Haslau-Maria Ellend
Haslau-Maria Ellend ist eine Gemeinde mit 2029 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Sie entstand 1969 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Maria Ellend und Haslau an der Donau.[1] Maria Ellend ist ein alter Marienwallfahrtsort mit einer Lourdesgrotte. GeografieHaslau-Maria Ellend liegt an der Donau im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 24,85 Quadratkilometer. Jeweils über vierzig Prozent der Fläche sind bewaldet und landwirtschaftlich genutzt. Fast sieben Prozent entfallen auf die Donau.[2] Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohner Stand 1. Jänner 2024[3]):
Nachbargemeinden
GeschichteEine Sage aus dem 14. Jahrhundert berichtet über die Entstehung des Ortsnamens: Spielende Kinder entdeckten an den Ufern der Donau eine Marienstatue, die scheinbar gegen den Strom zu schwimmen schien. Die Stelle wurde „Maria Anlandt“ genannt, daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit „Maria Alland“ und schließlich „Maria Ellend“. Im Altertum war das Gebiet Teil der römischen Provinz Pannonien. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1080 unter dem Namen „Haselawa“[1], vom 12. bis 14. Jahrhundert wurde der Ort durch das Rittergeschlecht von Haslau bestimmt und damit auch Standort einer Burg. In dieser Zeit war der Ort ein Lehen von Orth an der Donau, beziehungsweise Petronell. Nach den Türkenkriegen 1529 und 1683 war der Ort stark entvölkert und wurde in der Folge von Kroaten besiedelt, weshalb landläufig der Ortsname Kroatisch-Haslau verwendet wurde. Im 18. Jahrhundert kam es zu einem Erdrutsch, bei dem die nördliche Zeile des ehemaligen Straßendorfes abstürzte. 1770–1772 wurde die Wallfahrtskirche durch Franz Josef Gabriel von Abensperg und Traun erbaut und der Ort seither Maria Ellend genannt. 1906–1914 erfolgte die Erbauung der Wallfahrtsanlage und Lourdesgrotte gegenüber der Wallfahrtskirche. Für einen Anstieg der Wallfahrerzahlen sorgte die Eröffnung der Bahnstation im selben Jahr. Seit 1929 wird die Pfarre und die Wallfahrt durch die Missionare von der Heiligen Familie betreut. Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie 1918 strebte die Bevölkerung den ursprünglichen Ortsnamen Haslau an. Im Zweiten Weltkrieg wurde Haslau/Maria Ellend Opfer von einigen Bombenangriffen und 1945 von der Roten Armee besetzt. 1969 wurden die beiden Orte schließlich zu einer Gemeinde zusammengelegt.[1] EinwohnerentwicklungDas Wachstum der Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten beruht auf einer starken Zuwanderung. Seit 1991 ist auch die Geburtenbilanz positiv.[4] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und InfrastrukturNichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 50, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 36. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 605. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,56 Prozent. Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 20. Öffentliche EinrichtungenIn beiden Ortsteile befindet sich je ein Kindergarten[5] und in Haslau zusätzlich eine Volksschule.[6] Verkehr
PolitikGemeinderatDer Gemeinderat mit 19 Mitgliedern erhielt bei der Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ.[7] PersönlichkeitenBürgermeister
Söhne und Töchter der Gemeinde
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Literatur
WeblinksCommons: Haslau-Maria Ellend – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Haslau-Maria Ellend – Reiseführer
Einzelnachweise
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