Dieser Artikel behandelt der deutschen Komponisten Robert Ebel, nicht zu verwechseln mit dem amerikanischen Erziehungspsychologen Robert L. Ebel oder dem gleichnamigen CIA-Ölanalyst und Buchautor.
Robert Ebel war der einzige Sohn von Georg Richard Ebel, königlicher Kammermusiker, Oboist am Philharmonischen Orchester Berlin und Maler. Die Familie stammt nach der Überlieferung ab von Johann Philipp Kirnberger 1721–1783, einem Schüler von Johann Sebastian Bach.
Robert Ebel verlor seinen Vater schon mit 3½ Jahren und wurde von seiner Mutter erzogen, die ganz schroff seinen musikalischen Neigungen entgegentrat, obwohl an seinem Talent kein Zweifel war, da er, ohne Klavierunterricht gehabt zu haben, schon frühzeitig ganz von selbst Kompositionsversuche unternahm. (Op.1-Drei Klavierstücke)
„Seine sehr sensible Natur litt außerordentlich unter dieser musikalischen Abneigung seiner Mutter, die es aber doch zuließ, dass er nach seiner Konfirmation wenigstens in einer Musikalienhandlung zur kaufmännischen Ausbildung eintrat. Erst nach dem Tode seiner Mutter, als er schon alt war, konnte er das Klavierspiel erlernen. Noch vier Jahre blieb er als Gehilfe in dem Musikaliengeschäft, dann aber machte er sich frei, um ganz der Musik zu leben. Seinen Lebensunterhalt musste er freilich zunächst sehr kümmerlich durch schlecht bezahlte Stunden fristen, aber mit eisernem Fleiß studierte er bei Wilhelm Zeiss, einem Schüler Friedrich Kiels, Theorie und bei Phillip Scharwenka Klavier, um sich durchsetzen zu können. Wenn er auch heute noch ziemlich weit, wenigstens als Komponist, von diesem Ziel ist, das zu erreichen für ihn gesetzt ist, der auch heute noch höchst sensibel ist und abseits von der Heerstraße seiner Gedankenwelt lebt, so hat er doch, seitdem er Lehrer an dem bekannten Konservatorium Klindworth-Scharwenka (Klindworth) ist, sich nicht mehr durchzuhungern, wie in den ersten Jahren, nach dem er dem kaufmännischen Beruf Valet gesagt hatte.“
Werke
Op.1 Drei Klavierstücke (4. Auflage – 4 Seiten)
I Tiroler Lied [B dur]
II Vöglein wohin so schnell? [D dur]
III Tiroler Lied [D dur]
Op.2 Lyrische Episoden – Heft I
No.1 Intermezzo [E dur – 2 Seiten]
No.2 Nordisches Lied [D moll – 2 Seiten]
No.3 Arabeske [E dur – 3 Seiten]
Op.3 Romanze [Liebeslied]
für Violine und Pianoforte [D dur – 4 Seiten]
für Violoncello und Pianoforte [D dur – 3 Seiten]
Op.4 Lyrische Episoden – Heft II
No.1 Humoreske [Fis dur – 2 Seiten]
No.2 Elegische Skizze [E moll – 2 Seiten]
No.3 Ein Mühlenlied [Ges dur – 3 Seiten]
Op.5 Wanderlieder – des Heinrich von Ofterdingen aus Das Wartburglied‘ von Felix Freiherr von Stenglin.Eisoldt & Rohkrämer, Berlin 1930, OCLC248414986.