Nach dem Besuch einer Baufachschule und Praktika bei bekannten Wiener Architekten mit Wettbewerbserfolgen wurde Kramreiter Architektur-Meisterschüler bei Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1928 diplomierte Kramreiter und erhielt das österreichische Staatsreisestipendium, den Rompreis.
Erst widmete sich Kramreiter vornehmlich dem Industriebau und Ausstellungsbauwesen. In Düsseldorf und Berlin arbeitete er an großen Ausstellungsbauten. Ende 1928 folgte Kramreiter einer Einladung von Dominikus Böhm nach Köln. In der Abteilung für kirchliche Kunst an den Kölner Werkschulen führte Böhm ein eigenes Architekturbüro. Böhm beschäftigte sich vor allem mit dem modernen Kirchenbau und Kramreiter wurde dort sein Assistent.
1933 machte sich Kramreiter in Wien selbstständig und blieb dort bis 1937. Im Jahr 1934 ehelichte er Josepha Nüttgen, ein Jahr später kam sein erstes Kind, Ingeborg Maria, in Wien zur Welt. Seine erste in Wien in Angriff genommene Arbeit war die Teilnahme am Wettbewerb für die Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche in Wien XV. Sein Entwurf gelangte gleichzeitig mit jenem von Clemens Holzmeister in die engste Wahl; schließlich wurde aber Holzmeister der Vorzug gegeben. Durch die damit verbundene Aufmerksamkeit der Presse und der kirchlichen Behörden erhielt Kramreiter 1933 den Auftrag zur Erbauung einer kleinen Dorfkirche in Kledering bei Schwechat. Danach baute Kramreiter diverse Kirchen in Wien und Niederösterreich, wobei er intensiv mit Pius Parsch zusammenarbeitete. Die Berufung zum ordentlichen Professor für die bautechnischen Fächer an der Staatsgewerbeschule in Wien I. erhielt er 1937.
1938 arbeitete Kramreiter in Spanien und verlegte 1941 auch seinen Wohnsitz dorthin. 1939 wurde sein erster Sohn, der spätere Fotograf Pedro Kramreiter und 1943 sein zweiter Sohn Tomás, der später eine Laufbahn als Pianist einschlug, in Madrid geboren. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche Kirchen-, Schul-, Hotel-, Fabriks- und Hausbauten.
1950 nach Wien zurückgekehrt, plante und verwirklichte er weitere Kirchen-, Schul- und Klosterbauten. 1951 wurde er wieder Präsident der Österreichischen Gesellschaft für christliche Kunst. Am 20. April 1965 starb Robert Kramreiter-Klein im Wallfahrtsort Mariazell. Er wurde auf dem Sieveringer Friedhof bestattet.[2]
Ehrungen und Auszeichnungen
1928 wurde Robert Kramreiter mit dem Kirchenbauer-Rompreis ausgezeichnet.[3] Im Jahr 1957 erhielt er das Komturkreuz des Gregoriusordens durch Papst Pius XII. und wurde in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem investiert. 1961 wurde er mit dem spanischen Orden Comendador de la Orden del Mérito Civil geehrt. Weiters wurde ihm 1961 der Titel Baurat honoris causa durch den österreichischen Bundespräsidenten sowie die Goldene Ehrenmedaille des Künstlerhauses durch die Gesellschaft bildender Künstler verliehen.
Im 21. Wiener Gemeindebezirk, Floridsdorf, wurden 1972 die Kramreitergasse und 1997 der Kramreiterweg nach ihm benannt. Im Scharndorfer Ortsteil Regelsbrunn (Bez. Bruck a. d. Leitha) ist er Namensgeber für den Prof.-Robert-Kramreiter-Ring.
1937: Auftrag zum Bau des österr. Nationaldenkmals in Wien-Schönbrunn, Fasangarten, durch den österreichischen Bundeskanzler
1938: Werke auf der Internationalen Ausstellung in Vitoria, Spanien; Einladung, am Aufbau der in dem letzten Bürgerkrieg zerstörten Heiligtümer mitzuarbeiten.
1938/39: Eigenes Wohnhaus in Wien 19
1939: Erweiterungsbau: Krypta in Großweikersdorf, Niederösterreich
mit Pius Parsch: Neue Kirchenkunst im Geist der Liturgie. In: Rudolf Pacik (Hrsg.): Pius-Parsch-Studien. Neuauflage Auflage. Band9. Echter, Würzburg 2010, ISBN 978-3-429-03166-4 (Neu eingeleitet von Rudolf Pacik).
mit Pius Parsch: Neue Kirchenkunst im Geist der Liturgie, Volksliturgischer Verlag, Wien-Klosterneuburg 1939. (Von Moises Diaz Caneja ins Spanische übersetzt: Arquitectura Y liturgia 1948.)
Die Schottengruft in Wien. Grabstätte Heinrich Jasomirgotts und des Grafen Rüdiger von Starhemberg , Wiener Schottenstift, Wien 1962.
mit Josef Engelbert Tomaschek: Die Gottessiedlung zur Hl. Erentrudis in Salzburg-Herrnau. Pfarramt Salzburg-Herrnau, Salzburg 1963.
mit Lothar Schreyer: Salzburg Herrnau. Für Gott und die Menschen, Metten, Wien 1963.
↑Die Martinsburg. Ein Bericht über den Neubau und die Weihe des burgenländischen Knabenseminars. Buchdruckerei Bergland, 1956, S. 28; vgl. weiters: Robert Kramreiter In: architektenlexikon.at. Abgerufen am 29. Oktober 2024.