Der Premio Giorgio Scerbanenco – La Stampa ist ein italienischerLiteraturpreis, mit dem seit 1993 der beste italienischsprachigeKriminalroman des Jahres ausgezeichnet wird. Er gilt in Italien als bedeutendste Auszeichnung für Werke der Kriminalliteratur und wird jedes Jahr im Dezember in Kooperation mit der Tageszeitung La Stampa auf dem Noir in Festival in Courmayeur vergeben. Namensgeber für die Auszeichnung ist der ursprünglich aus der Ukraine stammende Italiener Giorgio Scerbanenco (1911–1969). Der Autor, 1968 mit dem renommierten französischen Grand prix de littérature policière preisgekrönt, erlangte in Italien vor allem durch seine Kriminalromane um den ehemaligen Naturwissenschaftler und Detektiv Duca Lamberti große Bekanntheit. Die Auszeichnung wurde durch seine Tochter Cecilia Scerbanenco ins Leben gerufen.
Über den Gewinner stimmt eine Jury bestehend aus Literaturkritikern, bekannten Kriminalschriftstellern und in Ausnahmefällen der Preisgründerin ab. Der Jury steht außerdem ein Präsident vor. Die Jurymitglieder stellen jedes Jahr eine Auswahlliste an Kriminalromanen (sowohl klassische Vertreter des Genres, als auch italienische hard-boiled-Krimis) zusammen, die in den letzten zwölf Monaten erschienen sind. Die Titelliste, die um die zwanzig Werke umfasst, wird mehrere Wochen vor Beginn des Festivals auf der Internetseite des Courmayeur Noir in Festivals veröffentlicht und die Öffentlichkeit wird dazu aufgerufen über ihre Favoriten abzustimmen. Die Publikumsstimmen gehen in die Jurywertung mit ein, die aus der Titelliste mehrere Finalisten auswählt, unter denen dann der Premio Scerbanenco vergeben wird.[1]
2007 wurde aus Anlass des fünfzehnjährigen Bestehens des Premio Scerbanenco ein Spezialpreis unter allen bisherigen Gewinnern ausgelobt. Den „SuperScerbanenco“ erhielten die Sieger der Jahre 1996 und 2003, Carlo Lucarelli und Giancarlo De Cataldo.[2]
↑Bloc Notes Premio Scerbanenco: Courmayeur noir in festival. In: La Stampa, 17. November 2007, Libri, S. 2.
↑De Cataldo, Giancarlo: Il festival di Courmayeur I nuovi scenari di un genere che e' sempre piu' critica sociale e politica: il nostro noir?; La democrazia. In: La Stampa, 8. Dezember 2007, Libri, S. 1.