Brechhofen (südlich Raubachs) und Hedwigsthal (nördlich Raubachs, wo die Papierfabrik Metsä Tissue ansässig ist) sind neben dem Hauptort die Ortsteile der Gemeinde.[2]
Geschichte
In einer um das Jahr 1000 zugeordneten Urkunde wurde die mit einem Zehntbezirk ausgestattete Kirche in „Rouchbach“ erstmals genannt. Sie war im Besitz des Koblenzer Kastorstifts und St. Kastor geweiht. Die Einkünfte des Pfarrbezirks gehörten später dem Stiftspropst. Im April 1226 beurkundete der Trierer Erzbischof Theoderich, dass Propst Gerhard die Einkünfte zur Verbesserung der Pfründe dem Kapitel des Kastorstifts schenkte.[3][4]
Das Stift verkaufte 1532 Zehnt- und Patronatsrecht in Raubach dem Erzbischof von Trier. Dieser wiederum verkaufte es 1570 dem Grafen Johann IV. von Wied, nachdem dieser um 1556 in seiner Grafschaft die Reformation eingeführt hatte.[3][4]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Raubach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
Jahr
Einwohner
1815
418
1835
588
1871
545
1905
602
1939
784
1950
907
1961
1.304
Jahr
Einwohner
1970
1.280
1987
1.666
1997
1.984
2005
1.984
2011
1.925
2017
1.927
2022
2.014
Religion
In Raubach befindet sich zentral die Evangelische Kirche, die die evangelische Kirchengemeinde beheimatet und in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz als Kulturdenkmal ausgewiesen ist. Außerdem findet man hier die Evangelisch Freikirchliche Gemeinde – Brüdergemeinde Raubach (offene Brüder)[6] und die Christliche Gemeinde Raubach (geschlossene Brüder).
Michael Rudolph wurde 2014 Ortsbürgermeister von Raubach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 59,02 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Der Vorgänger von Michael Rudolph war Harald Hachenberg.[8][9][10]
Im Ort befindet sich eine Grundschule sowie eine Förderschule für Schüler mit Lernschwächen.
Persönlichkeiten
In Raubach geboren wurden die Frauenrechtlerin Ika Freudenberg (1858–1912) und der Komponist Wilhelm Freudenberg (1838–1928). Beide waren Kinder des ortsansässigen Unternehmers Johann Philipp Freudenberg (1803–1890), Besitzer der auf dem heutigen Gelände des Metsä-Werks befindlichen damaligen Raubacher Hütte.
↑ abHeinrich Neu, Hans Weiger: Die Kunstdenkmäler des Kreises Neuwied (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band16 Abt. II). Schwann, Düsseldorf 1940, S.336.
↑ abHeimat-Blatt und Geschichtschronik für die ehemals Wied’schen und Nassauischen Lande. Heft 2 Jahrgang 1925. Strüder, Neuwied, S.14 (dilibri).