Schérer studierte am Lycée Edmond Perrier und an der École normale supérieure und war Professor an der Université de Paris VIII (Vincennes). Er war der Bruder des Filmemachers Éric Rohmer (mit bürgerlichem Namen Jean-Marie Maurice Schérer). Schérer bezeichnet sich selbst als «fouriériste» und war Mitherausgeber der Schriften Charles Fouriers und Gabriel Tardes.
Er beschäftigte sich in seinem Werk mit der Kommunität, der Phänomenologie (vor allem der Husserls), der Ökosophie, der Kindheit, der Utopie und der Gastfreundschaft sowie dem philosophischen Aufbruch des Mai 1968. Von Charles Fourier beeinflusst, näherte Schérer sich in seinem Denken dem Werk von Gilles Deleuze und Michel Foucault. Zudem arbeitete er an der von Deleuze und Félix Guattari begründeten Zeitschrift «Chimères»[2] mit.
Er war Lehrer, Förderer und Lebenspartner des Schriftstellers und Aktivisten der frühen französischen SchwulenbewegungGuy Hocquenghem.
Schriften (Auswahl)
Émile perverti ou des rapports entre l’education et la sexualité. Désordres-Viallet, Paris 2006, ISBN 2-268-05930-8 (EA Paris 1974)
deutsch: Das dressierte Kind. Sexualität und Erziehung; über die Einführung der Unschuld. Wagenbach, Berlin 1975, ISBN 3-8031-1057-2.
Co-ire. Album systématique de l’enfance (Recherches; Bd. 22). Éditions Recherches, Fontenay-sous-Bois 1976 (zusammen mit Guy Hocquenghem).
deutsch: Co-ire. Kindheitsmythen. Trikont Verlag, München 1977, ISBN 3-88167-015-7.