Eloge

Die Eloge [e'loːʒə] ist eine Ansprache oder eine schriftliche Äußerung, die betont durch Lobrede, ehrende Worte und Komplimente charakterisiert ist.[1]

Etymologie, Einordnung des Begriffs, Bedeutung

Das Wort wurde französisch éloge entlehnt, dieses wiederum lateinisch elogium „Ausspruch/-sage, Inschrift, Anzeige“ von altgriechisch εὐλογία eulogia „Lobrede, gute Rede“.

Nach der onomasiologischen Worteinordnungs-Systematik nach Franz Dornseiff findet sich das Wort zum Beispiel in einer Bedeutungsgruppe (Ziff. 15.23) mit den Worten Lob, Beifall, Hosianna, Hymne, Laudatio, Lobpreis, Lobrede bzw. in einer weiteren Bedeutungsgruppe (Ziff. 15.30) zusammen mit den Worten Höflichkeit, Gruß, Artigkeit, Galanterie, Kompliment, Phrase, und ähnlichen. Demgegenüber sehen nur wenige Lexika und digitale Nachschlagewerke die Eloge auch „negativ“ im Sinne von übertriebenem Lob, überschwänglicher Lobrede, Schmeichelei.[2] Der allgemeine, durchweg positive Sprachgebrauch, wie er in allgemein zugänglichen Publikationen seinen Niederschlag findet, ist wissenschaftlich umfassend dokumentiert.[3]

Historisches

Berühmt waren/sind die Éloges, die als Nachrufe auf verstorbene Mitglieder der Französischen Akademie der Wissenschaften gehalten wurden. Seit der Zeit Ludwig XIV. führte sich jedes neue Mitglied durch eine Éloge historique auf seinen verstorbenen Vorgänger ein. Éloges waren/sind weitgehend ritualisiert und vermeiden kritische Anmerkungen zu Person und Lebenswerk des Verstorbenen.[4] Auch andere Akademien ehrten verstorbene Mitglieder nach Pariser Vorbild durch Éloges, wie z. B. die Preußische Akademie der Künste in Berlin.[5]

Quellen

Siehe auch

Wiktionary: Eloge – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ferner Wortschatzlexikon der Universität Leipzig link: http://wortschatz.uni-leipzig.de.
  2. Zum Beispiel der Duden, hier sowohl der Rechtschreib-, wie der Fremdwörter-Duden. Das Fremdwörterbuch. Mannheim, Wien, Zürich 1997. ISBN 3-411-04056-4, S. 221.
  3. Siehe Online Wortschatzlexikon der Universität Leipzig.
  4. Vgl. Matthias Doerries, Wahrheit, Mythos und Politik. Physikerelogen in der französischen Akademie der Wissenschaft.
  5. Zur Éloge auf Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff siehe Hans-Joachim Kadatz: Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Baumeister Friedrich II. Seemann, Leipzig 1985, S. 208
  6. Essai sur les éloges, eine literaturtheoretische Untersuchung über das Genre der Preisrede. Paris, Delalaine 1829.