Põder machte 1961 in Varstu Abitur und studierte anschließend an der Universität Tartu, die er – unterbrochen durch drei Jahre Militärdienst – 1969 als diplomierter Ozeanograph verließ. Als Student und auch später nahm er mehrmals an Seereisen teil. Nach zwei Jahren in der estnischen Naturschutzgesellschaft war Põder von 1971 an literarischer Mitarbeiter bei der Zeitung „Noorte Hääl“ und ab 1977 als Lektor beim Verlag „Eesti Raamat“ tätig.[2]
Põder debütierte Ende der 1960er Jahre in der Tartuer Universitätszeitung und publizierte danach in diversen Zeitschriften und Sammelbänden. Sein Buchdebüt erfolgte mit dem Jugendbuch Das Geschenk (1981), dem er noch einige weitere folgen ließ (Goldrute, deutsch Das Sonnenglas, Der längste Sommer und Das brennende Rad, 1982–1986).
1982 erschien sein erster Band mit Erzählungen, rasch danach weitere Romane. In seiner frühen Prosa behandelte Põder das Familienleben, wobei ein realistischer Ton und autobiografische Elemente überwogen. Später rückten philosophische Themen in den Vordergrund, und die Kritik stellte eine „schwermütge Atmosphäre“ fest, in der das „Motiv der Einsamkeit und die Rolle des Zufalls im Leben eines Menschen dominieren.“[3]
Põder wandte sich in seinen Romanen häufig der jüngsten Geschichte Estlands zu und ist dabei zuletzt von der Kritik gelobt worden. So war einer seiner Schriftstellerkollegen „überzeugt davon, dass Rein Põders Werk viel gründlichere Aufmerksamkeit verdient als bisher.“[4]
Deutsche Übersetzungen
Auf Deutsch liegt ein Jugendbuch vor:
Das Sonnenglas. Aus dem Estnischen übersetzt von Viktor Sepp. Perioodika, Tallinn, 1986.
↑Oskar Kruus, Heino Puhvel: Eesti kirjanike leksikon. Eesti Raamat, Tallinn, 2000, S. 426–427.
↑Endla Köst: Rein Põdra romaanid. “Pardiajaja”, “Külmnäpp”, “Imelik vang”. In: Keel ja Kirjandus 3/1997, S. 172.
↑Jan Kaus: Seiklused ajaloo sõlmpunktis. In: Looming 10/2013, S. 1444.
↑Rutt Hinrikus, Janika Kronberg: Rein Põder: Unustatud. Teekonnanovel. (pdf, 1,6 MB) In: Estonian Literary Magazine 31. 2. September 2010, S. 42–44, abgerufen am 24. Oktober 2018 (englisch, Rezension).