Radhostice
Radhostice, bis 1924 Radostice, (deutsch Radostitz) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer westlich von Vlachovo Březí in Südböhmen und gehört zum Okres Prachatice. GeographieLageRadhostice befindet sich im Vorland des Böhmerwaldes. Das Dorf liegt linksseitig des Baches Libotyňský potok auf dem Freigebirge Brdo. Gegen Norden entspringt der Radhostický potok. Nördlich erhebt sich der Věnec (Wienec, 765 m), im Nordosten der Bolíkovický vrch (770 m), südlich der Běleč (Meykow, 923 m), im Südwesten der Mářský vrch (907 m) und nordwestlich die Silná hora (735 m). Nachbarorte sind Lčovice, Havrdův Mlýn, Malenice, Zálezly und Kovanín im Norden, Setěchovice und Bolíkovice im Nordosten, Uhřice, Libotyně und Chlumany im Osten, Dolní Kožlí, Horní Kožlí und Mojkov im Südosten, Kosmo, Lštění und Dvorec im Süden, Svatá Maří und Štítkov im Südwesten, Brdo und Záhoří im Westen sowie Mlaka, Budilov und Hradčany im Nordwesten. GemeindegliederungDie Gemeinde Radhostice besteht aus den Ortsteilen Dvorec (Dworetz), Libotyně (Libotin), Lštění (Elstin, früher Elschtin) und Radhostice (Radostitz)[3] sowie der Ansiedlung Rejty. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Libotyně, Lštění u Radhostic und Radhostice.[4] Nachbargemeinden
GeschichteDie erste schriftliche Erwähnung des zum Gut Eltschowitz gehörigen Dorfes erfolgte 1315. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Besitzungen der Brüder Adam Bernhard und Bohuslaw Hodejowsky von Hodiegow (Hodĕjovský z Hodĕjova) auf Eltschowitz und Chotietitz wegen Beteiligung am Ständeaufstand konfisziert. Die Böhmische Kammer verkaufte Eltschowitz am 6. Dezember 1622 für 21.000 Meißnische Schock an den kaiserlichen Generalfeldzeugmeister und kurpfälzischen Kämmerer Heinrich Michael Hießerle von Codaw (Jindřich Michal Hýzrle z Chodů). Er besaß die Herrschaft bis zu seinem Tod um 1660. Zu den weiteren Besitzern gehörte ab 1753 die Witwe Amalie Freiin von Sickingen, geborene Gräfin von Althann, ab 1768 Joseph Reichsfreiherr von und zu Sickingen, ab 1785 Franziska Reichsgräfin von und zu Sickingen sowie ab 1805 deren Bruder Franz Reichsgraf von und zu Sickingen. Dieser veräußerte den ererbten Besitz zwar noch im selben Jahre an Joseph Anton Baumbas, kaufte ihn aber bereits 1806 zurück. 1815 verkaufte Franz von und zu Sickingen die Herrschaft an Dorothea Gräfin Rey, geborene Gräfin Breteuil. 1830 erhielt Eugen Wratislaw Graf Netolitzky die Herrschaft Eltschowitz gerichtlich eingeantwortet. Er verkaufte sie 1835 an Joseph Dreßler, der sie zwei Jahre später an Christoph Benda weiterveräußerte. Im Jahre 1840 bestand Radostitz aus 21 Häusern mit 156 tschechischsprachigen Einwohnern. Im Dorf bestand ein Wirtshaus. Pfarrort war Eltschtin (Lštění).[5] Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer der Allodialherrschaft Eltschowitz samt dem Gut Zalesl untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Radhošť/Radostitz ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Nakvasovice in der Bezirkshauptmannschaft Strakonice und dem Gerichtsbezirk Volyně. Ab 1878 gehörte Radostice als Ortsteil zur Gemeinde Dolní Nakvasovice. 1921 wurde Radostice zur eigenständigen Gemeinde im Bezirk Strakonice. Seit 1924 wird Radhostice als amtlicher Ortsname verwendet. 1949 wurde das Dorf dem neu gebildeten Okres Vimperk zugeordnet. Nach der Aufhebung des Okres Vimperk wurde die Gemeinde 1961 Teil des Okres Prachatice, 1964 erfolgte die Eingemeindung von Libotyně mit Dvorec und Lštění. Sehenswürdigkeiten
WeblinksCommons: Radhostice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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