1962–1979
Rollei-Werke Franke & Heidecke GmbH & Co KG
1979–1981
Rollei Fototechnic GmbH & Co KG
1981–2004
Rollei GmbH und Rollei Produktion GmbH
2004
Franke & Heidecke GmbH
2005–2009
DHW Fototechnik GmbH
2009–2015
DW Photo GmbH
seit 2015
Unter Aktenzeichen 274 IN 253/14 Amtsgericht Braunschweig/Insolvenzgericht wurde am 2. Oktober 2014 das Insolvenzverfahren der Firma DHW Fototechnik in Braunschweig eröffnet.[1] Die DHW Fototechnik in Braunschweig war auf der photokina 2012 vertreten[2] und stellte u. a. eine Neuauflage der legendären zweiäugigen 6×6-Mittelformatkamera als Rolleiflex FX-N vor.[3]
Modelle
Zweiäugige Kameramodelle
Rolleiflex 3,5 Modelle (einschl. T und Magic)
Modell
Produktionszeitraum
Beschreibung
Prototypen
1928
Rolleiflex 1/4,5
1929–1932
Markteinführung der Rolleiflex
Rolleiflex Standard 620/621
1932–1935/1938
Rolleiflex Automat
1937–1949
Rolleiflex 3,5
1949–1951
Rolleiflex 3,5 A
1951–1954
Rolleiflex 3,5 B
1954–1956
Rolleiflex 3,5 C
1956–1959
wahlweise mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 F 1. Mod.
1958–1960
mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 F 2. Mod.
1960
mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 F 3. Mod.
1960–1976
mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 E2 1. Mod.
1959–1960
vorbereitet für Belichtungsmessereinbau
Rolleiflex 3,5 E2 2. Mod.
1961–1962
vorbereitet für Belichtungsmessereinbau
Rolleiflex 3,5 E3
1961–1965
vorbereitet für Belichtungsmessereinbau
Rolleiflex T 1. Mod.
1958–1961
wahlweise mit oder ohne Belichtungsmesser
Rolleiflex T 2. Mod.
1961–1966
wahlweise mit oder ohne Belichtungsmesser
Rolleiflex T 3. Mod.
1966–1976
wahlweise mit oder ohne Belichtungsmesser
Rolleimagic
1960–1962
mit Belichtungsautomatik im Bereich von 1/30 bis 1/300 s
Rolleimagic II
1962–1968
mit Belichtungsautomatik im Bereich von 1/30 bis 1/500 s
Rolleiflex 2,8 Modelle
Modell
Produktionszeitraum
Beschreibung
Rolleiflex 2,8 A
1949–1951
erste Rolleiflex mit Lichtstärke 2,8 nur für den US-amerikanischen Markt
Rolleiflex 2,8 B
1952–1953
nur für den US-amerikanischen Markt
Rolleiflex 2,8 C
1952–1955
Rolleiflex 2,8 D
1955–1956
Rolleiflex 2,8 F
1960–1981
Rolleiflex 2,8 E2
1959–1960
Rolleiflex 2,8 E2
Mitte der 1950er
Prototypen der Rolleiflex mit Wechseloptiken Zeiss Distagon 5,6/60 mm und Zeiss Sonnar 4/135 mm. Die Kamera erschien nie auf dem Markt.
Rolleiflex 2,8 E3
1962–1965
Rolleiflex 2,8F Aurum
1982 / 83
Version mit goldener Namensplatte
Rolleiflex 2,8F Platin Edition 1984
1984 / 85
1989 / 1990 Platin Gold Japan Edition
Modell mit Platin
Rolleiflex 2,8GX
1987–2002
Erste Rolleiflex mit TTL-Belichtungs- und -Blitzmessung
Rolleiflex 2,8GX Edition
1989–1990
Sondermodell 60 Jahre Rolleiflex
Rolleiflex 2,8GX 80 Jahre Rollei
2000
Sondermodell zum Firmenjubiläum
Rolleiflex 2,8GX Helmut Newton
Sondermodell, Hommage an den Fotografen Helmut Newton
Rolleiflex 2,8FX
ab März 2002–2012
Rolleiflex 2,8FX-N
ab September 2012
Naheinstellung auf 55 cm verkürzt
Weitere Rolleiflex-Modelle
Modell
Produktionszeitraum
Beschreibung
Tele-Rolleiflex
1959–1975
Version mit Teleobjektiv Carl-Zeiss Sonnar 4/135 mm
Version mit Teleobjektiv Schneider Tele-Xenar 4/135 mm
Die zweiäugige Rolleiflex
Das zweite Serienmodell: Die Rolleiflex Standard (1932–1938)
Zubehör
Rolleikin – ein Umbausatz, um Kleinbild-Filme in der Rolleiflex zu verwenden,
Rolleimeter – optischer Entfernungsmesser (Mischbildverfahren) bei Benutzung des Rahmensuchers,
Rolleimarin – Unterwassergehäuse bis 100 m Tauchtiefe,
Rolleinar – Vorsatzlinsen für Nahaufnahmen,
Rolleimot – elektrischer Fernauslöser,
Rolleifix – Schnellbefestigung für die Stativmontage.
