Die Ringwallanlage liegt zwischen den Ortsteilen Reichenbach, Niederems und Wüstems, die alle zur Gemeinde Waldems gehören. Zu finden sind neben Überresten der Wälle in den Wäldern auch Hinweise in Form von Flurbezeichnungen („Auf der Burg“) und Namensgebungen. Die Anlage hatte einen Durchmesser von mehreren hundert Metern. Die wesentlichen sichtbaren Reste der Anlage finden sich aktuell auf der Südseite der Erhebung.
Informationstafel bei Reichenbach
Burg von Südosten bei Wüstems
Geschichte
Der Ursprung der Anlage ist umstritten. Im Rahmen einer örtlichen Beschilderung wird die Anlage als vermutlich keltischeFliehburg vorgestellt, entstanden um etwa 500 v. Chr. In anderen Quellen werden wesentliche Teile der Anlage allerdings dem Frühmittelalter zugeordnet. Demnach handelte es sich um den Mittelpunkt einer von Rodungsinseln geprägten Landschaft in kirchlichem Besitz. Die vordem karolingischen Güter sind wohl als Schenkung mitsamt dem Hof Camberg etwa 910 n. Chr. dem Georgsstift in Limburg zugekommen.
Noch bis etwa 1850 hatten sich die Wälle deutlicher abgezeichnet; wahrscheinlich im Zuge der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung wurden sie erheblich abgetragen.
Denkmalschutz
Der Bereich der Wallanlage ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.
Literatur
Ulrich Dahmlos: Archäologische Funde des 4. bis 9. Jahrhunderts in Hessen.
Karl August von Cohausen: Die Wallburgen, Landwehren und alten Schanzen des Regierungsbezirks Wiesbaden. In: Nassauische Annalen. Band15.