Quetzen

Quetzen
Koordinaten: 52° 21′ N, 9° 2′ OKoordinaten: 52° 20′ 52″ N, 9° 2′ 9″ O
Höhe: 51 m
Fläche: 7,82 km²
Einwohner: 998 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 128 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 32469
Vorwahl: 05702
Karte
Lage von Quetzen in Petershagen

Quetzen ist ein Ortsteil der Stadt Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke der am 31. Dezember 2022 998 Einwohner hatte.

Geografie

Quetzen besteht aus den sechs Ortsteilen Heide, Heue, Masloh, Spiekerberg, Teich und Timpen. Quetzen liegt zum größten Teil auf einer Anhöhe des mittleren Wesertales und wird von den Bächen Gehle und Riehe durchflossen. Im Zentrum des Dorfes liegt der Birkenkampwald, außerdem wird Quetzen vom Schaumburger Wald gesäumt. Die Orte Lahde, Bierde und Frille grenzen an Quetzen. Im Südosten grenzt der Ort an Niedersachsen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Quetzens fand im Jahre 1265 in einer Urkunde des Loccumer Klosters statt. Damals wurde es noch Quedel(hau)sen genannt, was sich aus Quithilo, einem Vornamen und -hausen für Siedlung ableitet. Eine andere Deutung besagt, dass sich der Ortsname vom mittelhochdeutschen Wort für Ketzer ableitet. In der Vergangenheit standen die Einwohner unter der Lehnsherrschaft des Klosters Loccum und hatten zudem Dienste für das Schloss Petershagen zu leisten. Quetzen gehörte bis zu den Napoleonischen Kriegen zur Vogtei Windheim im Amt Petershagen des Fürstentums Minden und kam 1816 zum neuen Kreis Minden. Am 12. Juni 1845 brannte der Ortsteil Teich mit 7 Bauernhöfen durch eine verheerende Feuersbrunst fast vollständig ab.[2]

Bis 1972 bildete Quetzen eine Gemeinde im Amt Windheim des Kreises Minden. Bevor die Gemeinde bei der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1973 Teil der Stadt Petershagen wurde, hatte sie eine Fläche von 7,82 km² sowie 905 Einwohner (31. Dezember 1972).[3]

Politik

Ortsbürgermeister ist Marvin Waidmann (CDU).

Wirtschaft und Infrastruktur

In Quetzen sind hauptsächlich selbstständige Dienstleistungsunternehmen und nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe anzutreffen. Industrie und Einzelhandel wurden im Laufe der Zeit immer mehr in den Nachbarort Lahde verlagert. Die Zahl der Nebenerwerbslandwirte ist stark gestiegen, während die Zahl der Haupterwerbslandwirte abnahm.

In Quetzen war die einzige Förderschule der Stadt Petershagen, die Birkenkampschule angesiedelt.[4]

Literatur

  • Heinrich David: Feuersbrunst in Quetzen. Ein Beitrag zur Dorfgeschichte. In: Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jg. 55 (1983), S. 140–144.
  • Kulturgemeinschaft Quetzen (Hrsg.): Quetzen. Ein Dorf im Mindener Land in Vergangenheit und Gegenwart. Minden 1989. (Verfasser: Heinrich David, Hauptlehrer)
  • Chronik der Gemeinde Quetzen, 1933–1945. (Verfasser: Heinrich Waltke, Hauptlehrer)
  • zahlreiche Beiträge zur Ortschronik, zur Siedlungsgeschichte sowie zur Auswanderung aus Quetzen im 19. Jahrhundert von Walter Prange (1932–2014), Ortsheimatpfleger von 1997 bis 2009.
  • Quetzen. In: Stadt Petershagen. 31. Dezember 2021;.

Einzelnachweise

  1. Quetzen / Stadt Petershagen. Abgerufen am 7. September 2023.
  2. Heinrich David: Feuersbrunst in Quetzen. In: Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jg. 55 (1983), S. 140–144.
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 118.
  4. Oliver Plöger: Birkenkampschule Quetzen wird geschlossen | Petershagen. 2. Dezember 2014, abgerufen am 30. Juni 2023.