Die Ortsstelle befindet sich vier Kilometer südöstlich von Pobedino(Schillehnen/Schillfelde). Von 1906 bis 1945 war der Ort Endstation eines Stranges der Pillkaller Kleinbahn.
Das adelige Gut Doristhal wurde nach 1765 auf urbar gemachtem Gebiet des Hochmoores Große Plinis (auch Königsbruch genannt, heute russisch Bolschije Kusty – „Große Sträucher“) gegründet.[1][2] 1874 wurde der Gutsbezirk Doristhal namensgebend für einen neu gebildeten Amtsbezirk im Kreis Pillkallen.[3] Dessen erster Amtsvorsteher war der Doristhaler Gutsbesitzer Heinrich Braemer. Zum Gutsbezirk Doristhal gehörten auch die beiden Vorwerke Schönbruch (zweieinhalb Kilometer südsüdöstlich), das um 1880 eingerichtet wurde, und Vielemühe (eineinhalb Kilometer nordöstlich) (s. u.). 1928 wurden die beiden Gutsbezirke Doristhal und Klein Königsbruch (eineinhalb Kilometer ostsüdöstlich) (s. u.) zur neuen Landgemeinde Doristhal zusammengefasst.
Das adelige Dorf Viel(e)mühe wurde zur selben Zeit wie das Gut Doristhal gegründet, von dem aus es verwaltet wurde.[13] Später gehörte es als Vorwerk zum Gutsbezirk Doristhal.
Klein Königsbruch
Auch die Gründung von Klein Königsbruch fällt in dieselbe Zeit wie die Gründung des Guts Doristhal, zu dem es als Vorwerk zunächst gehörte.[14] Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Klein Königsbruch ein eigenständiges Gut. 1874 wurde der Gutsbezirk Klein Königsbruch in den Amtsbezirk Doristhal eingegliedert.[3] 1928 wurde der Gutsbezirk Klein Königsbruch mit dem Gutsbezirk Doristhal zur neuen Landgemeinde Doristhal zusammengeschlossen (s. o.).
1935 wurden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt. Im Oktober 1944 umfasste der Amtsbezirk Doristhal noch die sechs Gemeinden Brämerhusen, Doristhal, Fichtenhöhe, Groß Königsbruch, Herbstfelde und Moosbach (Ostpr.). Die ehemaligen Gemeinden sind alle verlassen.
Kirche
Doristhal, einschließlich Klein Königsbruch, gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schirwindt.
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑ abcdDie Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
↑ abGemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
↑ abGemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
↑ abZeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
↑Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900