Pistolengriff – mit integriertem Rolleifix zur Benutzung der Kamera in Augenhöhe.
Plattenadapter – zur Verwendung von Platten oder Planfilm.
Panoramakopf – zur Erstellung von 360°-Panoramen aus 10 Einzelbildern.
Prismenaufsatz – zur Verwendung der Kamera in Augenhöhe (Pistolengriff), liefert ein seitenrichtiges Mattscheibenbild.
Lupenlichtschacht – zur Betrachtung der Mattscheibe ohne Nebenlicht, 2,5-fache Vergrößerung des Mattscheibenbildes, verstellbar von −2,1 bis +0,6 Dioptrien.
Tele Mutar – Tele-Vorsatz 1,5 fach.
Weitwinkel Mutar – Weitwinkel-Vorsatz 0,7 fach.
Rollei-Mag 150 – Ansatzmagazin für bis zu 150 Aufnahmen, Fremdentwicklung Fa. Flashphot, Paris.
Die erste Baureihe ist die vollständig mechanisch gesteuerte SL-66-Baureihe, die sich durch die Verwendung von Schlitzverschluss und in die Kamera eingebauten Balgen auszeichnet. In dieser Baureihe wurden neben dem Originalmodell ohne eingebauten Belichtungsmesser noch weitere drei Modelle mit Blitzlicht-Innenmessung, zwei davon zusätzlich mit Dauerlichtmessung gebaut.
Die neuere Rollei-6000-Baureihe ist dagegen vollständig elektrisch/elektronisch gesteuert und verwendet direkt mit Linearmotoren angesteuerte Zentralverschlüsse und Blenden. Es findet eine ausschließlich elektrische Übertragung von Objektivparametern von und zur Kamera statt. Ein motorisches Spannen des in den Objektiven angeordneten Zentralverschlusses wie bei Kameras anderer Hersteller entfällt, da der Verschluss ohne mechanisch gespeicherte Energie auskommt. Die erste Rollei in dieser Baureihe war die SLX. Alle Modelle bieten motorischen Filmtransport. Bei den Folgemodellen gibt es Wechselmagazine, die mit einem Laminar-Rollo statt eines einfachen Schiebers verschlossen werden. Basierend auf diesen neuen Prinzipien entwickelte Rollei eine ganze Produktpalette von Kameras, die mit der Rollei 6008AF mit Autofokus endete. Die Rolleiflex 6008 AF ist, nach wie vor, auch ohne Autofokus in der Variante Rolleiflex 6008 Integral II erhältlich.[4] Auf der 6000er Baureihe aufbauend ist die vollständig digital gesteuerte Hy6, die gemeinsam mit Jenoptik entwickelt worden und die die Objektive und einen Großteil des Zubehörs des 6000er Systems verwenden kann. Das neue hybride Modell ist für digitale Rückteile optimiert, kann aber, mit entsprechenden Magazinen, auch (4,5×6- und 6×6-) Rollfilm verwenden.[5] Baugleich zur Rolleiflex Hy6 sind die Modelle Sinar Hy6 und Leaf AFi. Nach Klärung von offenen rechtlichen Fragen legte DHW Fototechnik die Rolleiflex Hy6 als verbessertes Modell 2 (Mod2) Ende 2012 wieder auf.[6]
Weitere
Die Rolleicord-Modelle stellen eine Produktreihe ebenfalls zweiäugiger
Spiegelreflexkameras dar, die technisch einfacher aufgebaut sind als die Rolleiflex-Modelle. Sie waren preislich unter den Rolleiflex-Modellen angeordnet.
Verkleinerte Rolleiflex-Modelle
Die Rolleiflex 4×4 (Baby-Rolleiflex) wurde 1931 als verkleinerte Version der Rolleiflex eingeführt. Sie belichtet im Format 4×4 cm auf 127er-Film. Im Jahr 1957 wurde erneut eine 4×4-Rolleiflex auf den Markt gebracht. Die Rolleiflex 2,8F Mini ist eine aktuelle Miniaturversion der Rolleiflex 2,8F. Sie belichtet im Format 8×11 mm auf Kleinstbildfilm. Die Kamera ist voll funktionsfähig und wiegt nur 117 Gramm.
Die Rolleiflex MiniDigi folgt dem Trend zur Digitalisierung der Fotografie. Sie ist ebenfalls eine verkleinerte zweiäugige Rolleiflex, zeichnet aber die Bilder digital auf. Die Bildgröße beträgt maximal 1760×1760 Pixel. Markteinführung war Oktober 2004.
Neben den verkleinerten Rolleiflex-Modellen gab es in der Vorkriegszeit auch eine vergrößerte Rolleiflex, allerdings nur als Prototyp; diese belichtete im Format 90 × 90 mm.
4 × 4 Rolleiflex-Modelle
Modell
Produktionszeitraum
Beschreibung
Rolleiflex 4×4
ab 1931
Rolleiflex 4×4
ab 1938
Änderung gegenüber dem Vorgängermodell: Bajonettfassung am Aufnahmeobjektiv